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Donnerstag, 29. Juni 2017

Zwischen Anden & Pazifik





Ich musste letzlich noch einen Tag in Mendoza ausharren (lesend in der Sonne), dann konnten wieder Busse fahren, der Grenzuebergang war wiedergeoeffnet. Und so kurvte der Bus immer weiter nach oben, es wurde Winter & mir wurde uebel – weiss nicht, ob von der Fahrt oder sonstwas – hinauf zum Pass Los Libertadores auf fast 3200 m. Der Grenzuebertritt nach Chile gestaltet sich zeitaufwendig, man hatte mich vorgewarnt, dass das Stunden dauert – tat es auch; aber letztlich nur 3, wegen der Gepaeck-Kontrolle. Und es war ja nicht nur unser Bus, der da rueberwollte. Na da lernt man derweil halt ein paar der Mitreisenden kennen, kann eine rauchen, einen Kaffee schluerfen (bibbernd natuerlich, ordentlich kalt da oben)… und schon waren wir dran & auch bald durch; Und in krassen, engen Serpentinen ging es vom Pass wieder runter und gen Santiago de Chile. Und der Sergio von Couchsurfing empfing mich auch mit 3 TagenVerspaetung froehlich. Im 18. Stock eines Hochhauses – mit Aussichtsplattform in der 34. Etage, toller Blick ueber die Stadt & die Anden dahinter, sofern das Wetter und der Smog ueberhaupt eine Aussicht zulassen. Und er berichtete grinsend, das fast alle der letzten Couchsurfing-Gaeste ein kleines Erdbeben erleben durften…das blieb mir erspart, muss man ja auch nicht haben in der 18. Etage ! 

Zwei Tage lang lief ich mir die Fuesse muede & beguckte die Stadt, leider mit wenig gutem Wetter. Ich stand vorm La-Moneda-Gebaeude, wo 1973 der Militaerputsch stattfand und Salvador Allende starb; auch vor dessen Grab auf demCementario General (dort ist uebrigens auch Erich Honecker begraben, aber dessen Grab habe ich nicht gefunden & er stand nicht auf dem Plan mit den beruehmten Persoenlichkeiten). Einen Besuch im Museo de la Memoria gab es, das widmet sich der Zeit der Militaerdiktatur und ihren Opfern. 


Viel Geschichte also, aber nicht nur. Auch einfach nur rumlaufen und gucken. Alles ist ziemlich “gesittet” und gar nicht so viel anders als zu Hause. Und dann wieder den Rucksack schultern, zum Bus & ab nach Valparaiso und zumPazifik. Wow, was fuer eine Stadt ! Das hat mir SEHR gefallen – die verwinkelte Altstadt, die sic hueber viele Huegel erstreckt, ist bunt bemalt, kreativ, chaotisch, spannend. 


Und wie auch schon in Santiago gibt es auch hier ziemlich viele Strassen-Hunde; aber nicht so klapperduerr wie man das aus anderen Laendern kennt, sondern alle wohlgenaehrt, teils regelrecht dick…diese Hunde gehoeren nicht niemandem, sondern allen… viele tragenWinterwesten; Hundehuetten habe ich auch gesehen, mit grossenWasserbehaeltern, scheinbar werden sie von vielen Seiten gut versorgt !
Und nun gehtesauf’s Land, auf einen Hof zumMithelfen fuer 3 Wochen.

Donnerstag, 22. Juni 2017

Schnee & Eis

Nööö, heute fahre ich nicht nach Santiago de Chile wie gedacht und gebucht - heute ist nämlich die Grenze dicht wegen Schnee, Schneesturm, Eis... (die Strecke geht ja direkt über die Anden) und so hocke ich nun dumm in Mendoza rum und hoffe, dass es morgen besser ist und ein Bus fährt. Wenn ich Pech habe, muss ich ein paar Tage warten.
Drückt mir mal die Daumen - in einer Badepause :-)

