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Freitag, 27. Juli 2012

km 1574 - Kunadacs

die Puszta

die Strasse nach Kunadacs

geschafft !

Guapa, Aran und Nachbar Hans




Und am Mittwoch hatte ich meinen Rekord-Tag und habe 112 km geschafft und hatte auch den ersten Sturz, in einem Schlammloch, aber weder mir noch dem Rad ist was passiert. Kurze Schauer gab es auch. Morgens war es etwas schwierig sich aus der Stadt rauszufitzen, aber dann ging es meistens - ich war froh um meine Karten, für die Strecke Budapest bis Schwarzes Meer habe ich mir ja eine Kartensammlung zugelegt (davor hatte ich eher grobe Pläne). Einem durchgängigen Radweg gibt es jetzt nicht mehr, kleine Seitenstrassen, auch mal kurz über grosse; kurze Radwege, Feldwege... aber dafür ist es nicht mehr so eintönig beim Fahren. Aber teils halt auch anstrengender. Na jedesfalls bin ich nach ca. 80 km von der Donau abgebogen und landeinwärts in die Puszta gefahren - leeres plattes Land - über Tass, Kunszentmiklos bis nach Kunadacs. Und hier wohne ich nun bei Doris und Stefan (schweizerisch-rumänisches Paar) und all ihrem Getier, was heisst: Hühner, Tauben, Katzen und 8 Hunde (inkl. zwei grosser Wolfshunde). Gleich am ersten Tag wurde eine grosse Jurte aufgebaut - weil morgen Party ist und viele Gäste anreisen werden. Das hat schon mal Spass gemacht, div. Rundfahren bekam ich auch schon (hier und da was abholen). Ich vermute, es wir mir gefallen - auf alle Fälle bleibe ich zwei/drei Wochen +... und melde mich wieder mit Eindrücken.
Euch daheim wünsche ich ein schönes Sommerwochenende - und dem einen oder anderen auch einen schönen Urlaub !

Egészségedre !

slowakische Spezialität - Halusky

stundenlang in der prallen Sonne auf dem Deich entlang

Willkommen in Ungarn !


Couchsurfing in Budapest, wie zu Hause in Grünau :-)
Szendentre
im Open Air Museum


ist ungarisch und heisst "Prost" - und bis ich das Land wieder verlasse, kann ich das bestimmt auch richtig und flüssig aussprechen :-) Der Reihe nach: Nach Bratislava war Schluss mit dem Luxus-Radweg und es wurde etwas spannender unterwegs. Zunächst über den Deich, km-lang, kein bischen Abwechslung und auch keinen Schatten - natürlich war es da brütend heiss. Ich habe die Fluss-Seite wieder gewechselt, es ging abwechselnd über den Deich (aber Schotter), über kleine Strassen und kleine slowakische Dörfchen, von Schildern weit und breit keine Spur mehr. Aber der Fluss reicht ja zur Orientierung. An den ersten beiden Abenden hatte ich herrliche kleine Strandbuchten entdeckt und habe genau am Fluss geschlafen, morgens jeweils von heftigen Gewittern geweckt und am Weiterfahren gehindert (was nicht so schlimm ist, wenn frau ein gutes Buch in der Tasche hat - diesmal T.C.Boyle's "Drop City"). Am dritten Tag überquerte ich die Grenze nach Ungarn - über die Brücke nach Eszergom. Dort gab es auch wieder Schilder - und abends sogar Gesellschaft für zwei Bierchen und Unterhaltung. Schon bei der ersten Fähre tauchten plötzlich auch andere Radfahrer auf, und alle sprachen deutsch :-) War gut für mich, da ich noch gar kein ungarisches Geld hatte und die Fähre also gar nicht bezahlen hätte können. Scheinbar reissen sich hauptsächliche Deutsche um eine solche Langstreckenradtour... Und abends auf dem Zeltplatz traf ich 3 Damen wieder - eine davon ebenfalls alleinreisend, die anderen zwei Mädels machten ihre Abi-Abschluss-Fahrt. Und war mit der Gudrun noch aus und sie erzählte, dass sie mit dieser Tour ihr Sabatical-Jahr beginnt, danach geht es mit dem Wohnwagen und Freundin nach Südeuropa. Am vergangenen Sonntag war dann Budapest erreicht. Ich hatte mich besonders auf Couchsurfing bei Vietnamesen gefreut - aber sie leben schon 20 Jahre in Ungarn und kochen auch ungarisch :-( und viel Zeit zum quasseln oä. hatten sie auch nicht, eigentlich konnte ich dort schlafen und damit hatte es sich aus ihrer Sicht. Das war etwas schade. Am Montag gab es grossen Stadtbummel, aber schon nachmittags war ich eigentlich bedient von den Menschenmassen & den endlosen Souvenir-Shops (wer braucht all den Krempel ?) und die Hitze dazu tat ihr übriges. So bin ich am zweiten Tag lieber aus der Stadt rausgeradelt und noch mal ein Stück zurück, in das hübsche Nest Szentendre. Dort gibt es ua. ein schönes Freilichtmuseum über die alte ungarische Kultur - Bauernhäuser aus allen Ecken des Landes, deren Einrichtung, Handwerk wird vorgestellt etc. - das war schön. Und am Mittwoch ging es wieder weiter.
Am beschwerlichsten hier ist nun die Sprache - man (und frau) versteht nix mehr und kann sich auch nicht mehr über russisch oder so etwas herleiten... aber ich lerne jeden Tag zwei drei neue Wörter !

