Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Mittwoch, 6. Juli 2011

Der Zauberberg





Von diesem Literatur-Klassiker hat ja sicher fast jeder schon mal was gehört - und seit ich den gelesen hatte, wollte ich auch mal nach Davos. Und das habe ich nun an meinen ersten beiden freien Tagen auch gemacht, da die Gelegenheit günstig war - Freunde verbringen dort gerade ihren Urlaub und so hatte ich auch gleich Gesellschaft und ein Bett vor Ort. Der erste Weg führte natürlich zum Lungensanatorium, in dem Thomas Mann seine Geschichte spielen lässt. Meine Omi erzählte mir vorher noch, dass auch mein Urgrossvater so um 1920 mal in Davos zur Kur war - allerdings wohl nicht im Luxus-Sanatorium. Mangels zahlungskräftiger Tuberkulose-Kranker ist das Haus inzwischen ein Hotel ! Ausreichend Bergblick gab es auch und dazu wunderschöne blumenübersäte Wiesen. Am zweiten Tag schaffte ich nur noch eine kleine Wanderung in einem der Seitentäler, da die Party am Abend davor lange ging.
Und etwas schönes gibt es noch in/um Davos - Lese-Bänke; dort werden täglich von der Bibliothek Bücher ausgelegt - für die kleine mentale Pause beim Wandern :-)

Paddock bollen...





...heisst eine der Aufgaben auf meinem täglichen Arbeitszettel - und meint "Auslauf von Pferdeäpfeln befreien". Ich bin nun schon über eine Woche in Märstetten, ca. 650 km weit weg von zu Hause und 12 km vom Bodensee entfernt - und in der Schweiz wieder. Es wird ja nun ungeplant ein rechtes Schweiz-Jahr. Das Dorf Märstetten besuchte ich 2008 schon einmal, es liegt nämlich genau auf dem Jakobsweg und hat eine schnuckelige Pilgerherberge. Meine Aufgabe jetzt hier auf dem Hof ist es, die 4 Pferde zu versorgen (Janosch, Paco, Idoneo, Shanti - 4 Jungs) - morgens 2 Std. und abends 2 Std. und den restlichen Tag... das Leben geniessen ! Dafür ist der Platz genau richtig, genau so würde ich leben wollen. Ich habe ein kleines Fachwerkhäuschen für mich mit einer lauschigen Terrasse dahinter. Der restliche Hof besteht aus einem grossen, schönen Fachwerkhaus von 1661, dem Pferdestall, der Reithalle, Auslauf und grosse Weide, und dazu noch viel Grün (Wiese/ Garten); drumherum Weiden, Wald; dazu Vogelgezwitscher und Kuhglockengebimmel (von Nachbars Kühen). Auf dem Hof wohnt eine WG von 4 Leuten, alle um die 30, sympatisch und unkompliziert. Die viele freie Zeit nutze ich - ja wie immer - mit viel lesen, viel wandern (ab Samstag hoffentlich auch Radtouren - da trifft mein Rad hier ein), mit im Garten rumbuddeln, rumsitzen & quatschen, ausgedehnte Mittagsschläfchen und ähnliches. Für Baden war bisher noch nicht das rechte Wetter, das klappt vielleicht morgen.
Mit hohen Bergen kann die Ecke des Kantons Thurgau nicht aufwarten, Märstetten liegt zwischen sanften grünen Hügeln - Weinberge, Obstplantagen, Wiesen, Weiden, Wald. Auch mal schön.
Soweit die ersten News von hier - mir gehts bestens :-) Euch hoffentlich auch !

