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Mittwoch, 26. April 2023

Mit der Teekanne durch den Orient

 


Das finde ich ja total schön - fährt man hier mit einem der Fernzüge stundenlang durchs Land, geht man zum Zugbegleiter (jeder Wagon hat zwei Leute Personal), kann sich dort eine Teekanne ausleihen sowie Teegläser - wenn man das nicht alles sowieso selber dabei hat - , schmeißt seinen Tee rein, geht beim Samowar vorbei und kann dann aus dem Fenster guckend stundenlang Tee schlürfen. Sehr symphatisch. Wie so vieles hier :-) Auf der viele hundert Kilometer langen Fahrt zurück nach Samarkand vorgestern habe ich auf alle Fälle reichlich Tee getrunken, wie auch sonst jeden Tag. Da kann man sich dran gewöhnen ! Es ist auf alle Fälle sehr viel schwieriger ein Zugticket zu ergattern, als an Tee zu kommen !

Davor gab es eine unglaubliche Woche, prall gefüllt mit Eindrücken, Erlebnissen, Gesprächen und Gelächter. Schier beim Betreten des Gästehauses in Buchara war nämlich plötzlich alles anders. Da waren ja auch noch andere Gäste, bis auf zwei Jungs alles Einzelreisene, die Chemie stimmte sofort, schon der erste gemeinsame Abend war sehr lustig. Und so wurden in den kommenden beiden Tagen alle Erkundungen und Besichtigungen plötzlich gemeinsam gemacht; 6 Nationen aus Europa und Asien und wir hatten sehr schöne Tage in Buchara. Ferienlager-Stimmung ! Inklusive einer Geburtstagsparty für Azia aus Jekaterinenburg am Ural. Den vergisst sie nun sicher nicht :-) 




und das war eine Gruppe deutsch Studierender aus der Stadt, sie freuten sich, das Gelernte mal anwenden zu können an Britta und mir

 Und wir hatten uns alle endlos viel zu erzählen, über "Gott und die Welt" wurde geplaudert, berichtet und debatiert. Und da das Vorwärtskommen nicht immer ganz einfach ist hier, bildete sich dort spontan meine Weiterreise-Gruppe - außer mir wollten noch zwei weiter nach Westen und so teilten wir uns das Taxi (nicht, weil wir mal dekadent sein wollten, sondern weil man hier eben mit dem Sammltaxi reist, wenn der Zug ausgebucht ist - hat dann übrigens rund 15 Euro für jeden gekostet und 7-8 Stunden gedauert !). Mit Paul aus Singapor und Lina aus Korea durch die Wüste gen Khiva. Und wie gewünscht standen auch zwei Kamele am Straßenrand rum. Unser Fahrer war sicher froh, als er uns nach über 500 Kilometern ausladen konnte und er unser Gekicher und Geklapse nicht mehr hören musste.





Mittagspause

 
einen usbekischen Fahrgast gab es auch, der fand die Fahrt scheinbar ganz lustig mit uns

 Und dann standen wir in der Oase Khiva, auch UNESCO-Weltkultur-Erbe. Viele Lehmbauten und ringsherum eine Stadtmauer, alles - vielleicht nen Tick zu doll - saniert; schon sehr wie ein großes Freilichtmuseum, manche fanden das nicht so toll und alles viel zu touristisch - das war es schon, aber trotzdem sehr, sehr schön - für meine Augen. Besonders am früheren Morgen und am Abend, wenn sich die irre Hitze wieder verzogen hatte.




die Kamelflüsterin

 Ich wäre da gern noch viel länger geblieben, die Zeit verfliegt viel zu schnell. In Samarkand haben wir uns wieder getroffen (verschiedene Züge) und gestern gab es einen prima Wandertag vor den Toren Samarkands - mal Natur statt Kunst - und am Abend große Abschiedsparty, nun zieht wieder jeder seiner eigenen Wege, wir hoffen, wir treffen uns mal wo wieder. 



 

 

Und ich habe heute meiner Sammlung internationaler Zahnarzt-Erlebnisse mal noch eins von hier hinzugefügt; morgen muss ich wieder hin... darauf hätte frau doch gern verzichten können. Und nun muss ich halt bleiben, bis das Problem erledigt ist. Hier gefällt es mir ja sehr, das ist das "Trostpflaster". Dann wartet Taschkent !

Ich habe da noch eine Bilder-Galerie im Angebot, aber das mache ich erst morgen. Jetzt wird einfach geschlafen. Gute Nacht auch zu Euch allen !




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