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Mittwoch, 22. November 2023

'Fröhlichkeit to go'

 ... das stand exakt so auf der Tasche einer Usbekin, die im gleichen Zug saß.  Und ich nahm es doch direkt als Omen für meine letzten Tage. Ich traf echt noch mal auf sehr sehr nette und vergnügte Leute, Taxifahrer, Busticket-Verkäufer, Mitreisende im Bus und Zug ... lauter lustige kleine Schwätzchen, Tee - Einladungen, geteilte Zigaretten, als wolle man mir den Abschied schwer machen. ... Und gelangte zurück nach Samarkand.  Die Fröhlichkeit blieb dann wohl aus Versehen im Bus sitzen, im ausgewählten Gästehaus war sie nicht, es war sehr unangenehm und unfreundlich dort. Leider ließ sich ausgerechnet da der Aufenthalt nicht stornieren und so ertrug ich die gebuchten Nächte und es verdarb mir die Stimmung. Nach einem allerletzten Umzug war für den letzten Tag auch die Fröhlichkeit wieder mit unterwegs und vor allem der Abend war dann doch noch sehr besonders, nicht besonders erlebnisreich, aber in meinem Kopf. ... während der täglichen Light Show am Registan - diesem großen berühmten Platzt dort mit den besonders schönen Bauwerken - ließ ich die vergangenen Wochen und Monate  Revue passieren und realisierte so richtig, dass ich mir damit den ältesten Reise-Traum ( gar nicht so richtig ein "Wunsch", über viele Jahre eher eine vage Idee) meines Lebens wahr gemacht habe. Ein gutes Gefühl und ein unvergessliches Erlebnis  ! Aber jetzt ZU ENDE....


Und dann. .... wirbelten die Tage plötzlich sehr ereignis- & abwechslungsreich und GANZ anders durcheinander  ! Über Istanbul in die Puszta, unzählige Quassel-Stunden, Esel verwöhnen, Hunde kraulen, lecker essen natürlich ... über Nürnberg in den Böhmerwald zum weiter quasseln, schmausen und wandern und weiter nach Prag - in Gesellschaft von Heike und auch mal Sonja, Claudi, Willi, Johanna+Sven - und von dort zum großen Wiedersehen nach Hause  ! Och, so schön, Euch alle wieder gesehen zu haben  !!! Wie nun schon bekannt, von Verabredung zu Verabredung und zumindest meinerseits war die Wiedersehen -Freude groß  :-) . Und dem persönlichen, großen November -Ereigniss, meinem 50. Geburtstag , wurde auch schon ein wenig vorgegriffen und schon mal mit einer fröhlichen Nacht gefeiert. Wie es jedes mal ist, die Tage verflogen im Nu. ... 

 



und schon heißt es wieder "Tasche packen ". Neuen Abenteuern und Erlebnissen entgegen !

Mittwoch, 11. Oktober 2023

Das Glück liegt hinterm Horizont - Auf nach Sary Mogul

 




Dieses Dorf hatte ich auch in den letzten Monaten öfter im Kopf, aber es ist so abgelegen, dass ich eine Fahrt dahin jedes Mal verworfen hatte. Ganz im Süden Kirgistans, kurz neben der tadschikischen Grenze. Bekannt ist es, weil sich dort in der Nähe das Basis-Lager für die Besteigungen des Siebentausenders Pik Lenin befindet. Ein Highlight hier für Bergsteiger. Also nicht für mich J. Am Rande des Pamir-Gebirges. Nun hatte ich aber die Grenze im Süden überquert und plötzlich war der Weg gar nicht so weit. Also noch dorthin für die letzten Tage ! Bereits an der Busstation neben dem Basar der Stadt Osh fiel auf, dass das wohl eine etwas andere Tour wird und es wirklich in abgelegenen Gegenden geht. Noch nie wurde ein Bus hier so vollgestopft und beladen – mit Taschen, Beuteln, Kisten, Kartons, Säcken, Holzbrettern, Motorteilen, etc., ich fühlte mich sehr an Bolivien erinnert und die Fahrten dort in den Busch. Als wirklich kein Millimeter mehr frei war, ging es los, erst durch schöne Hügel, Berge, über zwei Pässe, der erste Schnee – und dann nach ein paar Stunden, erreichten wir die Hochebene, in der auch Sary Mogul liegt. Wie ein großer Teller, eingefasst von gigantischen Bergen – der Kette des Alay-Gebirges und eben des Pamirs, bereits tief verschneit. Was für Anblicke bereits von der Passhöhe ! Cool !!! In zwei Dörfern wurden Leute und Gepäck ausgeladen, ein paar Arbeiter steigen noch zu und beim Dunkelwerden erreichten wir Sary Mogul. Etwas über fünftausend Menschen leben hier auf knapp 3000 Metern Höhe. Kleine Häuschen und Ställe am Fuße der Alay-Berge, der Wind pfeift und nachts schon klirrend kalt. 




