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Montag, 28. Oktober 2013

gerade gelesen...

"Aus Protest gegen die Armut und die politische Klasse im Land zündeten sich verzweifelte Menschen in Bulgarien selbst an. Ein Fünftel der Bulgaren lebt unter der Armutsgrenze von 120 Euro im Monat.....Das Durchschnittseinkommen im ärmsten EU-Land liegt bei gerade mal 360 Euro, die Renten bei 150 Euro. Die europäische Statistikbehörde sieht fast jeden zweiten Bulgaren von extremer Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. "

http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/Bulgarier-protestieren-gegen-Armut/20130414 

Donnerstag, 24. Oktober 2013

km 5241 - wieder in Slivo Pole

Nessebar




Seit 2 Wochen nun wieder in Bulgarien. Zuerst zu Bridget - eigentlich wollte ich nur das Rad abholen, es wurden 4 Tage daraus. Ich half beim Marmelade kochen und Gemuese einlegen, wir waren zu einem Piano-Konzert, beim Yoga-Kurs und in Nessebar. Und ausser mir waren in den Tagen - nacheinander - noch 4 andere Reisende zu Gast. Ein Amerikaner auf grosser Europa-Rad-Tour (11.000 km in 7 Monaten :-)), ein deutscher Radler auf dem Heimweg aus Georgien - auch schon seit dem Fruehling unterwegs, ein Schweizer zu Rad auf dem Weg in die Mongolei und mit dem Traum, dort eine Weile mit Nomaden zu leben und ein Schwede auf dem Motorrad, mit grossem Liebeskummer und unterwegs gen Indien. Es war schoen, zusammenzusitzen und all den Geschichten und  Erlebnissen zu lauschen. Und dann - nach Wochen - wieder auf das Rad. AUA, meine Knie jaulten auf und es gab auch das allererste Mal Muskelkater. Zuerst noch ein Stueck am Meer entlang - welche Veraenderung ! Die Orte, die im Sommer von Badetouristen wimmeln, sind nun schon im Winterschlaf. Die Hotels geschlossen, die Laeden ausgeraeumt, Geldautomaten abgeschalten, Telefone demontiert, kaum jemand zu sehen. Geister-Orte bis zum naechsten Sommer. Danach 3 Tage quer durchs Land, ueber kleine Landstrassen, durch Doerfchen, bunten Wald, an abgeernteten Feldern vorbei. Und puenktlich bevor der Regen kam, wieder in Slivo Pole (siehe Juli). Dort mit Eddie, dem dt. Radler getroffen - er war laenger bei Bridget und kam ueber andere Route - und zu Artur. Einen Tag lang nur geschnattert, gegessen und getrunken, waehrend draussen der Regen rauschte. Nach 2 Tagen fuhr Eddie weiter und wir widmeten uns der Weinernte, Walnuesse sammeln, Laub verbrennen, Ordnung im Garten machen, Nachbarn besuchen... Ruhige Tage.
Und naechste Woche geht es nach Sofia und fuer eine Weile nach Hause. Das Rad bleibt hier und wartet auf mich, damit ich naechstes Jahr weiter fahren kann :-)
Viele von Euch sehe ich also bald live, froehliche Gruesse und derweil noch schoene Herbsttage !!!

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Museum der Unschuld



ist der Titel eines Romans von Orhan Pamuk & den lese ich gerade zum zweiten Mal mangels Nachschub, eine Geschichte ueber eine Liebe und die Entstehung eines Museums. Und deshalb hatte ich auch Lust noch mal 2-3 Tage in Istanbul Zwischenstopp einzulegen, suchte ein Hostel in genau in dem Viertel in dem der Roman spielt und dort stolperte ich in einer Zeitung ueber eine Anzeige fuer das reale "Museum der Unschuld". Da hat doch der Herr Pamuk nicht nur eine schoenes Buch geschrieben, sondern auch tatsaechlich das beschriebene Museum dazu eingerichtet. So eine abgefahrene Idee - eine fiktive Geschichte und ein ehtes Museum. Dort kann man nun diverse Alltagsgegenstaende, Bilder, Filme etc. ueber das Leben in Istanbul in den letzten 50 Jahren sehen.... und wer das Buch dabei hat, darf umsonst rein (ich hatte es in der Jackentasche) und dort schwelgen dann die Buechernarren aus aller Welt !
Die Tage vergingen rasch - ausser diesem Museumsbesuch gab es auch einen Besuch auf der Istanbul-Bienale, eine Rundfahrt auf dem Bosporus - sogar mit Delphinen genau vor der Stadt, mal durch das Gewuehl auf dem Gewuerzmarkt schieben, ueber den Taksim-Platz und die proppevolle Istiklal-Strasse schlendern, in der Sonne doesen und Leute/Schiffe/Katzen gucken... hier ist echt 24 Stunden Trubel.

Und seit gestern bin ich nun wieder in Bulgarien, aber noch nicht wieder auf dem Rad.
Bis die Tage wieder.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Hinter den 7 Bergen
















Wie das Wetter so schlug auch die Stimmung um - die Landschaften sind schoen, aber das Leben wirkt oft sehr arm und trostlos, wobei dieser Eindruck sicher sehr vom Wetter verstaerkt wird; grau, kalt, regnerisch. Zudem vermisse ich einen Hof oder das Rad und etwas zu tun ! Es gab auch in der vergangenen Woche viel anzuschauen - wie z.B. Gori, die Geburtsstadt von Iossif W. Dschugaschwili, besser bekannt als Stalin, und ein kurioses Museum ueber ihn inkl. seines Geburtshauses; die Hoehlenstadt Uplisziche - frueher Koenigssitz und Festung: den Kurort Borjomi (hier beruehmt fuer sein Mineralwasser) und das Hoehlenkloster Vardzia (dort leben auch heute noch Moenche, bzw. wieder) - aber all das hat mich nicht so begeistert, wie vorher die Berge. Und was macht frau da ? - wieder in die Berge ! Nach Swanetien - mit der bangen Hoffnung, das es noch ein paar sonnige Tage gibt.
Angekommen bin ich in Mestia (ca.1500 m) bei Schnee und Regen, der Bus quaelte sich eine Strasse voller Erdrutsche und Steinschlaege (eher Felsen-) und Baeche hinauf - durch endlose, leuchtend bunte Waelder. Und auch am naechsten Morgen erwachte ich bei unvermindertem Regen. Aber es hoerte doch auf und gab noch eine schoene Wanderung. Aber die geplante Mehrtagestour gab ich auf. Statt dessen gab es gestern einen Bus dorthin & selbiger rutschte und schlingerte durch Schlamm und Baeche noch weiter nach oben. Naemlich nach Ushguli, der angeblich hoechstgelegensten Siedlung Europas (nur zwei Handvoll Leute leben dort), auf 2000-2200 m, voller alter Wehrtuerme - die aeltesten aus dem 7. Jhd.! (die haben Erdbeben und Lawinen ueberdauert !), und dahinter in strahlendem Weiss 5000'er !!! Und Sonne  ! Mir standen die Traenen in den Augen. SO SCHOEN ! Und mit im Bus Renate und Siegfried aus Oesterreich, die beiden traeumten 30 Jahre davon, das einmal zu sehen - und weinten und freuten sich wie Kinder - solch begeisterte Gesellschaft zu haben, hat mir gefallen (Gruesse an Euch beide - DAS musste ich hier einfach erwaehnen :-)) So ein schoener Tag !
Leider ging genau dort die Kamera kaputt - Hoehenangst oder einfach Ueberlastung ? (sie macht noch Filme, aber keine Fotos bzw. nur voellig ueberbelichtete, ganz weisse... falls jemand eine Idee hat ???)
Spaet abends kamen wir wieder in Mestia an, puenktlich mit dem Regen... Und scheinbar schuettet es nun fast ueberall. Heute bin ich einmal quer durchs Land gefahren, von Nord nach Sued, und ueberall Wasser, Wasser, Wasser und das soll tagelang so bleiben. Das ist schade, die Stadt Batumi waere sicher die schoenste des Landes und die Gegend ist ein krasser Kontrast zu den Bergen - hier waechst Bambus, Zitrusfruechte, Palmen, Bananen, subtropisch eben... Vielleicht habe ich morgen noch einmal Glueck...
Prinzipiell steht dann dieser Tage die Rueckfahrt nach Bulgarien und zum Rad an.
Ich hoffe, Euer Herbst ist nicht so nass und auch schoen bunt ! Bis bald wieder...

BILDER FOLGEN

Bilder vom Mittwoch

Ushguli


Genau dort stand ich gestern . Irre !!!