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Donnerstag, 27. Mai 2021

Wo Störche klappern, Kraniche rufen & Wildgänse schnattern

"Ohhh,  ein Pfützen -Paradies  ! " brüllte letzten Dienstag ein kleines Mädchen auf dem Rad begeistert, um dann mit Volldampf durch selbige zu brettern. Ja, an Schlamm und Pfützen war kein Mangel und das Wetter gab die letzten Tage noch einmal alles  ! Sturm, Regen, Gewitter. .. aber bei "alles" ist auch ein bisschen Sonne mit drin; nicht viel, aber immerhin. Warum sollte es am Ende auch anders sein  ?

Ich tapste trotzdem tapfer weiter ,  über Waldwege , Wiesenwege, Trampelpfade, Beton -Lochplatten (der alte Kolonnenweg, wo er halt noch existiert ), auch mal am Straßenrand und Radwege und altes Kopfsteinpflaster.  Die Strecke war noch mal richtig schön.  Besonders im BiosphärenReservat Schaalsee. Dort traf ich auch einige Hobby-Ornithologen, die mit gespitzen Ohren und Feldstecher Vögel beobachteten und bestimmten - ich selbst erfreute mich ganz unwissenschaftlich an all den Piepsern und den häufigen großen Vögeln und all ihre Gesang und ihre Rufe begleiteten die Tage (und eröffneten sie meist morgens kurz nach 4).


am Schaalsee


Hin und wieder stutzt man an einer Waldlichtung - Flieder ? ein blühender Apfelbaum ? im Wald ? - schaut genauer und sieht ein paar alte, vermooste Mauerreste, kurz danach kommt eine größere Lichtung, eine Erinnerungstafel oder Gedenkstein... wieder ein geschleifter Hof oder ein verschwundenes Dorf. Einige Orte standen der DDR-Grenze im Weg oder zu nah dran, die Menschen wurden zwangsumgesiedelt und die Orte abgerissen. All diese Schiksale gäben wohl genug Stoff ab für mehrere Romane ! Und auch immer wieder ein Gedenkstein, der an einen gescheiterten Fluchtversuch erinnert, der tödlich endete.


In den kleinen Dörfern, die ich so kreuzte hatte ich mir angewöhnt, nach Restens des Grenzzauns Ausschau zu halten - das Material (was übrigens meist aus dem Westen kam, habe ich gelernt) wurde scheinbar oft weiterverwendet. Als Gartenzaun, fürs Hühnergehege, als Verbiss-Schutz um Bäume... Und ich erfreite micch an den immer öfter zu sehenden reetgedeckten Häusern und Scheunen. Schön !

alter Grenzzaun um den Garten (der untere Teil)


Ebenfalls erfreute mich, daß oft Buchtauschregale auftauchten. Denkt man gar nicht in so kleinen Nestern. Da hab eich einiges schönes entdeckt. Und zum Lesen war insbesondere abends im Zelt viel Zeit. Das Zelt ist ja so mini, dass frau darin echt nur liegen kann - also schlafend oder eben lesend. Besonders passend war hier im Norden von Dörte Hansen "Altes Land". Tolles Buch !

Am Pfingssonntag traf ich dann tatsächlich den einzigen anderen Wanderer der Strecke, aus Halle. Er hatte erst seinen zweiten Tag und läuft die Strecke andersherum, gen Süden. Da standen wir ne halbe Stunde schnatternd im Wald herum. Und dann kam der Montag und ich war einfach da...



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