Mittwoch, 18. Juli 2012

Bon voyage Lucien und Isidore !


Es gibt auch auf diesem Weg schier unglaubliche Begegnungen ! Gestern tauchten vor mir auf dem Weg ein  alter Mann, ein Mädchen und ein ordentlich bepackter Esel auf. Ich fühlte mich sofort an den Jakobsweg erinnert und musste einfach fragen, wohin sie unterwegs waren. Nach Betlehem !!!!
Der alte Mann hiess Lucien, 75 Jahre alt,  Franzose. Der Esel ist Isidor. Sie sind seit dem Frühjahr unterwegs und denken, gegen Ende des Jahres anzukommen. Das Mädel Rachel ist eine Bekannte und begleitet sie derzeit für 10 Tage. Lucien meinte, es ist sein privater Friedensmarsch ! Der Rückweg soll über Aegypten, Algerien - er war im Algerienkrieg und will nun Orte und Menschen wieder sehen  - und Marokko führen - so er das noch erlebt... Irre !!!
Alle, die des Franzősichen mächtig sind, kőnnen ja mal auf seinen Blog schauen:
http://luluencampvolant.over-blog.com/

Kurz darauf traf ich den nächsten Pilger - unterwegs nach Jerusalem...
Ich bin derweil in Bratislava angekommen, der Franzose braucht noch ca. 3 Tage bis hierher. Habe über Couchsurfing wieder mal nette und lustige Gastgeber erwischt, vertreibe mir den Tag heute mit Stadtbummel und Verkostung der regionalen Küche. Eine sympatische Stadt und mit vielen Bootstouristen aus Wien und Budapest.
Die Donau heisst nun Dunaj und die Anzahl der Radfahrer lies hinter Wien schlagartig nach. Es sind kaum noch welche zu sehen, dafür alle mit grossem Gepäck. Morgen geht es weiter Richtung Ungarn. Am Sonntag sollte ich Budapest erreichen. Euch allen eine schőne Woche noch !

Montag, 16. Juli 2012

km 1102 - Wien



Nibelungen-Denkmal in Tulln  - Attila trifft Kriemhild :-)

Prunksaal der Österreicher Nationalbibliothek

die Verkehrszeichen werden dem Radfahreraufkommen angepasst
Die Hof-Familie kam am Donnerstag mit einer Überraschung aus dem Urlaub nach Hause - den zwei kleinen Hunden oben auf dem Bild. Sie hatten zufällig beobachtet, wie sie in Spanien auf einer Müllkippe gerade "entsorgt" wurden und brachten sie kurzerhand mit nach Hause.... Da es am Freitag in Strömen regnete, fuhr ich dann nicht wie geplant morgens los (sondern letztlich erst abends halb 6) - und wir verbrachten noch einen vergnüglichen Tag zusammen, die meiste Zeit mit den Hunden beschäftigt und nebenher noch einem Entenkücken das Leben gerettet. Das waren wieder schöne zwei Wochen auf dem Hof !!!
Und dann losgestrampelt durch die Wachau, viele Weinberge und sehr viele Marillen-/Aprikosenbäume und hübsche kleine Orte. Samstagmorgen um 5 aufgestanden (ich hatte am Ufer der Donau gezeltet - ja ein neues Zelt habe ich inzwischen auch wieder) und aufgrunddessen schön zeitig die Stadt erreicht. Seit Samstag nun also Wien und bei Sascha und Anja (Leipziger) zu Besuch. Sascha führte uns ausführlich durch seinen Arbeitsplatz - beim ehemals kaiserlich-königlichen Hofschuhmacher, das war sehr spannend - wie im Museum! Und natürlich ausgiebiger Stadtbummel, Besuch der Österreicher Nationalbibliothek und deren Prunksaal (mein Wunsch natürlich) und ein Stopp im Café-Haus hat auch nicht gefehlt (allen John-Irving-Fans fällt beim Café Hawelka ein Buch ein :-)...).

In diesem Zusammenhang haben wir gerade einen sehr lesenswerten Artikel entdeckt:
 http://www.neon.de/artikel/kaufen/reise/vienna-calling/683211

Die Abende verbringen wir Bier schlürfend mit Reiseerinnerungen und philosopierend übers Leben :-)
Morgen früh geht es für mich dann weiter gen Osten - nun trennen mich noch knapp 2000 km vom Schwarzen Meer :-) - das nächste Ziel ist Bratislava.

Donnerstag, 12. Juli 2012

Kunst & Kamele

So schnell sind wieder zwei Wochen um und meine Zeit auf Al Ma´Awa ist vorbei. Morgen früh geht es weiter. Die meiste Zeit habe ich lesend in der Hängematte verdümpelt und auch im Bach liegend... es war einfach irre heiß. Allerdings gab es gleich zu Anfang einen Ausflug nach Melk - das Fahrrad reparieren lassen und das Highlight der Region besuchen. Das Kloster Stift Melk ! Das ist riesig groß, trohnt majestätisch über der Donau und ist schon von weiten nicht zu übersehen (und hat 1365 Fenster und 497 Räume) Viel kitschiger Barock, aber auch schöne Räume und eine Ausstellung über die Geschichte und mit einigen Kirchenschätzen. Mir hat - natürlich - die Bibliothek am besten gefallen, insbesondere der Prunksaal. Meterhohe Bücherregale, tausende Bücher und ein paar Vitrinen in denen einige uralte Bücher gezeigt werden - handgemacht, von Hand geschrieben und von Hand illustriert. Toll !(übrigens konnten so im 13./ 14. Jhd. gerade mal 3% der dt. Bevölkerung überhaupt lesen, habe ich gestern in einem Artikel gelernt) Die Kirche dagegen hat mir nicht gefallen - völlig mit Gold überladen und total protzig. Am Samstag ging es mit den Nachbarn (die wohnen in zwei lustigen Wohnwagen beim Bach) zum Afrika-Festval "Kasumama" - der weite Weg hat sich gelohnt; gemütliche Atmosphäre, schöne Musik - eine Augen- & Ohrenweide. Und einen Tag war ich hier im Ort bei der Kamel-Farm helfen (dort hatte ich mich zuerst beworben, aber da braucchte die Dame keine Hilfe und nun sucht sie dringend welche, weil die letuzten Helfer verfrüht abgereist sind) - Kamele füttern und striegeln, und dabei viel kuscheln. Ich hatte die ganze Zeit etwas Bammel, das mich eins dabei ins Ohr beißt. Haben sie aber nicht.... Und vom Essen soll ich ja auch immer mal was erwähnen: Die Mädels haben sich letzte Woche mal Zeit genommen und einen großen Berg Marillenknödel gemacht. Sehr lecker ! So, und nun ist die Tasche schon wieder gepackt und Wien ruft. Euch allen wünsche ich ein schönes Wochenende, bis bald wieder hier.

Montag, 9. Juli 2012

Nachwuchs des Tages

Die kleinen sind heute geschlüpft. Es gab auch letzte Woche schon mal welche, die lebten leider nur einen Tag und waren dann morgens verschwunden - die Ratten..... Diesmal passen wir besser auf !