Freitag, 3. Juni 2011

Heimatluft







... geniesse ich nun schon einen Monat.
Das große Familienergnis - die Hochzeit meines Bruders - ist inzwischen absolviert; beide haben "Ja" gesagt, das wurde ausgiebig gefeiert auf Schloß Thammenhain (nein, das muß keiner kennen) & es war ein sehr, sehr schöner Tag. Und an alle, die sich das jetzt fragen: Ja, ich habe mich auch mal schick gemacht ! Nun weilt das glückliche Paar auf Hochzeitsreise und erholt sich von all dem Streß :-)
Zeit für andere Aktivitäten gab es auch in den letzten 4 Wochen, z.B. einen Festivalbesuch; endlich mal wieder in ein Kino, Ausflug in den Spreewald zum Paddelboot fahren (herrlich wie immer) und Fahrrad-Erkundungen hier in und um Leipzig - ist doch sehr schön mal wieder daheim zu sein, viele Freunde zu treffen, die Family zu sehen und die Stadt einfach mit Sonne satt geniessen zu können (in den vergangenen Jahren war ich ja nur im Winter hier). Und mit den Umlands- Ausflügen geht es auch gleich weiter - morgen nach Berlin in den Botanischen Garten und direkt von dort in die Sächsische Schweiz zum wandern und faulenzen mit guten Freunden.

Euch allen wünsche ich auch eine schöne Zeit, bis bald wieder hier ( so in 2-3 Wochen) !

Dienstag, 26. April 2011

Monte Verità - Berg der Wahrheit










Es gibt noch einsamere Dörfer in der Schweiz als Guttannen - Campo Vallemaggia zum Beispiel, im äussersten Zipfel des Tessins, oben in den Bergen. Die Strasse windet sich endlos lange in Serpentinen die Hänge hinauf, durch andere stille alte Dörfchen hindurch und durch Kastanienwälder, und dann erreicht man ein Nest, bestehend aus ca. 30 Häusern; nur 5 ständige Bewohner (zwei davon um die 90) - die anderen Häuser werden nur am Wochenende oder für die Ferien genutzt. Ziegen gab's auch - ganz viele ! Und dort haben wir Ostern verbracht. In einem alten umgebauten Stall, sehr schön und gemütlich; und mit einem Kamin, damit wir es abends schön kuschelig hatten. "Wir" waren dabei die Susi, der Torte, Hund Lenny und ich. 2 Tage ging es wandern - die alten Häuser und Kirchen bestaunen, versteckte einsame Sennhütten; dazu Wald, Berge, Flüsse, Wasserfälle, Schlangen und Gemsen; & hin und wieder auch Sonne. Am Samstag ging es, mal mit dem Auto, runter an den Lago Maggiore - da hat mich das Wetter etwas deprimiert, es war grau und regnerisch und so war der See nicht so eindrucksvoll wie immer auf Bildern. Wir waren in Ascona - der Ort war trotzdem hübsch (und das Wetter wurde am Nachmittag auch wieder besser), verwinkelte kleine Gassen, schöne alte Häuser, viele Palmen und Blumen. Unser Ziel war der Monte Verità - der Berg der Wahrheit. Dort hat sich um 1900 eine Gruppe Künstler, Vegetarier, Nudisten,Kommunisten, Anarchisten niedergelassen, um neue Formen des Zusammenlebens zu finden und zu erproben. Die Geschichte des Berges klang interessant, vor Ort war es nicht das erwartete Ambiente. Von der Geschichte ist nicht wirklich mehr etwas zu spüren - und das Museum hatte leider wegen Renovierung geschlossen; es ist einfach ein hübscher Park, es gibt noch einige der alten Häuser, ein bischen Kunst und einen neuen Zen-Garten mit Tee"plantage" (sehr klein). Wir waren schneller durchgeschlendert als gedacht, und hatten noch genug Zeit, um an der Strandpromenade in einem Café zu hocken und all die flanierenden Leute zu beobachten.
Insgesamt war die Zeit im Tessin viel zu kurz - für einen Ausflug nach Montagnola zu Hermann Hesse hat die Zeit leider auch nicht gereicht. Am Montag morgen habe ich den langen Rückweg nach Guttannen angetreten, noch mit Zwischenstopp in Locarno - ein bischen südliches Schicki-Micki-Flair atmen - viele Touristen, viele Palmen, viele Blumen, viele Restaurants und Cafés...(die alten kleinen stillen Dörfer waren mir lieber). Die Züge platzen bald aus den Nähten... aber meiner Freude am Zugfahren konnte ich in den Monaten hier ja schon genug fröhnen und eine lange Fahrt steht mir diese Woche noch bevor. Nämlich die nach Leipzig zurück. Am Donnerstag abend geht es los und Freitag früh bin ich da ! Zwei Arbeitstage hab ich noch vor mir - Zäune setzen auf der Sonmmerweide, dh. Hügel hoch und runter klettern... und noch mal die Aussicht geniessen und die Sonne und die Ruhe :-)
Also bis bald wieder live daheim. Hier im Blog wird es dann für ein/ zwei Monate sicher erst mal still - aber dann gehts weiter ! Versprochen ! Euch allen eine schöne Zeit....

Dienstag, 19. April 2011

Fröhliche Ostern


... wünsche ich Euch allen, mit viel Sonne !
Bei mir gehts morgen abend los Richtung Tessin für 5 Tage, freu freu...

(PS: Obenstehendes Foto ist ausnahmsweise mal nicht von mir...)

Freitag, 15. April 2011

Reisejubiläum & Architekturschau















Genau heute mittag vor 3 Jahren ging es los - auf die grosse Reise ! Damals konnte ich nicht ahnen, wie sich das alles entwickelt und das ich u.a. mal in Guttannen oder der Karibik landen werde und Freude an Ziegen und ländlichem Leben entdecke :-) - im Gegenteil, an dem Vormittag hab ich mir vor Angst dann plötzlich fast in die Hosen gemacht.... Also bis jetzt hat es sich alles gelohnt, finde ich - ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung von damals und werde den Tag heute noch ein bischen feiern. Rum & Cola stehen schon bereit. An Ideen für die nächsten 3 Jahre herrscht auch kein Mangel :-)
Und genau heute war die Eröffnung des Freilichtmuseums Ballenberg, gleich hier in der Nähe - auf den Tag warte ich, seit ich hier bin. Der Ausflug war es wert - kann ich jedem, der mal hier in der Gegend vorbei kommt, wärmstens empfehlen. Gezeigt werden dort hauptsächlich Häuser, alle aus dem 16./ 17. Jahrhundert - in allen Ecken der Schweiz zusammengetragen, abgebaut und auf dem Ballenberg originalgetreu wieder aufgebaut; dazu passend eingerichtet - also eine Demonstration der unterschiedlichsten Bau- & Lebensstile. Von kargen Sennhütten über Tagelöhner- und Winzerhäuser bis zum Prunk-Bauernhaus. Interessant war, dass viele Häuser von aussen sehr gross und imposant waren - aber die Wohnräume dann doch eher klein, eng, mickerig... die meisten Räume waren Ställe, Wirtschafts-/ Lagerräume oder Werkstätten. Viel Platz zum "wohnen" hatten die nach heutigen Masstäben alle nicht. Eins der Häuser war in diesem Zustand noch bis vor 10 Jahren von einem alten Mann bewohnt und wurde dann dem Verein Ballenberg geschenkt ! Für jemanden der alten Krempel mag, wie ich, ein optischer Genuss !
Ausserdem Schauwerkstätten für alle möglichen alten Gewerke: spinnen, weben, Körbe & Hüte machen, töpfern, käsen, schmieden,...etc. Wie eine Zeitreise. Und dazu werden auch noch alle möglichen, auch unbekannten, Haustierrassen vorgestellt und Pflanzen, insbesondere Heil- und Färbepflanzen, etc. Für jeden etwas dabei also. Ein schöner, kurzweiliger Tag war's !

Unterwegs habe ich einen witzigen Mutter-Kind-Dialog belauscht, den will ich Euch nicht vorenthalten:
Mutter: "Die hatten damals eben viele Kinder."
Kind: "Wieso, waren die zu irgendetwas nützlich ?"
Die Antwort habe ich nicht mehr mitbekommen....

So, und nun muss ich noch ein bischen feiern, bis in Kürze wieder hier und Euch allen ein schönes Wochenende !