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Montag, 12. März 2012

Durch´s Baltikum und bis Spree-Athen

mit Lux Express und Eurolines unterwegs

Riga


russische Kolonie Alexandrowka

Uff, das war eine Tour, 24 Stunden im Bus hocken muss man auf alle Fälle nicht so oft machen. Interessant war es aber auch. In Lettland und Litauen war ich etwas verwundert, wie arm und trostlos es dort noch aussieht, als wäre die Wende erst vergangene Woche gewesen und nicht vor 20 Jahren ! Natürlich nicht in den Städten, aber auf dem Land sah man viele verfallen und bewohnte (!) Höfe und Bauernhäuser...
So tuckerte der Bus also durchs ganze Baltikum und durch Polen (dort gab es einige Zoll-/ Polizeikontrollen, wie man das halt bei den Polen erwartet :-)...und der Bus ging auch kaputt und mußte getauscht werden) und kam schliesslich gestern morgen in Berlin an. Jetzt fahre ich gleich ins Zille-Museum und mache Kultur-Tag, morgen in die russische Kolonie nach Potsdam - noch mal Holzhäuser bestaunen; und dann geht es nach Leipzig weiter. Dort habe ich diverse Ämtersachen zu erledigen und bleibe bis Ende Mai - und danach geht es hier weiter mit der großen Tour des Jahres !
Bis dahin wünsche ich Euch allen einen schönen Frühling, bis bald wieder !!!

Dienstag, 6. März 2012

Heute hier, morgen dort...


Abschieds-Schlittenfahrt

Helsinki

der Bahnhof von Helsinki


eine Kirche irgendwo in Helsinki

Tallinn, Altstadt

russisch Kirche in Tallinn
So, nun ist die Zeit in Finnland also um. Von Harry wurde ich mit den Worten verabschiedet: "Nun hast Du Finnland kennengelernt, wie es zu Zeiten unserer Grosseltern war !".
Der Zug brachte mich ruckzuck in die moderne Welt zurück, nach Helsinki. Dort verbrachte ich knapp zwei Tage, hatte mal wieder ein nettes Erlebnis mit Couchsurfing - ich wohnte bei einer Dame von 67 Jahren, Ex-Journalistin. Es war vergnüglich. Die Stadt hat mir auch gefallen - trotz der etwas merkwürdigen Architektur, viele monumentale, wuchtige Bauten aus den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts; aber ich mag ja Städte am Wasser, wo die grossen Schiffe dann so mitten in der Stadt vor Anker liegen. Die Sonne war auch dort, trotzdem waren es noch knackige -5 bis -10 Grad.
Heute mittag ging es dann mit der Fähre weiter nach Estland, ich beginne also so langsam den Heimweg. Nun surfe ich Couchs in Tallin und bleibe bis Samstag hier. Und dann trennt mich eine Busfahrt über 1000 km von Berlin (die dauert 24 Stunden - schön das man solche Monster-Bus-Trips auch in Europa machen kann).

Freitag, 2. März 2012

Polarlichter

Oh, ich bin schon ein kleiner Glückspilz. Am Montag abend kam die Juliane in die Hütte gestürzt und rief : "POLARLICHTER !". Und dann standen wir ganz andächtig draussen rum und haben den Himmel bestaunt. Hier im Süden Finnlands sieht man sie nicht so oft, hauptsächlich in sehr kalten klaren Nächten. So gross wie man sie von Fotos kennt (auch das oben ist leider nicht mir gelungen, sondern gekl...), waren sie auch nicht, aber beeindruckend war es auch so, wenn man das noch nie gesehen hat. Ich habe mir lange nicht getraut ins Bett zu gehen, sondern stand klappernd in der Nacht, mit heissem Grog und Zigaretten ausgerüstet... irgendwann war es einfach vorbei und der Himmel zog zu. Schön, da habe ich mich sehr gefreut, dass mir dieser Anblick nun auch noch vergönnt war !
Nun ist die Zeit fast um, in der Hütte ist es wie im Lazarett, weil eigentlich alle krank sind. Am Sonntag fahre ich ab nach Helsinki. Und während zuhause angeblich schon der Frühling Einzug hält, ist hier noch immer Winter und Tiefschnee.