Mittwoch, 21. Juni 2017

Gen Westen




Meine vier Wochen hier sind um und ich geh mal mit leichtem Herzen - ausgeruht und voller Vorfreude auf Neues. Hier war wirklich nicht viel los (dafür blieb viel Zeit zum Lesen !). Und jetzt hält der Winter mit Macht Einzug - jeden Morgen Frost ! Das bleibt mir allerdings erhalten, da es nach Westen weitergeht und nicht gen Norden. Morgen fährt mein Bus ab, der mich nach Santiago de Chile bringt ! Nach einem Sopp in der chilenischen Hauptstadt und in Valparaiso geht es natürlich wieder wo helfen, ein Hühnerhof diesmal, ich bin gespannt. Geniesst mal alle sehr den Sommer - auf die Temperaturen daheim bin ich gerade ganz schön neidisch !


Samstag, 3. Juni 2017

Im Land von Matè, Asado & Malbec




hier ist Herbst...
Das mit dem allgegenwärtigem Matè-Tee fiel eigentlich sofort hinter der Grenze auf. Sowie in Bolivien die Koka-Blatt-gefüllten Backen ist es halt hier der Matè.:-) Ganz viele Leute tragen ihre Thermonskanne incl. Trinkbecher mit sich rum, um immer und überall ihren Matè schlürfen zu können. Und an vielen Cafès sind Schilder, dass heisses Wasser erhältlich ist :-)
Und Asado - überall wird gegrillt; zu Hause, in freier Natur und auf der Verkehrsinsel (echt, hab ich gesehen letzten Sonntag ). In Agentinien wird angeblich pro Kopf fünfmal mehr Fleisch gegessen als in Deutschland, und es ist der weltweit höchste Verbrauch. Hab ich gelesen - und glaub ich gern... Nur ich hab mal wieder einen vegetarischen Platz erwischt :-); was ja prinzipiell auch nicht schlimm ist, aber manchmal...
Und der Wein... Der Malbec ist wohl einer der bekanntesten hier in der Region Mendoza, wo ich jetzt bin.Und um Wein dreht es sich auch ständig. Eine Bodega und Vinothek reiht sich an die andere... was ich hier bis jetzt getrunken habe, war lecker. Seit einer Woche bin ich auf einr Finca in der Nähe von San Rafael, südlich von Mendoza; mal kein Bauernhof, sondern ein kleines Landhotel (mit kleinem Restaurant, aber nur auf Vorbestellung). Von meinem letzten bolivianischen Stadt-Aufenthalt in Santa Cruz bis hierher sind es ca. 2500 km und dafür habe ich 54 Stunden insgesamt im Zug und diversen Bussen gesessen. Das musste ich doch letztens mal zusammenzählen.


 Ein paar Tiere hat es hier auch . Hunde, Katzen, Hühner, Lamas und Pferde. Das freut mich natürlich. Da Nebensaison ist, kommen kaum Gäste. Wir Voluntäre (3) versorgen die Tiere, putzen ggf. mal ein Zimmer, waschen, bügeln, helfen in der Küche, also eher mal so "Hausfrauen-Arbeiten" :-) Viel zu tun ist, ehrlich gesagt, nicht; erstaunlich wenig für die Gegenleistung von einem schönen grossen Zimmer und sehr leckerem Essen. Na auch mal schön, ich fühle mich wie im Urlaub ! Auch ein Fahrrad zur Erkundung der Umgebung ist da und eine Bibliothek - was braucht man mehr.... Die Umgebung ist allerdings nun wirklich nicht sonderlich spektakulär, die schneebedeckten Anden stehen dekorativ am Horizont (aber viel zu weit weg), und bis dorthin plattes Land mit Wein, Obstbäumen und Oliven. Ich rase also nicht ständig draussen rum, sondern geniesse es einfach mal hier rumzuhängen, im Liegestuhl in der Sonne... Bis Ende des Monats ungefähr, dann reicht es sicher mit Entspannung :-)
Euch allen derweil schöne und sonnige Pfingsten !!! Bis bald wieder.