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Donnerstag, 30. August 2012

km 1803 - rumänische Grenze


Bei Tante Lizi




Ich habe es tatsächlich geschafft und bin seit Dienstag in Rumänien ! Damit im 18. Land seit dem Start 2008 und nun quäle ich mich mit der 8. Sprache rum (inkl. Englisch, Spanisch und Switzerdütsch :-)) - also eigentlich die 5., von der ich versuche mir ein paar Basics einzutrichtern (angeblich hat die Welt 194 Staaten - es gibt also noch einiges zu tun).
Es war erst mal nicht viel anders als gerade eben noch, einzig die toten Hunde am Strassenrand fielen schon auf den ersten Kilometern auf. Das änderte sich gewaltig und die Strecke wurde sehr gruselig für mich, was einfach am Verkehrsaufkommen lag. Allerdings gab es nur diese eine Strecke nach Timisoara/ Temeschwar. 80 km galt es zu bewältigen. Und so donnerten LKWs und Busse an mir vorbei, öfter kam mir auch jemand frontal entgegengerast, weil er mich halt erst beim Überholen zur Kenntnis nahm. Mein Adrenalinspiegel schnellte in unerwünschte Höhen, ich brauchte aller 3-4 km eine Pause und mußte runter von der Straße. Die Kreuze am Straßenrand und all die zermatschten Tiere taten ihr übriges und ich war heilfroh über meine ungarische, neonfarbene Schutzweste. Nach ca. 30 km auf diese Art gab es dann doch eine Möglichkeit, ein Stück zu umfahren und zwar den Abzweig nach "Gottlob" - so hieß ein Dorf - das klang nach einem guten Omen. Von den kleinen regionalen Strassen hatte ich schon diverse Geschichten gehört und war also vorgewarnt. Schotterpisten und Feldwege. So etwas würde bei uns sicher nur in regionalen Wanderkarten zu finden sein, ganz sicher nicht im nationalen Straßenatlas. Aber es war sofort sehr entspannt, wenn auch holperig. An den ersten wimmernden Hundewelpen mußte ich auch vorbei, eisern, ich habe nicht mal angehalten, auch wenn es sehr schwer fiel. Und ebenfalls einige Male stotternd nachfragen, ob ich noch auf dem rechten Weg bin :-) (nicht im philosopischen Sinn !) Als ich mich in einem Dorf nach einer Übernachtungmöglichkeit erkundigte, lief die halbe Straße zusammen, geleitete mich zur deutschsprachigen Familie vor Ort und diese verwies mich dann an die Pension "Schwabenhof" (!) zwei Dörfer weiter. Aber es kam anderes - über den Feldweg zum Nachbarort namens Uihei, dort fragte ich zwei ältere Mütterchen nach dem Weg - und das endete mit einer Einladung zu "Tante Lizi " nach Hause. Zuerst war ich noch skeptisch, aber dann schlief ich prächtig auf ihrem Küchensofa. Vorher gab es noch zwei vergnügliche Stunden mit ihr, ihrer Tochter und den beiden Enkelinnen, in denen wir versuchten mit Händen und Füssen und meinen Vokabelzetteln zu kommunizieren. Das war ein schöner Einstieg in die rumänische Gastfreundschaft. Morgens mußte ich leider wieder auf die Strada 6 zurück und es war genauso schlimm wie am Tag zuvor - da fühlte ich mich wie eine kleine lästige Fliege, die das Getriebe der Welt stört. Aber irgendwann sind auch 80 km zu Ende und ich erreichte Timisoara, und kassierte lediglich einen schrecklichen Sonnenbrand an den Beinen an diesen beiden Tagen (weil ich das erste Mal meine Radlerhosen anhatte - tja, das hat frau dann davon). Leider muß ich noch mal über genau diese Straße, wenn ich zurück nach Ungarn fahre. Alternativen gibt es nicht.
Nun surfe ich erst mal die Couch einer fröhlichen WG und die Stadt gefällt mir auch sehr gut. Morgen früh gehts dann weiter zum Hof nach Stanciova, noch mal 50 km - aber über Neben- und Holperstraßen.
Von dort melde ich mich natürlich auch bald mal.
La Revedere. Ciao !

1 Kommentar:

  1. Gute Nacht liebe Bärbel und eine bequeme, ruhige und schöne Weiterreise wünsch ich Dir!

    Liebe Grüße aus Leipzsch!

    Andrea :)

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