PS:
Hallo Paschal !Wie hast Du denn hierher gefunden ? Willkommen in der Leser-Liste und Grüsse an Euch alle in der Schweiz !!!

Montag, 27. Februar 2012

Wald & Schnee; Schnee & Wald








So, nun mal wieder einen Computer...
Die vergangenen Wochen zusammenzufassen ist etwas schwierig: Es gab sehr schöne und sehr fröhliche Tage (mit viel Schlitten fahren und so was) - und es gab fast unerträgliche. Drei schreiende, streitende Kinder den ganzen Tag um mich in so einer engen Hütte ist einfach nicht mein Ding ! Am Samstag hatte ich einen richten Hütten- und Kinderkoller.
Heute musste ich deshalb mal alleine raus, bin um 8 losgewandert, über drei Stunden bis in das nächste Dorf namens Suodenniemi (wenn jemand auf der Karte nachschauen will, wo ich so genau bin) - erst in der Dorfkneipe den Bauch vollschlagen (hier gibt es fast überall Buffett und nicht nach Karte, und das ist meist auch sehr günstig) und nun sitze ich am Bibliotheks-Computer. Die Wanderung war sehr schön - klirrend kalt aber strahlende Sonne, ausser Bäumen und Schnee gab es auch noch so manches Holzhäuschen zu bestaunen, die meisten werden nur im Sommer benutzt - auf die bin ich manchmal richtig neidisch. Meist etwas angegammelt und leicht verlottert... so eins hätte ich auch gern :-) Ueberhaupt hat hier vieles den Charme der 70´er und 80´er Jahre, fiel mit in fast allen Orten auf.
Meine Arbeiten beschränken sich nach wie vor meist auf Kinder hüten, Essen kochen, sonstiger Haushaltskram - damit Juliane auch mal raus kann und diverse Termine wahrnehmen ; aber tapeziert habe ich auch, die Hütte erstrahlt nun in neuem Glanz :-) und ich war auch zwei Mal dem Harry beim Bäume fällen helfen (ächz). Es macht schon Spass... wenn nur das Gebrüll und Gezänk nicht wäre... und draussen vor der Tür eine leere, weisse, schweigende Welt :-)
Nun ist es noch eine Woche - die überstehen wir auch, am Donnerstag wollen wir alle - wenn kein krankes Kind dazwischen kommt - nach Helsinki zu Freunden von Juliane und von dort fahre ich weiter nach Estland. Ich muss ja nun wegen wichtiger Termine etwas eher als gedacht nach Leipzig zurück.

Highlight der vergangenen Woche: Ich habe gleich 3 Elche gesehen !!!

So, nun kommt gleich meine Mitfahrgelegenheit zurück in den Wald. Bis bald wieder.

Freitag, 10. Februar 2012

Käsityö



ist "Handarbeit" und angeblich irre beliebt bei den Finnen. So verfuegt wohl mehr oder weiniger jede Gemeinde ueber einen Webraum, wo viele, meist alte, Webstuehle stehen und sich die Frauen zum Teppiche-Gardinen-Handtuecher-etc.-weben treffen. Sogar das Studentenwohnheim in Helsinki hat wohl so einen Raum, hat Juliane erzählt und bei uns im Haus steht auch einer (aber gerade nicht funktionsfähig). Stricken, Nähen und solche Sachen macht wohl auch fast jede :-) Und auf dem Trödelmarkt habe ich gedacht ich sehe nicht recht - da gab es gebuendelte leere Kaffeeverpackungen - daneben eine Mustertasche und eine Nähanleitung ! Irre, wie auf dem afrikanischen Markt - aber selbst dort werden eher die fertigen Taschen verlauft und nicht leere Verpackungen als Bastelset. Und es gab auch Knäule aus in Streifen geschnittenen Alttextilien - zum Teppiche weben (die sehen dann so aus, wie die Flickenteppiche von IKEA, die jeder kennt). So was verkauft auch jeder Handarbeitsladen hier.
Das gefällt mir natuerlich alles - und mit Ragna (der grösseren Tochter) mache ich gerade Strickkurs, aber das lernen die hier auch alles irgendwann regulär in der Schule.... (Skifahren uebrigens auch)
So, und das war es nun wirklich, bis ich das nächste Mal einen Computer treffe !
hei hei (auch "Tschuess")

