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Mittwoch, 26. Juni 2013

Bucuresti / Bukarest




Mahnmal für die Opfer der Revolution von 1989


im Open-Air-Dorf-Museum



der "Palast des Volkes"


die Leipziger Str. ist eine der Hauptflaniermeilen für Touristen hier :-))), voller Kneipen; früher hatten sich hier Händler aus Leipzig niedergelassen

Ohhh, das ist ja mal eine Stadt. Ich hatte eher Dreck, Armut und Chaos erwartet - was es natürlich auch alles gibt - aber das Stadtzentrum hat mich doch SEHR beeindruckt. Alles in XXL. Riesige Boulevards und Plazas, viele Denkmäler, herrliche Häuser, in wirklich jeder Ecke ist etwas zu entdecken, viele kleine Kirchen verstecken sich zwischen den grossen Bauten, alte Karawansereien, interessante Museen... Also wirklich spannend. Morgen erkunde ich noch alleine weiter und abends reist dann die Ute an.
Mein Fahrrad wartet derweil in Ruse beim Christian von Couchsurfing auf mich, ich durfte es dort unterstellen und die Fahrt hierher (1 Tag voller Adrenalin, Angst und Abgasen) wurde mir so erspart, bloß gut, und ich reiste bequem im Minibus, der doch bloss ein Auto war, hier an.


PS: Wer ist eigentlich "fae ;)" in der Leserliste ???

Samstag, 22. Juni 2013

km 3799 - Русе/ Ruse

im Dobrodolski Kloster

auch andere muessen in der Sonne braten


die Donau gibts fast immer von oben

Pferde- & Eselskarren gehoeren immer zum Strassenbild

und die erfreuen mich jeden Tag aufs Neue, ich habe noch nie soviele Storchenhorste mit Nachwuchs gesehen


Von der vergangenen Woche ist hauptsaechlich eines zu berichten: Es ist viel zu heiss !!! Und wenn sich der Weg dann ueber Weinberge windet, macht es halt keinen so rechten Spass und es ist irre anstrengend. Ich habe mich mehrfach verflucht, wieso ich eigentlich hier auf der bulgarischen Donau-Seite fahre - die rumaenische liegt flach wie ein Brett am anderen Ufer. Ich hatte darueber gar nicht weiter nachgedacht und erst recht keine Topografie studiert, sondern bin einfach weitergeradelt und war ja wegen dem Aufenthalt in Planinica auf dieser Seite. Und Bruecken und Faehren sind hier sowieso Mangelware. Der "Weg" ist nun nirgendwo mehr ein Extra-Radweg, es geht einfach der Strasse nach, der, die am naehesten am Wasser ist - was manchmal auch recht weit weg ist :-) Andere Radler trifft man nun auch oefter, meist deutschsprachige. Auf allen moeglichen Balkan-Touren, von Istanbul nach Belgrad, von Belgrad nach Griechenland, ebenfalls die Donau entlang. Es wird immer kurz angehalten fuer ein Schwaetzchen. Und auch meine Uebernachtungen waren sehr vielfaeltig: Vergangenen Freitag in einem Kloster (ja, ja soweit ist es nun schon - Freitag nacht und ich bin im Kloster...), war ein toller Platz und ganz einsam gelegen, und es war auch eher wie auf dem Bauernhof - von Klosterleben war nicht viel zu bemerken. Am Samstag zeltet ich bei einer Fischerfamilie, genau am Wasser und es war ein interessanter & froehlicher Abend, mit politischen Debatten und Bulgarisch-Crash-Kurs fuer mich (englisch konnten sie auch :-)), den Sonntag abend verbrachte ich mit Johannes aus Holland. Er ist 71 !!! und tingelt ebenfalls mit dem Rad durch Europa, immer fuer einige Wochen, dann stellt er es wo unter und kommt nach 2-3 Monaten wieder und faehrt wieder ein Stueck. Nebenbei lernt er auch Russisch in Odessa. Eine interessante Lebensgeschichte - er hat seinen Krebs ueberlebt, seine Frau nicht und nun will er jeden Tag ausnutzen. Waehrend wir speisten und tranken und quatschten; reparierte einer aus dem Dorf mein Rad, es war mal wieder eine Speiche gebrochen. Dann wurde zwei Abende bei Bauern gezeltet, ich bin einfach umgekippt und eingeschlafen, es war so heiss die Tage, das abends kein Fuenkchen Elan mehr uebrig war. Und am Mittwoch gab es dann zur Belohnung wieder ein Zimmerchen - und genau vor der Tuer war der POOL ! Oh, war das toll. Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind und hatte schoene fast 2 Tage dort. Und nun bin ich, mit Stop unterwegs an einem Hoehlen-/Felsenkloster, in Ruse angekommen, genau suedlich von Bukarest und bin ueber Couchsurfing bei Christian aus Bayern zu Gast, der hier arbeitet. Und hier darf ich nun auch das Fahrrad einstellen und kann unbeschwert mit dem Bus nach Bukarest duesen, wo ich mich mit der Ute treffe zum Wanderurlaub. Auf nach Transylvanien !!!!!!!!! Euch allen ebenfalls einen interessanten, spannenden Sommer ! Liebe Gruesse und bis bald wieder.

