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Mittwoch, 12. September 2012

Durch den wilden Osten - zweiter Anlauf








Die Strecke von Timisoara nach Stanciova war nur noch 50 km und ist eigentlich nur wegen einer Herausforderung erwähnenswert. Wie überquere ich mit einem schwer beladenen Rad eine Autobahngrossbaustelle ? Die Schotterpiste, der ich folgte, hörte vor einer eben nur halbfertigen Brücke auf... Rechts und links hohe Böschung, die irgendwie zu überwinden war undenkbar. Also erbat ich stotternd Rat bei dem einen oder anderen Bauarbeiter in Reichweite - soll heissen, ich erwähnte den nächsten Ortsnamen und zeigte in die von mir vermutete Richtung, nämlich hinter dieser im Entstehen begriffenen Autobahn - und erntete viel dummes Grinsen und Schulterzucken sowie die entsetzte Frage -Tourist ?-, aber letztlich erbarmte sich einer und erklärte, wo ich vielleicht lang könnte. Nämlich der LKW-Spur bis zum Ende der Baustelle folgen und dort sollte ich irgendwie auf die andere Seite kommen. DAS hätte ich gern aus der Vogelperspektive gesehen- ich in meiner Neon-Weste aufm Rad durch diese Schlammwüste zwischen LKWs. diversen Baustellenfahrzeugen und sogar einem Helikopter. Letztlich wurde aber auch diese Hürde genommen und ich konnte der Piste weiter folgen. Wobei mich die ganze Zeit die Frage beschäftigte, ob DAS wirklich der richtige Weg ist. Das nächste Dorf stimmte mit meiner Karte überein, also alles prima. Und die Fahrt ging nun nur noch durch eine sehr schöne, total einsame, hügelige Landschaft - nach Wochen in der Puszta sind Hügel etwas besonderes ! Und ich machte auch erste Bekanntschaft mit den berühmt-berüchtigten Hunden - zwei kamen plötzlich von einem verlassen wirkenden Gehöft im Nirgendwo auf mich zugestürzt und ich trat kräftig in die Pedale...
Und irgendwann stand ich auf einer Strasse, kurz danach kündigte ein altes Schild Stanciova in 6 km an. Dafür aber links abbiegen und runter von der Straße. Und so dauerte es doch noch etwas, weil ich die 6 km fast komplett schieben musste und natürlich wieder alles in der prallen Sonne; alles voller grosser Steine und da hatte ich Angst um die Reifen. Immerhin habe ich bisher die ganze Strecke ohne Platten überstanden. Und dann kam eine Kirchturmspitze ins Blickfeld und ich war da. Nur noch zum richtigen Haus durchfragen und dann wars geschafft. Und so hatten diese 50 km doch fast den ganzen Tag beansprucht....

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