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Mittwoch, 19. September 2012

Zurück in Ungarn



Nun bin ich wieder in Kunadacs - und hatte keine anstrengende Fahrt zurück, sondern der gute Stefan hat mich in Timisoara abgeholt, um mir die gruselige Landstrasse zu ersparen. Und diese Fahrt haben wir dann gleich noch mit einem Besuch bei Stefans Freund Robert verbunden, noch etwas weiter drin in Rumänien - nämlich im Dorf Pestere, bei Caransebes. Und da hatte ich dann auch mal ein paar Ziegen um mich und die Berge schon am Horizont.
Und nun freue ich mich wieder hier zu sein und alle Hunde um mich zu haben - und als Zuwachs in der tierischen Gemeinde hier gibt es nun auch noch zwei Alpakas. Und nächste Woche ist Urlaub und der Leipzig-Besuch kommt !!!!

Nachtrag

das Haus vom Nachbarn in Stanciova

Letzte Woche stand ein interessanter Artikel in der deutschsprachigen Zeitung Rumäniens, und das muss ich hier einfach noch erwähnen: Bis 2016 sollen alle rumänischen Dörfer an das Stromnetz angeschlossen werden !!!!! Derzeit gibt es wohl noch über 2000 Dörfer, die eben noch keinen Strom haben und ungefähr die Hälfte aller rumänischen Haushalte sind nicht an die Wasserversorgung angeschlossen.... und so etwas mitten in Europa.... fand ich unglaublich.

Mittwoch, 12. September 2012

km 1945 - Stanciova - Bunâ ziua


rumänische Jung-Bäuerin :-)


                                     

Und nun also schon die zweite Woche rumänische Povinz. Der Hof von Teodora ist so schön wie erwartet - insbesondere das tolle alte Haus mit Holzveranda und Wandmalereien hatte es mir schon vorab auf Fotos angetan. Toll ist auch die OpenAir-Sommerküche. Und alles ein bischen improvisiert, ich fühle mich sehr an das Leben früher im Garten erinnert. Hauptproblem ist, daß ich fast immer mit der 72-jährigen Mutter Teodoras alleine bin, und sie spricht nur rumänisch. Da ist mein Sprachschatz bei allen Bemühungen natürlich sehr begrenzt. Und so bin ich also zur Sprachlosigkeit verdammt. Aber wir geben uns beide Mühe und haben hin und wieder auch sehr viel Spaß damit.
Die Arbeiten sind wie erwartet - vor allem sehr viel Einkochen. Alles aus Paprika und Tomaten, und natürlich alles in Großmengen, immer gleich so 10 kg von allem, also stundenlang putzen und schnippeln. Aber auch diverse Renovierungsarbeiten, wie Fenster abschleifen und neu streichen; Feuerholz sägen und stapeln, endlos im Garten gießen - da stehen alleine über 100 Tomatnpflanzen und alle brechend voll - und die Karnickel versorgen. Ja, leider nur die, Ziegen gibt es nicht mehr... Dafür haben die Langohren Nchwuchs in verschiedenen Stadien und das ist schon auch sehr niedlich zu beobachten. Am letzten Dienstag lag dann abends plötzlich eins der größeren ohne Jacke im Kühlschrank... da mußte ich mich dann erst etwas überwinden, aber geschmeckt hat es doch ! In Tomaten-Paprika-Soße mit schwarzen Oliven...
Tomaten und Paprika sind natürlich derzeit der Hauptbestandteil dessen, was auf den Tisch kommt. Gut das hier meine heimische Paprika-Unverträglichkeit schweigt... Und auch Salată de Vinete - die rumänische Auberginencreme, sowie Zacuscă. So, und das Dorf selbst ist einfach sehr ärmlich finde ich. Den Nachbarn fällt fast das Haus über dem Kopf zusammen und auch sonst sieht es nicht so aus, als hat irgendjemand von irgendetwas zuviel - wohl eher nicht mal alle gnug. Keine Ahnung, ob das der rumänische Durchschnitt ist. Eine der Nachbarinnen geht im 3-Schicht-System Vollzeit arbeiten und verdient damit 250 Euro.....