und bei den alten Eintraegen sind nun auch endlich mal die Bilder ergaenzt, heute habe ich Zeit (und funktionierende Technik) fuer soetwas - ich will nicht da raus in die Hitze, der Stadtbummel ist auf abends verlegt.
das Bild ist ganz speziell fuer Doris & Stefan !!!!
DANKE, immer wieder :-)







Willkommen in Bulgarien


Белоградчишк
Seit vergangenen Mittwoch bin ich nun in Bulgarien. Der erste Ausflug (im Bus) ging nach Belogradcik, dort sieht es aus wie in der Saechsichen Schweiz.

Dienstag, 11. Juni 2013

km 3152 - Planinica



in Planinica

das auch

die "Trauertapete"

bei Ivana und Sinisha


hmmmmm....




Es war wieder ein irrer Fahrtag (damals, vor 2 Wochen :-)) - nur bergauf und bergab über sturmgepeitschte Landstraßen, so langsam kam ich noch nie voran. Der Wind kam natürlich nur von vorn oder von der Seite. Trotzdem sind 80 km mal vorbei und ich stand im Dörfchen Planinica & wurde grinsend an der selbstgebastelten Ziel-Linie in Empfang genommen und mußte das Rad auch nicht selbst den letzten steilen Hang zum "Hof" hinaufschieben. "Hof" ist nicht die rechte Bezeichnung, es ist einfach ein klein er Sommersitz einer Belgrader Familie, einfach und simpel, oben auf dem Berg, ringsum Wald und Wiesen, ein kleiner Garten, eine sehr schöne Aussicht  & Bienen (ich muss unweigerlich an Biene Maja denken, sobald ich die Kästen sehe) - Sinisha ist Imker. Mit ihm wohnen dort seine Frau Ivana ("Kräuterhexe" u. Uebersetzerin) und Sohn  Banjan. Das eigentlich Dorf unten ist schon fast unheimlich. Die Häuser am Hauptplatz sind verlassen, Staub und Müll wirbeln über die Straße, kaputte Türen quietschen und an Ruinen und alten Bäumen kleben verblichene Todesanzeigen ( die "Trauer-Tapete" - in allen serbischen Dörfern werden Zettel mit Todesanzeigen irgendwohin geklebt - an Bushaltestellen, Laternenmasten, Hauswände, etc. und da kleben sie dann jahrelang). Im Dorfladen gibt es nur 2 spärlich gefüllte Regale und einen Kühlschrank fürs Bier (und es ist natürlich auch nur morgens und abends geöffnet). Und man sieht kaum eine Menschenseele, obwohl hier über 100 Leute wohnen sollen. Wenn man in die Seitengassen späht, entdeckt man dann doch einige bewohnte Häuser. Die Tage vergingen gemächlich. Ich bin wohl seit Kindertagen nicht mher soviel auf Bäumen rumgeklettert - auf Kirschbäumen nämlich, um selbige kiloweise zu ernten. Ein bischen im Garten buddeln und stundenlang Wildkräuter sammeln. Der tollste Tag war vergangene Woche - Honig-Ernte ! Vorsichtig die Waben öffnen, schleudern, Honig abfüllen. Ich habe noch nie soviel Honig auf einmal gegessen. Zum Abschluss der 2 Wochen war Dorffest nebenan im Dorf Boljevacs (wieder eine beschwerliche Radtour) - mit einem lokalen Ausscheid für das diesjährige Brass-Kapellen-Festival in Guca. Irre ! Ueberall bliesen Blechbläser, was die Lungen hergaben und natürlich alles schön schnell, in einem langen Zug zogen sie durchs Dorf. Der eigentliche Wettbewerb war dann eine sehr ernste Sache, mit Sitzpublikum und Jury. Ein lustiger Tag.
Am Sonntag gab es die lange Fahrt zurück nach Negotin, einer kleinen  beschaulichen Stadt, 20 km neben der bulgarischen Grenze. Und da bin ich noch. Morgen gehts los. Auf nach Bulgarien !!!
Ich hoffe, zu Hause steht keinem das Wasser bis zum Hals, Grüße an Euch alle und bis bald wieder !

