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Donnerstag, 22. August 2013

km 4621 - Constanţa


„Wenn ihr wüsstet, wie schön mein Land ist!”
der rumänische Maler Nicolae Grigorescu über sein Land ...














Die Donau liegt nun also hinter mir. Weiter ging es durch kleine Dörfer und am riesigen See "Lacul Razim" entlang Richtung Metropole Constanţa. Und Sonntag abend stand ich im Dorf Sarichioi und war auf Anhieb begeistert, als wäre man plötzlich nach Russland versetzt ! Sarichioi ist eine große Lippowaner-Siedlung (altgläubige Russen, die in Russland verfolgt und vertrieben wurden - wer mehr dazu wissen möchte, dem sei wärmstens das Buch " Die Vergessenen der Taiga" empfohlen - die einen versteckten sich hier im Delta und viele andere in Sibieren). Gleich die erste Frau, die ich wegen Unterkunft ansprach, antwortete mir auf Russisch :-) (schade doch, daß ich von Schulzeiten fast alles vergessen habe und immer zu faul bin zum üben). Jedenfalls gab es einen kleinen herrlichen Zeltplatz genau am Wasser und ich blieb 1,5 Tage, um das Dorf zu erforschen, den langwierigen Gottesdiensten und Gesängen zu lauschen, die Leute dort zu begucken (am Montag war Feiertag im gregorianischen Kalender und das ganze Dorf war in Festtracht in der Kirche) & - wie immer - all die schmucken, kleinen Häuschen und Gärten zu bestaunen und ich fühlte mich mal wieder wie in einen Film über die alten Zeiten versetzt. Da hat es mir sehr, sehr gefallen.
Danach gab es gleich noch mal ein Leckerli für die Augen - die Burgruine Enisala, einsam und sehr schön gelegen. Ebenso die Halbinsel auf der die Reste der antiken Stadt Histria liegen (eigendlich einfach nur noch alte Steine...) - hier finden sich überall Reste frühester römischer Besiedlung - viel Schilf und Millionen Wasservögel. Dem folgte eine tolle Nacht direkt am Strand - legales Gratis-Camping on the beach gibt es sicher auch fast nur in Rumänien :-). Tja und danach wurde es so richtig häßlich ! Die Einfahrt nach
Constanţa. Erst mal an einem riesigen Chemiewerk-Komplex vorbei, gleich danach kommt das s.g. "Touristen-Ghetto" Mamaia und dann die Stadt - derzeit eine Großbaustelle, viele herrliche Gebäude dazwischen, aber fast alles Ruinen... Dort hat es mir überhaupt nicht gefallen ! (in 10 Jahren ist es sicher sehr schön).
Nun geht es weiter gen Süden, die Küste entlang - was nicht annähernd so schön ist, wie es klingt, da es nur eine große Hauptstraße gibt (also wieder eine große Dosis Adrenalin und Abgase) - damit alle schön mit dem Auto bis an den Strand fahren können, um dort frische Luft zu tanken.... Na abwarten....
Nächste Woche bin ich schon wieder in Bulgarien, nächstes Ziel ist Varna, dort bekommt das Rad Erholungs-Urlaub !
Und mal so am Rande - nach all den emotionalen Auf und Ab's dieses Jahr, des "das-Alleine-Reisen-satt-haben" und der Ueberlegungen, ob es nicht langsam an der Zeit ist, nach Hause zurück zu kehren (bzw. sonstwo Wurzeln zu schlagen) , macht es gerade mal wieder so richtig doll Spaß und ich bin voller Abenteuer-Lust :-) und die Leute hier begegnen mir alle sehr fröhlich, freundlich und hilfsbereit. Kein Gedanke mehr an Aufhören !!! :-)... 2014 gibt es auf alle Fälle noch etwas zum Lesen hier ...
Fröhlich-sonnige Grüße an alle Mitleser, bis bald wieder. Macht Euch noch einen schönen Sommer !

1 Kommentar:

  1. Fotos zum träumen, und solche mit 'da möchte ich nie hin'gedanken.. immer spannend, deine berichte..und der schluss gefällt mir ja pers. besonders gut`!!! :)

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