Dienstag, 3. Juli 2012

km 1002 - Al Ma´Awa

das Dörfchen Eitental
Morgens um 4 erwacht, weil die 4 Katzenbabys ausgerechnet vor meiner Hütte randalierten, die Hähne begannen halb 6 zu krähen, 10 vor 6 klingelte der Wecker. Hoch. Enten, Gänse und Hühner rauslassen. Kaffee kochen, eine schnelle Zigarette zwischendrin. Alle Tiere mit Futter und frischem Wasser vorsorgen - auch die Ziegen, das Schaf, die Schweine, Katzen und Hunde. Und im Gewächshaus gießen. Damit waren die ersten wichtigen Sachen erledigt und es gab Frühstück. Danach Beeren ernten. Bis ca. 9/ halb 10. Und damit war die erste Schicht des Tages vorbei für heute. Abends ist noch einmal die gleiche Runde dran. Genug Zeit, die Umgebung zu erforschen, sollte ich also haben. Ich wohne in einem kleinen Holzhäuschen (hätte auch ein Zimmer haben könne, aber die Hütte war mir lieber), die Hängematte hing auch schon dort und wartete auf mich :-) Die Hofleute sind selber gar nicht da, sondern im Urlaub und zwei Mädels machen die "Urlaubs-Vertretung" - und ich nun halt mit. Mein erster Versuch mit dem Verein "helpx" - das Prinzip ist gleich wie bei WWOOF, man arbeitet ein paar Stunden am Tag mit und bekommt Kost & Logis - der Unterschied ist lediglich, dass "helpx" einen internationalen Farm-Adressen-Pool hat, während WWOOF mit Landesverbänden arbeitet. Ja, und einen Bach gibt es auch vor der Tür, damit man nicht immer erst zur Donau runter muss, um ins Wasser zu springen (zum Schwimmen ist es leider zu flach). Und Al Ma´Awa ist der Name vom Hof, nach der Bedeutung des Namens muss ich noch fragen. Ich glaube, es wird mir hier gefallen. Alles ein bischen chaotisch, viele Viecher, viel Gemüse & Kräuter im Garten und Unmengen von Beerensträuchern - die zu pflücken ist gerade die Hauptaufgabe, das wird alles eingefroren in Tagesportionen - hier gibt es nämlich 365 Tage im Jahr hausgemachten Kefir mit Beeren zum Frühstück. Bevor ich weiterfahre melde ich mich noch einmal. Euch allen schöne Sommertage, bis bald wieder hier.

Bergluft

Na, es ging doch noch nicht am Freitag weiter und auch nicht am Samstag, da es so irre heiß war (bereits morgens um 9), dass ich gegen mittag sicher vom Rad gekippt wäre - also dauerte meine Urlaubswoche gleich bis Sonntag. Es war schön und vergnüglich. Molln, wo die Ute wohnt, liegt vorm s.g. Toten Gebirge und wir hatten auch eine Bergbesteigung im Wochen-Programm. Auf den Schoberstein, 1285 m hoch. Und diese Wanderung bescherte mir den allerersten Muskelkater seit ich unterwegs bin, weil es so steil war. Und da außer mir noch ein helpx-Helfer aus Spanien zu Besuch war, gab es die Tage lustige multilinguale Unterhaltung. Und auch eine Radtour, Badeausflug, Besichtigung des Städtchens Steyr und viele faule, ver-lesene Stunden und natürlich viel Zeit zum Quatschen. Danke Ute für die schöne Woche !!!
Am Sonntag klingelte der Wecker um 5, vor 6 war ich startklar - und 2 km weiter hatte ich ein lädiertes Hinterrad (Speichen gebrochen)... aber nach kleinen Änderungen fuhr das Rad wenigstens noch ganz brauchbar und es ging über den Steyr- und Enns-Radweg zurück an die Donau, die ich mittags pitschenaß geschwitzt erreichte. Badepause und noch ein Stück - dann kam das Gewitter. Glücklicherweise stand ich da gerade an einem Radler-Infopoint mit Wasser und Klo etc. - und dort habe ich dann zusammen mit der Tschechin Gabriela (natürlich auch auf Radreise) die Nacht verbracht. Und gestern ging es bis Melk, über den Fluß und ein Tal hoch und da ist der erste Hof, auf dem ich nun für 2 Wochen bleibe.