 Die Zeit der Touristen, Wanderer und Bergsteiger ist schon zu Ende. Ich hatte ein Zimmer bei einer Familie, dort fühlte ich mich zwar hin und wieder als störe ich die beginnende Winterruhe, aber wenigstens beim Frühstück gab es interessante kleine Unterhaltungen.  Bayish (Lehrerin für kirgisische Sprache und Literatur) erzählte z.B., dass ihr Mann für Monate in Europa arbeitet, in Polen und dort in einer Fabrik Pilze verpackt, zusammen mit noch einer Handvoll Männer aus dem Dorf … ihre zwei Söhne sind irgendwo in einer Koran-Schule. Sie ist mit den beiden Töchtern alleine. Als ich nachfragte, ob sie selbst auch gern wandern gehen in diesen irren Bergen, hat sie herzhaft gelacht – oh nein ! nur mit dem Auto. Na also ich wanderte mit Begeisterung, immer auf den Pamir zu. Leider sind die Berge, die so nah aussehen, doch über 20 km vom Dorf entfernt, aber es war trotzdem sehr schön, auch wenn ich nicht bis richtig ran kam. Und obwohl alles längst so kahl und trocken ist, weideten noch immer Tiere. Keine Ahnung, von was die satt werden sollten. Ich fand meine zwei Wandertage herrlich – ein Hochgenuß für die Augen und noch mal eine Herausforderung für die Füße ! - und verbrannte mir dank der Höhensonne auch noch schön das Gesicht. 





Und gestern morgen, halb 8, kurz nach Sonnenaufgang und um die Null Grad, sammelte mich das Marschrutka (der kleine Bus) vorm Gästehaus wieder ein und tuckerte dann gemütlich Kreise durchs Dorf, um Hinz und Kunz zu Hause abzuholen, unglaublich – der eine oder andere hatte wohl verschlafen oder war noch nicht fertig mit melken oder musste noch mal fix aufs Klo; einer stieg auch noch mal aus vor seinem Haus, es dauerte und dauerte, aber das störte überhaupt niemanden, in Decken gewickelte Omas hockten kichernd im Bus, Paare mit verschlafenen kleinen Kindern, alte Männer mit diesen typisch kirgisischen Filzhüten, verfrorene Frauen mit Kopftüchern…zwei, drei kleine Klapphocker wurden in den schmalen Gang gezwängt, damit noch jemand Platz fand; es wurde palavert, gelacht, die Stimmung war schlicht und einfach vergnügt und vermutlich ist diese Prozedur jeden Tag die gleiche, es ist der täglich einzige Bus in die über 200 km entfernte Stadt Osh, in die man einfach muss, wenn man etwas benötigt, was es im Dorf nicht gibt. Nach genau 37 Minuten fuhr der Bus zum zweiten Mal am Gästehaus vorbei und aus dem Dorf hinaus J Man stelle sich das zu Hause vor und was es für ein Gezeter gäbe….





  Über die Hochebene, vorbei an vielen grasenden Kühen, Pferden, Schafen und noch mal Yaks, wieder den Pass hoch, letzter Blick zurück auf den Pamir… und am Mittag erreichten wir Osh und es war mindestens 10 Grad wärmer, alle Jacken und Pullover ausgezogen und alle stürmten zum Basar und ich trottete mit meinem schweren Rucksack zum Hostel und nun schlendere ich auch mal über den Basar ! Ende der Woche geht es dann wieder nach Usbekistan, zum Zug und zurück nach Samarkand, ab dort geht’s dann nach Europa. Eine Woche noch… diese unglaubliche Natur hier werde ich sehr vermissen, aber ich freu mich wie verrückt auf Euch alle !!!