Kamalan kylmä...


das Wohnhaus
meine Gastfamilie
links das ist die Sauna


Briefkasten und Milchhaus
"Gottesdienst am See"
Gemälde von Albert Edelfelt,
der war der bekannteste finnische Maler des 19. Jahrhunderts

heisst "schrecklich kalt" & das war es am allerersten Tag hier, nämlich -29 Grad ! Inzwischen ist es meist 10 bis 15 Grad wärmer, aber ordentlich eingepackt stören die Temperaturen gar nicht beim Schlittenfahren oder meinen Skilanglauf-Versuchen.
Ich bin ja nun schon eine Woche hier im finnischen Wald. Ein kleines altes Holzhaus mit nur 2 Räumen (Kueche + Wohn-/Schlafzimmer), beide Räume werden von je einem grossen Ofen in der Mitte beherrscht. Und alles schön rustikal, viele Felle und Teppiche  - ich fuehle mich ein bischen wie im russischen Märchen. Ein paar Schritte weiter steht die Sauna, die wird 2x wöchentlich angeheizt - und das ist auch die einzige Chance zum duschen (aus der Wasserleitung im Haus kommt nur eiskaltes Wasser direkt aus der Quelle). Noch etwas weiter das Plumpsklo und noch einige diverse verstreute Häuschen, die als Stall, Schuppen, Heu- und Holzlager genutzt werden. Alles eingerahmt von dick verschneiten Bäumen und einigen Schneefeldern. Und .... völlige Stille !
Hier wohnen die Juliane (50% deutsch, 50% finnisch), ihre Kinder Ragna, Ulay und Sigune (8,4,2 J.) und ihr finnischer Mann Harry.  Die Tage vergehen ziemlich turbulent - so richtig "arbeiten" muss ich kaum - eher die Kinder bespielen, draussen rumtoben, Bilder malen, Geschichten vorlesen und Essen kochen. Es bleibt genug Zeit fuer andere Sachen - wir waren beim Elch-Fest (und da gab es natuerlich Elch zu essen), auf´m Trödelmarkt, zu einem Benefiz-Konzert mit tollen finnischen Frauengesängen und beim Webkurs auch.
Alleine komme ich vom Hof gar nicht weg - nur mit Juliane mit dem Auto (ich duerfte auch selber fahren - aber das habe ich gleich dankend abgelehnt, muss ja nicht nach 10 Jahren Nicht-fahren ausgerechnet mit Eis und Schnee ueben) bzw. zu Fuss , Busanbindung = null. Aber da ich ja nicht so lange da bin, ist das sicher nicht so schlimm und 1-2 Ausfluege wollen wir mal zusammen machen. Inzwischen finde ich dieses museumsreife Leben Erlebnis genug.
Mit dem Auto unterwegs hat man den Eindruck, das Land besteht nur aus Wald, die 1000 Seen sind ja gerade nicht zu sehen - und tatsächlich besteht das Land zu 70% aus Wald und 10% Wasser.... Und dazwischen immer diese tollen kleinen Holzhäuser !
Also mir gefällt es & die ersten finnischen Worte kann ich auch schon - die Sprache klingt ganz schön lustig.
Bis demnächst wieder - Heipä hei !!! (Tschuess)


Reisenotizen - die zweite



die Fährueberfahrt (Stockholm - Turku) war irre, durch Eisschollen gewälzt und an vielen kleinen Inselchen vorbei ....