Eine 35-stündige Busfahrt brachte mich in den Norden, Heike mag keine langen Busfahrten und nahm statt dessen einen Flug (was aber auch Stunden länger dauerte als geplant). Zuerst ging es ins Dörfchen Purmamarca in der Quebrada de Humahuaca (siehe Mai, hier war ich schon mal). Gerade mal 500 Leute leben hier, aber wahrscheinlich kommen täglich mehr als 500 Touristen in Bussen hierher - wegen des grössten Artesania-Marktes der Gegend, bunte Stoffe und Schnickschnack ohne Ende ! Die rote Rübe gab es beim Wandern gratis - der erste fette Sonnenbrand nach all den kühlen Wochen - und so waren wir farblich hübsch angepasst an all die farbenfrohen Felsen ringsum. Alles leuchtet in verschiedenen Rot-Tönen; dazwischen hunderte, nein tausende riesige Säulenkakteen. 2 Tage musste ich leider alleine rumwandern, da Heike von der Erkältung lahmgelegt wurde und lieber im Bett blieb.
Die 2. Hälfte der Berg-Tage verbrachten wir im verschlafenen Dorf Cachi auf fast 2500 m Höhe, umgeben von Bergen bis 6000 m und Schnee ganz oben ! Der klapperigste Bus den der Terminal in Salta zu bieten hat, fährt dorthin und dementsprechend lang und langsam ist die Fahrt. Und an sich schon ein Erlebnis ! Lange, gewundene und staubige Pisten, höher und höher. Das Dorf selbst ist ebenfalls hauptsächlich staubig - jedes vorbeifahrende Auto und jeder kräftigere Windhauch sorgt für grosse Staubspiralen, die über die Strasse tanzen. Ansonsten ist es sehr relaxt und beschaulich. Vormittags fallen ein paar Touristenbusse ein & nachdem die wieder weg sind, ist wieder Ruhe. Frau konnte herrlich auf der Plaza rumlümmeln, in Gesellschaft einiger netter Strassenhunde & dem Treiben ringsum zuschauen. Aber - natürlich - haben wir nicht nur rumgelümmelt ! Einen Tag verbrachten wir auf einer der umliegenden Hochebenen, im Nationalpark Los Cardones, über 3000 m hoch & ziemlich dünne Luft. Wieder ein paar schöne, mehrfarbige Felsformationen, tausende riesige Kakteen & Guanakos und wilde Esel, die uns genauso neugierig beäugten wie wir sie. Und da das Gebiet sehr weitläufig ist, trampten wir dann mehrfach ein kleines Stück weiter (der Park wird von einer Strasse durchschnitten, der Verkehr war allerdings sehr spärlich) & machten dabei Bekanntschaft mit Señora Sarah (ca. 70) und ihrem Sohn José Luis; sie nahmen uns ein Stück mit und dann gab es ein Spontan-Picknick mit Mate, Keksen, nem Schluck Whiskey und gemeinsamer Zigarette & viel Gelächter. Genau solche lustigen Begegnungen wünscht man sich ja als Tourist ! Ein sehr, sehr schöner Tag war das. Am nächsten wanderten wir eher in Dorfnähe, entdeckten ein paar Papageien & viele Schafe und Ziegen und beguckten einfach das Leben und die Berge.
Und nun ist wieder Szenenwechsel & es geht in die subtropische Zone. So extrem abwechslungsreich mit Natur und Klima ist ein Urlaub selten ! Auf in die Provinz Misiones & zu den Wasserfällen .... nur ca. 2500 km weit weg :-)
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