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Freitag, 25. August 2017

Rote Rübe


Eine 35-stündige Busfahrt brachte mich in den Norden, Heike mag keine langen Busfahrten und nahm statt dessen einen Flug (was aber auch Stunden länger dauerte als geplant). Zuerst ging es ins Dörfchen Purmamarca in der Quebrada de Humahuaca (siehe Mai, hier war ich schon mal). Gerade mal 500 Leute leben hier, aber wahrscheinlich kommen täglich mehr als 500 Touristen in Bussen hierher - wegen des grössten Artesania-Marktes der Gegend, bunte Stoffe und Schnickschnack ohne Ende ! Die rote Rübe gab es beim Wandern gratis - der erste fette Sonnenbrand nach all den kühlen Wochen - und so waren wir farblich hübsch angepasst an all die farbenfrohen Felsen ringsum. Alles leuchtet in verschiedenen Rot-Tönen; dazwischen hunderte, nein tausende riesige Säulenkakteen. 2 Tage musste ich leider alleine rumwandern, da Heike von der Erkältung lahmgelegt wurde und lieber im Bett blieb.









Die 2. Hälfte der Berg-Tage verbrachten wir im verschlafenen Dorf Cachi auf fast 2500 m Höhe, umgeben von Bergen bis 6000 m und Schnee ganz oben ! Der klapperigste Bus den der Terminal in Salta zu bieten hat, fährt dorthin und dementsprechend lang und langsam ist die Fahrt. Und an sich schon ein Erlebnis ! Lange, gewundene und staubige Pisten, höher und höher. Das Dorf selbst ist ebenfalls hauptsächlich staubig - jedes vorbeifahrende Auto und jeder kräftigere Windhauch sorgt für grosse Staubspiralen, die über die Strasse tanzen. Ansonsten ist es sehr relaxt und beschaulich. Vormittags fallen ein paar Touristenbusse ein & nachdem die wieder weg sind, ist wieder Ruhe. Frau konnte herrlich auf der Plaza rumlümmeln, in Gesellschaft einiger netter Strassenhunde & dem Treiben ringsum zuschauen. Aber - natürlich - haben wir nicht nur rumgelümmelt ! Einen Tag verbrachten wir auf einer der umliegenden Hochebenen, im Nationalpark Los Cardones, über 3000 m hoch & ziemlich dünne Luft. Wieder ein paar schöne, mehrfarbige Felsformationen, tausende riesige Kakteen & Guanakos und wilde Esel, die uns genauso neugierig beäugten wie wir sie. Und da das Gebiet sehr weitläufig ist, trampten wir dann mehrfach ein kleines Stück weiter (der Park wird von einer Strasse durchschnitten, der Verkehr war allerdings sehr spärlich) & machten dabei  Bekanntschaft mit Señora Sarah (ca. 70) und ihrem Sohn José Luis; sie nahmen uns ein Stück mit und dann gab es ein Spontan-Picknick mit Mate, Keksen, nem Schluck Whiskey und gemeinsamer Zigarette & viel Gelächter. Genau solche lustigen Begegnungen wünscht man sich ja als Tourist ! Ein sehr, sehr schöner Tag war das. Am nächsten wanderten wir eher in Dorfnähe, entdeckten ein paar Papageien & viele Schafe und Ziegen und beguckten einfach das Leben und die Berge.















Und nun ist wieder Szenenwechsel & es geht in die subtropische Zone. So extrem abwechslungsreich mit Natur und Klima ist ein Urlaub selten ! Auf in die Provinz Misiones & zu den Wasserfällen .... nur ca. 2500 km weit weg :-)