Sonntag, 8. Oktober 2023

Verwirrung

Registan bei Nacht

 



 Also ging die Fahrt nach Samarkand, zurück nach Usbekistan. Der Hauptgrund war, dass ich dort noch einmal zum Zahnarzt wollte – ich brauchte eine neue Krone und dachte, richtigerweise, dass das wohl hier sehr viel schlauer wäre, als sich dann in Europa darum zu kümmern. Sehr viel günstiger auf alle Fälle ! Und ich wußte ja nicht, wie lange das wohl so dauern würde. Ankunft Samstag abend und zunächst fand ich es sehr schön, wieder da zu sein, im kleinen Lieblingsrestaurant essen, das allabendliche Lichterspektakel am Registan zu bestaunen, wie hunderte andere und ein bisschen durch die Stadt zu schlendern. Am Montag zum Herrn Doktor – noch nie wurde ich in einer Zahnarzt-Praxis so freudestrahlend empfangen, sehr lustig, alle erkannten mich sofort wieder. Krone ? Kein Problem. 7-10 Tage. Ich glaube, bereits am Montag nervte mich die große Stadt, so viele Menschen, ein schier unglaublicher Verkehr  – ich recherchierte nebenher, was ich mit den verbleibenden 3,5 Wochen anfangen könnte (oh ja, die Rückreise nach Europa steht derweil fest) und wollte gern ein bisschen Landleben in Usbekistan erleben. Und da offenbarte sich eine Tücke, die mir im Frühjahr nicht auffiel, nicht auffallen konnte  – da war ja auch ich mit den großen Highlights der Seidenstraße beschäftigt, die alle besuchen. Und nun stellte ich fest, dass das mit dem öffentlichen Verkehr hier in Usbekistan nicht so einfach ist, wie nebenan in Kirgistan. Man kann völlig problemlos die berühmten Städte besuchen, dahin fahren Züge und alles ist super einfach und bequem. Aber wehe, man will abseits dieser Pfade wandern. Der Herr in der Tourist-Information lachte, wenn ich nachfragte, wie ich da und dorthin kommen könnte – die Antwort war immer die gleiche „Mit dem Taxi.“. Im Internet fragte ich in einem Reiseforum nach schönen kleinen, unbekannten Orten, wo man Natur genießen könnte und ein bisschen wandern; empfohlen wurde mir sehr viel – aber wenn ich nachfragte, wie ich ohne eigenes Auto dahin kommen könnte „Oh, vermutlich mit dem Taxi“. Meine Stimmung sank rapide. Ich wollte mir das Land nun nicht plötzlich mit dem Taxi anschauen, auch wenn das hier günstig ist, für eine Person alleine wird es dann trotzdem teuer. Und Sammeltaxis – tja, da musst Du mal dort und dort in der Straße rumfragen… Ohje, das klang alles sehr kompliziert und doof. Aber nur Städte wollte ich auch nicht wochenlang. Und dann sagte am Dienstag der Zahnarzt, die Krone wäre dann am Freitag schon fertig. Sofort begann es in meinem Kopf zu rattern – noch 2,5 Wochen Zeit – dann kann ich ja auch noch mal nach Kirgistan, das lohnt sich ja noch. Und glücklicherweise gab es auch noch ein paar Restplätze für den Nachtzug an die Grenze. Tja, und so kam es, dass ich Freitag nacht schon wieder, ungeplant, am Bahnhof hockte und dann durch die Dunkelheit schlafend gen Grenze tuckerte und am Samstag nachmittag hochzufrieden wieder in Kirgistan stand J und bereits am Montag frohen Mutes durch diverse Hügel und Berge stiefelte und wiederkäuende Kühe angrinste. Inzwischen ist natürlich auch hier überall Herbst und Rot-Gelb-Brauntöne dominieren das Bild.

Und Sonntagsbilder

 Auch heute mangelte es an Grün, aber was für Anblicke ! Pamir-Kulisse noch einmal. 


Der Siebentausender um den es hier eigentlich geht, der Pik Lenin, hüllte sich leider fast die ganze Zeit elegant in Wolken. Vielleicht habe ich morgen Glück.



Vor 2 Monaten hätte man hier sicher prima zelten und dann weiter wandern können.  Nun sind  nachts eher null Grad und darunter.  Deshalb doch lieber Bett im Dorf neben dem warmen (dank getrockneter Kuh-Kacke und ein paar Kohle-Krümeln) Ofen. 

