Ich
musste letzlich noch einen Tag in Mendoza ausharren (lesend in der Sonne),
dann konnten wieder Busse fahren, der Grenzuebergang war wiedergeoeffnet. Und so
kurvte der Bus immer weiter nach oben, es wurde Winter & mir wurde uebel – weiss nicht,
ob von der Fahrt oder sonstwas – hinauf zum Pass Los Libertadores auf fast 3200 m.
Der Grenzuebertritt nach Chile gestaltet sich zeitaufwendig, man
hatte mich vorgewarnt, dass das Stunden dauert – tat es auch; aber letztlich nur 3,
wegen der Gepaeck-Kontrolle. Und es war ja nicht nur unser Bus, der da
rueberwollte. Na da lernt man derweil halt ein paar der Mitreisenden kennen,
kann eine rauchen, einen Kaffee schluerfen (bibbernd natuerlich, ordentlich kalt da
oben)… und schon waren wir dran & auch bald durch; Und in krassen,
engen Serpentinen ging es vom Pass wieder runter und gen Santiago de Chile. Und der
Sergio von Couchsurfing empfing mich auch mit 3 TagenVerspaetung froehlich. Im 18.
Stock eines Hochhauses – mit Aussichtsplattform in der 34. Etage,
toller Blick ueber die Stadt & die Anden dahinter, sofern das Wetter und der
Smog ueberhaupt eine Aussicht zulassen. Und er berichtete grinsend, das fast alle
der letzten Couchsurfing-Gaeste ein kleines Erdbeben erleben durften…das
blieb mir erspart, muss man ja auch nicht haben in der 18. Etage !
Zwei Tage lang lief ich mir
die Fuesse muede & beguckte die Stadt, leider mit wenig gutem Wetter. Ich stand
vorm La-Moneda-Gebaeude, wo 1973 der Militaerputsch stattfand und Salvador
Allende starb; auch vor dessen Grab auf demCementario General
(dort ist uebrigens auch Erich Honecker begraben, aber dessen Grab
habe ich nicht gefunden & er stand nicht auf dem Plan mit den
beruehmten Persoenlichkeiten). Einen Besuch im Museo de la Memoria gab es, das
widmet sich der Zeit der Militaerdiktatur und ihren Opfern.
Viel Geschichte also,
aber nicht nur. Auch einfach nur rumlaufen und gucken. Alles ist ziemlich “gesittet”
und gar nicht so viel anders als zu Hause. Und dann wieder den Rucksack schultern, zum
Bus & ab nach Valparaiso und zumPazifik. Wow, was fuer eine Stadt ! Das hat
mir SEHR gefallen – die verwinkelte Altstadt, die sic hueber viele Huegel erstreckt,
ist bunt bemalt, kreativ, chaotisch, spannend.
Und wie auch schon in Santiago
gibt es auch hier ziemlich viele Strassen-Hunde; aber nicht so klapperduerr wie man
das aus anderen Laendern kennt, sondern alle wohlgenaehrt, teils regelrecht
dick…diese Hunde gehoeren nicht niemandem, sondern allen… viele tragenWinterwesten;
Hundehuetten habe ich auch gesehen, mit grossenWasserbehaeltern, scheinbar werden sie
von vielen Seiten gut versorgt !
Und nun
gehtesauf’s Land, auf einen Hof zumMithelfen fuer 3 Wochen.
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