Sonntag, 26. Mai 2013

Herz des Balkans


Gegenverkehr

die Festung Golubacs

nach China - Rosy & Andy aus der Schweiz
www.2on2r.ch

die Welt von oben betrachten


bei Zivanka auf dem Hof


die engste Stelle der Donau

uff....schnauf....

So nennt sich Serbien in seinen Tourismusbroschüren. Bisher bfand ich es eher trostlos, aber nach Belgrad wurde es eine sehr malerische und beeindruckende Strecke. Es war richtig wie im Urlaub. Zunächst ging es zwischen blumenübersäten Wiesen am Wasser entlang - auf dem ersten Zeltplatz liess ich mich fallen und machte Pfingst-frei. Auf den nächsten km rückten die Felsen und Berge immer näher ans Wasser heran, auf der anderen Seite ist nun schon Rumänien. Und nach der Festungsruine Golubac beginnt das Eiserne Tor. Am Mittwoch entschloß ich mich spontan zu einem Umweg über die Berge - da hat mich wohl der Teufel geritten... nein, mir war die Straßenstrecke mit mehreren unbeleuchteten Tunneln nicht geheuer. Es war irre anstrengend, aber oben wurden die Mühen mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Während der langen, holperigen Abfahrt braute sich das Gewitter zusammen. Gewaltige Donner und Blitze...Ohje, was nun ??? Durch die Bäume schimmerten einige Dächer, also dorthin und nach einem Schlafplatz fragen. Und so landete ich bei Zivanka, Mitte 50 und alleine auf ihrem Höfchen, bekam die Couch im Wohnzimmer und lecker Abendessen. Nur die Verständigung war schwierig. Aber die Nachbarn konnten deutsch und kamen mal vorbei, sie waren 40 Jahre in Dtl. arbeiten. Am nächsten Morgen goß es noch immer unvermindert und schnell war ausgemacht, daß ich halt noch einen Tag bleibe. Es gab ein großes, leckeres Frühstück bei den Nachbarn, nachgespült natürlich mit Rakija, danach machte ich mich ein bischen nützlich und mistete den Kuhstall aus, abends wurde ich noch eine Runde im Dorf um die Ecke vorgeführt. Am Freitag ging es weiter, nicht ohne das Versprechen mal vom Fortgang der Reise zu berichten, nun Bergstrecke und an der engsten Stelle der Donau vorbei. Toll ! Danach hügelig und durch kleine Dörfer. Die Radstrecke ging die ganze Zeit an der Straße entlang und auch hier, wie schon im ganzen Land, verwunderte mich die Menge der Gedenktafeln für Verkehrstote am Straßenrand. Gefühlt jeden km eine Tafel, manchmal viel, viel häufiger.
Aber ich kam gesund und munter in Negotin an, 20 km vor der bulgarischen Grenze. Und hier biege ich nun gen Süden ab und sollte heute abend den nächsten Hof im Dorf Planinica erreichen.
Diese Woche traf ich übrigens auch mal wieder andere Radler, erst Rosi und Andy aus der Schweiz - die beiden wollen bis nach China. Und vorgestern eine französische Familie mit 2 Kindern - auf dem Heimweg von einem Jahr Asien-Rad-Rundreise !

Euch allen eine sonnige neue Woche und bis bald wieder.