Stanciova für die Ohren: Vogelgezwitscher, krähende Hähne, die grunzenden Schweine von nebenan, kreischende Kinder gegenüber, Pferdegetrappel und Klappern von Pferdekarren - davon sieht man viel mehr als Autos-, mal das Muhen einer Kuh und Schnattern von unendlich vielen Gänsen - die sind die Hauptnutzer all der Wege im Dorf, Leute sieht man dagegen wenig-, im Hintergrund die Stimmen diskutierende Nachbarn, abends Gezirpe von Grillen und Gekläff der Hunde überall
und Stanciova für die Nase: regelmässig der geruch von holzfeuern, weil immer irgendjemand Paprika und Auberginen grillt für die zwei Nationalgerichte Salată de Vinete und Zacuscă; und manchmal auch der Geruch nach diversen anderen Verbrennungsakten....

Alles in allem ist es eine interessante, wenn auch nicht ganz einfache Erfahrung. Aber ich bin sicher auch nicht allzu traurig, wenn ich am Sonntag den Rückweg nach Ungarn antrete.

Durch den wilden Osten - zweiter Anlauf








Die Strecke von Timisoara nach Stanciova war nur noch 50 km und ist eigentlich nur wegen einer Herausforderung erwähnenswert. Wie überquere ich mit einem schwer beladenen Rad eine Autobahngrossbaustelle ? Die Schotterpiste, der ich folgte, hörte vor einer eben nur halbfertigen Brücke auf... Rechts und links hohe Böschung, die irgendwie zu überwinden war undenkbar. Also erbat ich stotternd Rat bei dem einen oder anderen Bauarbeiter in Reichweite - soll heissen, ich erwähnte den nächsten Ortsnamen und zeigte in die von mir vermutete Richtung, nämlich hinter dieser im Entstehen begriffenen Autobahn - und erntete viel dummes Grinsen und Schulterzucken sowie die entsetzte Frage -Tourist ?-, aber letztlich erbarmte sich einer und erklärte, wo ich vielleicht lang könnte. Nämlich der LKW-Spur bis zum Ende der Baustelle folgen und dort sollte ich irgendwie auf die andere Seite kommen. DAS hätte ich gern aus der Vogelperspektive gesehen- ich in meiner Neon-Weste aufm Rad durch diese Schlammwüste zwischen LKWs. diversen Baustellenfahrzeugen und sogar einem Helikopter. Letztlich wurde aber auch diese Hürde genommen und ich konnte der Piste weiter folgen. Wobei mich die ganze Zeit die Frage beschäftigte, ob DAS wirklich der richtige Weg ist. Das nächste Dorf stimmte mit meiner Karte überein, also alles prima. Und die Fahrt ging nun nur noch durch eine sehr schöne, total einsame, hügelige Landschaft - nach Wochen in der Puszta sind Hügel etwas besonderes ! Und ich machte auch erste Bekanntschaft mit den berühmt-berüchtigten Hunden - zwei kamen plötzlich von einem verlassen wirkenden Gehöft im Nirgendwo auf mich zugestürzt und ich trat kräftig in die Pedale...
Und irgendwann stand ich auf einer Strasse, kurz danach kündigte ein altes Schild Stanciova in 6 km an. Dafür aber links abbiegen und runter von der Straße. Und so dauerte es doch noch etwas, weil ich die 6 km fast komplett schieben musste und natürlich wieder alles in der prallen Sonne; alles voller grosser Steine und da hatte ich Angst um die Reifen. Immerhin habe ich bisher die ganze Strecke ohne Platten überstanden. Und dann kam eine Kirchturmspitze ins Blickfeld und ich war da. Nur noch zum richtigen Haus durchfragen und dann wars geschafft. Und so hatten diese 50 km doch fast den ganzen Tag beansprucht....

Mittwoch, 5. September 2012

Durch den wilden Osten

So, nun habe ich einen freien Tag und bin extra nach Recas geradelt, damit ich auch mal wieder Internetzugang habe ua. - und nun werde ich hier gerade nach ner halben Stunde, die nicht mal gereicht hat, um alle Mails zu lesen, einfach wieder rausgeschmissen, weil die einzige Angestellte nun im Rathaus Arbeiten zu erledigen hat und da wird hier halt abgeschlossen... tja, also habe ich nun keine Zeit um all die schoenen Bilder zu zeigen und von der Fahrt hierher und den ersten Tagen in Stanciova zu berichten... und wieder hierher kann ich erst naechsten Mittwoch, vielleicht habe ich dann mehr Glueck... aber auf alle Faelle lebe ich noch und kann immer mehr auf rumaenisch sagen.....
und nun aergere ich mich dass ich nich meine geplanten 2-3 Stunden hier hocken kann, aber das aendert auch nichts... bis zum naechsten Anlauf also und Gruesse aus rumaenien