Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Samstag, 20. April 2019

مراكش

(Marrakesch - auf arabisch)





Also ich war ja schon ein bisschen nervös vorab - da wechselt frau ja nicht einfach mal so das Land; sondern das Land, den Kontinent und die Religion. Und zudem kann ich weder französisch noch arabisch (dafür sind aber die Marokkaner total sprachbegabt, wie ich feststellen konnte). Aufgrund verschiedener schwärmerischer Berichte wollte ich nun aber halt auch gern mal nach Marokko gucken, wenn frau quasi schon vor der Tür steht.
Was für eine Woche ! Was für ein Chaos, Lärm, Mief, Gestank und Trubel hier in dieser Stadt ! Durch dieses unüberschaubare Labyrinth habe ich mich nun ausgiebig treiben lassen - durch die Medina, Kasbah und auch ein bisschen Neustadt, durch den Bahia-Palast, diverse kleine Sammlungen und Museen - dabei war das Schönste, daß man so auch einige der Häuser von innen zu sehen bekam; von außen klobige, fensterlose, rote Mauern und von innen wahre Schmuckstücke und Kleinode. Das war sehr schön ! Sonst ist die Altstadt einfach ein riesiger Markt, wo man ALLES kaufen kann; Schuhe, Lampen, Teppiche, Gewürze, Obst, Fleisch, Klamotten, Schmuck, Creme, Seife, Kräuter, Körbe, Taschen, Kinkerlitzchen…. Man konnte schier keinen Schritt gehen, ohne das man angesprochen wurde und jemand was verkaufen wollte. Ein paar lustige Gespräche gab es dabei auch, aber nach ein paar Tagen war es einfach ermüdend und nervend. Das "Tausend-und-eine-Nacht-Gefühl" stellte sich nicht ein.
Dazwischen noch diverse Freß-Stände, an größeren Plätzen Cafés und Restaurants und ein irres Menschen-Gewühl (ja, ich weiss, sieht man auf meinen Bildern jetzt nicht so) & Mopeds, Radfahrer, Lastenträger, Eselkarren (und was für dürre Esel teilweise, die Armen) - halt alles was durch die teils sehr engen Gassen passte. Und Unmengen magerer, struppiger Straßenkatzen. Und mittendrin der große "Gaukler-Platz" Djemaa el Fna, wo sich dann vor allem abends wohl die halbe Stadt versammelt; auch Markt und Freß-Stände und - wie der Name vermuten lässt - Straßenkünstler, Musiker, Kartenspieler, Geschichtenerzähler, Schlangenbeschwörer, Henna-Malerinnen, Bettler, Typen mit angeketteten Affen in albernen Klamotten (widerlich !). Dort habe ich teils krasse Diskussionen beobachtet, weil dann natürlich jedes Foto Geld kostet.Und um den ganzen Platz Restaurants mit knackevollen Dachterassen voller Touristen, die nur sekundär am Essen interessiert waren, sondern hauptsächlich ungestört das Spektakel von oben beobachten und fotografieren wollten.

Ne Woche von all diesem Gewimmel war teils sehr spannend, aber nun auch echt genug. Nun kann ich mich wieder beschaulicheren Sachen widmen. 




















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen