Nicht
immer, aber viel, laufe ich auf dem alten s.g. "Kolonnen-Weg", dem
Kontrollstreifen der früheren Grenze. Daneben ist fast überall noch ein
Graben zu sehen , der "Durchbruchs-Schutz" - der sollte Grenzdurchbruch
mit Fahrzeugen verhindern. Dazu gelegentlich ein Gedenkstein, für eine
Siedlung, eine Mühle oä., die der Grenze im Weg standen und für
einige, die hier erschossen wurde oder bei einem Fluchtversuch gefasst.
Wandern mit Geschichtsunterricht.
Am
Sonntag Nachmittag querte ich dann das erste kaputte Wald-Stück und von
da an wurde es immer krasser, immer häufiger lag ein Baum quer über
den Weg, ich musste öfter klettern bzw. kriechen und einmal wenden,
weil kein Durchkommen war. Der Bürgermeister des Dörfchens
Titschenreuth, den ich zufällig kennenlernte, erzählte, dass noch vor
5 Jahren nichts zu sehen war, von wegen Wald krank.... und wir schauten
dabei auf einen völlig kahlen Hang. Monokultur, Trockenheit,
Luftverschmutzung und der Borkenkäfer machen den Wäldern den Garaus; das
hört man ja inzwischen häufig. Traurige Anblicke ! Am Mittwoch lief
ich eher durch einen Baum-Friedhof. Alles tot, das meiste gefällt,
Aussichtsbänke ohne Aussicht, Thüringer Wald und Frankenwald ohne
Wald.... dazu graues Wetter und es wirkte sehr gespenstisch. Aber
gestern wurde es wieder etwas besser.
Andere
Wanderer treffe ich übrigens selten, hin und wieder Spaziergänger,
mal eine Gruppe am Wochenende und sonst vielleicht 3-4 bisher. So wie
den Jan aus Leipzig, ja, lustig, der auch das Grüne Band läuft,
gleich die ganze Strecke bis zum Meer.
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