Montag, 14. August 2017

Noch mehr Wale




URLAUB ! Nun beobachten wir also zu zweit die Wale. Pünktlich zu Heikes Begrüssung tummelten sich gleich mehrere vorm Stadtstrand von Puerto Madyn. Na das ging ja gut los und blieb auch so, eiegntlich waren wir die gane Woche nie Wal-los. Wir wechselten mittendrin zur Penninsula Valdes. Dort gab es die ersehnte Whale-Watching-Bootstour & es war sehr, sehr beeindruckend. Das Boot dümpelte lange still vor sich hin & wurde die ganze Zeit von einigen Walen umkreist - zum Angreifen nahe ! Am folgenden Tag durfte wegen Sturm kein Boot rausfahren, also gingen wir wandern & sahen - ausser Walen - auch Guanako-Herden und eine grosse Robben-Kolonie. Auch am nächsten Tag Sturm, aber mit Aussicht auf Besserung, nachmittags durften Boote fahren & Heike lud mich zu einer 2. Bootstour ein. DANKE noch mal ! Die war dann ganz anders als die erste. Es war starker Wellengang (gleich 2 Leute haben sich übergeben) & es war eher wie Wale jagen als Wale gucken. Aber wir hatten noch das Schauspiel von Saltos fast vor der Nase. Trotz ziemlich miesen Wetters waren das tolle Tage & wohl eins der beeindruckensten Tiererlebnisse, die ich in all den Jahren so hatte ! NIE hätte ich mir vorher vorstellen können, gleich hunderte dieser Meereskolosse zu sehen - und diese Meeresbucht wimmelte regelrecht von ihnen (wie anderswo Forellen :-) ). Geschätzte 2000 Tiere kommen jedes Jahr hierher zur Paarung und zum Kinderkriegen. Und die Mütter mit ihren Kindern kommen ganz nah an den Strand. Aus ganz Argentinien reisen Leute hierher, um das zu sehen (ja und auch von sonstwo aus der Welt). Beim letzten Strandausflug trampten wir mit einer älteren Dame, die in Madryn lebt & sich noch immer jedes Jahr auf's Neue an den Strand setzt, um dieses Schauspiel zu beobachten ! Ach ja, und unbewusst sahen wir sogar das Highlight der Saison - den weissen Wal !
Cool war das alles, und wir würden ja noch bleiben, wenn Heike nicht schon einen Flug hätte in die nächste Ecke des Landes. Nun geht es in staubtrockene Gefilde in den Norden !

PS: Als Souvenir nahmen wir uns eine ordentliche Erkältung mit...
das Dorf Puerto Piramides auf der Halbinsel Valdes







Ach und die will ich Euch ja nicht vorenthalten, die kursierten hier bei Facebook, sind nicht meine (aber das steht ja auch drauf) - das geschah an dem Sonntag meiner Ankunft hier genau vor Madryn:


Samstag, 5. August 2017

Picknick mit Walen

mit Patricia & Daniel am Strand
der Mate darf natürlich nicht fehlen
(das ist nicht von mir - das gibt meine Technik nicht her,
und Saltos machen die Wale natürlich nur weiter draussen)
Was für eine Woche !!! Ich bin seit letzten Wochenende in der Nähe von Puerto Madryn, bei Patricia und Daniel mithelfen. Und gleich am Sonntag ging es runter zum Strand - es ist nämlich WAL-Saison. Picknick am Strand, bei 6-7 Grad oder so, aber viel Sonne. Vorher dachte ich ja noch: Hoffentlich sehe ich wenigstens einen Wal - nein, nicht einer - VIELE !!! Irre !!!
Und natürlich sind da auch noch ein paar andere Leute am Strand, aber alle ganz still & andächtig, jeder starrt aufs Wasser und auf das was dort geschieht :-) Es ist sehr, sehr beeindruckend !

Baby-Wal ganz nah am Strand

und Mutti-Wal passt auf (das ganze erste Jahr lang)


Strand-Romantik :-)

ich flitze natürlich wieder fleissig mit dem Rad durch die Gegend


Und natürlich tu ich auch ein bisschen was dafür, um an so einem schönen Platz eine Weile mit leben zu können - hauptsächlich verschneiden wir die Olivenbäume und Laub rechen und so, Winterarbeiten eben. Ein hübsches kleines Häuschen habe ich auch mal wieder. Es gefällt mir alles sehr gut und Patricia & Daniel sprühen vor Lebensfreude, sehr angenehme Gesellschaft :-)


das Lavendel-Feld


Empanadas

unser kleines Pachamama (Mutter Erde)-Fest am 1. August,
das wird vor allem im Norden des Landes gefeiert
Und jetzt geniesse ich einfach das alles noch zwei Tage und dann... kommt die Heike aus Ulm angeflogen !!!! Mein erster Besuch dieses Jahr ! Liebe Heike, ich freue mich wie verrückt, Gute Reise !!!!! Und bis gleich !