Freitag, 17. Mai 2013

Rückblick




bei der Arbeit
Boris vorher

Boris nachher :-)
das Kulturhaus von Jalovik (wird noch benutzt)
Kloster in der Nähe
im Dorf Provo
wichtiger Hinweis an der Post von Vladimirci
Heute morgen habe ich den Hof verlassen und bin nur wieder in Belgrad und die Zusammenfassung der 3 Wochen ist schwierig. Das der Deal nicht der beste war, war ja von Anfang an klar. Eine 60-Std.Woche für Voluntäre finde ich einfach viel zu viel und nicht fair. Und es gab letzte Woche auch Helfer, die nach 2 Tagen wieder gegangen sind. Ich weiß nun auch kaum mehr über das Land Serbien, dafür einiges über Gemüseanbau und wie viel Arbeit unser täglich "Brot" macht. Die Arbeit als solches hat trotzdem meist Spaß gemacht und das Gequassel mit all den anderen und der Austausch von Reise-Erlebnissen etc. auch, die Atmosphäre war gut und das Essen war auch sehr, sehr lecker. Ich habe das erste Mal im Leben 2 Schafe geschoren, von Hand, mit einer Schere - das dauert Stunden. Erdbeeren ernten ist auch nicht gerade eine Strafe, sondern lecker. Tagelang Stöcke für Tomatenpflanzen in die (da natürlich knockentrockene) Erde zu hämmern, ist schon eher sehr schweißtreibend; das Anbinden der Pflanzen wieder eher gemütlich (es waren 1800 Pflanzen...). Erschwert wurde das Leben von Strom- und Wasserausfällen (letzteres für Tage - und jeder Liter für die Tiere musste aus dem Brunnen gezogen werden). Alles in allem waren die 3 Wochen ruckzuck um. Und jetzt schlafe ich mich mal richtig aus und morgen geht es weiter. Nächste Woche erreiche ich dann das "Eiserne Tor" - sicher das Highlight der serbischen Donau-Strecke und bald danach den nächsten Hof.

Euch allen schöne Pfingsten und bis bald wieder !

Dienstag, 30. April 2013

km 2609 - Јаловик / Jalovik


Die Fahrt hierher war wieder etwas zum Abgewöhnen - durch Chaos und Großbaustelle aus Belgrad raus und danach stark befahrene Landstraße entlang. Nein, so macht Radfahren nun wirklich keinen Spaß mehr ! Dazu noch über 30 Grad im Schatten (den es auf der Straße natürlich nicht gab). Mir graut schon vor dem Rückweg - denn nach Belgrad und an die Donau muß ich zurück. Also kam ich ziemlich kaputt auf dem Hof an, habe aber gleich noch ein bischen mitgemacht, weil es ja noch Nachmittag war. Es wird hauptsächlich gegärtnert -  wobei "Garten" falsche Vorstellungen weckt. Der Gemüse"garten" umfaßt 2.5 Hektar ! Und es ist ein biodynamischer Ausbildungshof, kaum Maschinen, fast alles Handarbeit und ohne chemische Hilfsmittel. Nach 2 Tagen in der prallen Sonne Unkraut jäten, kann man sich schon vorstellen, warum soviele Gifte als Hilfsmittel für die Landwirtschaft entwickelt wurden, auch wenn die dann keiner im Essen haben möchte. Jungpflanzen gesetzt haben wir auch. "Wir" sind dabei: das Paar vom Hof + Karla (2.5 Jahre alt), ein Helfer, der vor 1.5 Jahren kam und blieb, und noch 3 freiwillige, temporäre Helfer aus Kroatien, Frankreich und Australien. Mal so mit vielen Leuten zusammen zu arbeiten, ist recht lustig, trotzdem sind es anstrengende & lange Tage. Tiere gibt es auch - alte Balkan-Rassen von Kühen und Ziegen, und Wollschweine. Und natürlich habe ich mich sofort zu den Tierversorgern und zum Melken einteilen lassen, da mir das ja viel mehr Spaß macht (und zudem 3 Std. auf dem Feld erspart). Am schönsten ist das "Gassi" gehen mit dem Ziegen, 2x täglich gehen wir für eine knappe Stunde mit ihnen wandern/ weiden. Für 2-3 Wochen ist das gut so, länger würde ich hier nicht sein wollen - für Kost und Logis ist es eindeutig ein krasses Arbeitspensum. Aber das hatte ich nach den Vorabinfos auch so erwartet. Nicht mal mittags eine halbe Stunde zum Entspannen oder lesen. Und nach dem Abendessen kippt man einfach todmüde ins Bett. Heute habe ich meinen ersten freien Tag, erkunde die Umgebung - sehr hügelig, aber nichts spannendes entdeckt bis jetzt. Also alles in allem gefällt mir Serbien bisher nicht so besonders; nach der schönen Zeit, die ich in Ungarn hatte. Aber vielleicht kommt das noch. Ich habe nun auch noch auf einem zweiten Hof einen Aufenthalt vereinbart inzwischen, irgendwo nahe der bulgarischen Grenze.
Dann schicke ich Euch allen ein paar von den hier überreichlich vorhanden Sonnenstrahlen und wünsche Euch eine schöne Woche. Bis bald wieder hier.
Fotos folgen natürlich noch, es geht hier mal wieder nicht und war schwer genug diesen Computer ausfindig zu machen (heutzutage muss man scheinbar einfach mit dem eigenen Laptop reisen...es gibt nur noch WiFi Points...)