Da mittendrin steht ein Bett für mich

Ein schöner Wandertag war es wieder. Und nun bin ich kaputt und hundemüde.  Nur noch unter die Dusche und dann Gute Nacht  ! 

                        ****

Nachtrag  vom Montag - ja, ich hatte Glück  ! Und wie !




Mittwoch, 4. Oktober 2023

Mittwochsbilder

Heute war mal wieder ein besonders schöner Wandertag , auch ohne Grün:


 



Alles gut hier.  Ausführlicher die nächsten Tage  !

Freitag, 22. September 2023

Abschied

 


Nun ist wirklich Schluss hier in Kirgistan und große Wehmut macht sich gerade breit .  Das ist wirklich ein Land nach meinem Geschmack  (naja,  nicht alles, aber vieles)!  Und wer weiß schon, ob und wann man wiederkommt und wie das Leben so spielt. ... ich hoffe doch, hier bin ich bald mal wieder  !



Die letzten Tage gab es wie erwähnt noch einmal mitarbeiten auf dem Ziegenhof.  Jeden Morgen bimmelte halb 6 der Wecker, Kaffee und Zigarette und den Hund wieder anleinen  (mein kleiner Kumpel durfte, wie schon im August, wenigstens jede Nacht frei rumlaufen, heimlich ) und ab in den Stall zum Ziegen melken und füttern.  Das mochte ich - in Stille und Ruhe, alle anderen noch im Bett und draußen wird es nebenher hell. Und abends die gleiche Runde noch einmal,  während es draußen finster wurde. Die letzten beiden Tage gab es ein für mich gänzlich unerwartetes Extra'Programm. Ich sollte dem neuen Arbeiter zeigen,/ erklären  wie das morgens und abends alles so läuft. Haha... auf russisch.  Fand ich gar nicht gut und auch nicht meine Aufgabe - aber letztlich war es ziemlich lustig.  

Herbst -Spaziergang

Familie ausgeflogen und dafür Hunde-Spass ohne Kette

Aber der Hauptgrund, weshalb ich entschied, nochmal dort Station zu machen, war der Hund, der sein Leben dort an der Kette fristet.  Er sollte es noch mal richtig schön haben. Hatte er ! Stundenlang durch die Gegend stromern ,  rum toben, kuscheln. Und nun sind wir alle beide traurig..  Er an seiner Kette und ich hier. Es ist mir nicht gelungen, die Familie zu überzeugen, ihn (zeitweise) frei laufen zu lassen. Aber eine Laufleine gibt es seit Dienstag , was seinen Bewegungs-Spielraum ein kleines bisschen erweitert.  Aber kaum ein Trost. Auch kaum ein Trost, dass es hier wohl jedem 2. Hund so geht. Das er nachts frei rumlaufen durfte, habe ich "gebeichtet " - eventuell darf er das nun weiterhin.... aber wer weiß, vielleicht sollte diese Aussage nur mich beruhigen.

Und wie man auf den Bildern sieht - es gibt noch einen neuen Hund.  

Das ist nun wirklich nicht Sinn und Zweck des Voluntär-Daseins , daß man sich danach schlecht fühlt.



In ein paar Stunden  startet mein Bus, quer durch die Nacht und nach Taschkent, von dort gleich noch ein paar Stunden mit dem Zug weiter - um hoffentlich nach ca. 24 Stunden insgesamt in Samarkand zu abend zu essen. Ich finde,  das klingt nach einem guten Programm :-). Euch allen einen schönen Start ins Wochenende und Grüße von weit weg  ! 

PS: Diese Meldung verbreitete sich dieser Tage hier wie ein Lauffeuer in der Presse und den sozialen Netzwerken -Italien will 100 kirgisische Schäfer anwerben und mit ihren Familien auf der Insel Sardinien ansiedeln, um die Landwirtschaft dort wiederzubeleben....

PS2:  Und was ich auch noch gar nicht erwähnt habe, obwohl es schon oft auffiel - in fast allen günstigen Gästehäusern hier leben (und arbeiten online) junge Männer aus Russland, die wegen des Krieges ihr Land verlassen haben. Oft sitzen Frau und Kinder noch daheim.





Donnerstag, 14. September 2023

Scheker - Tschingis Aitmatow 's Dorf

 


dieses Jahr wäre sein 95. Geburtstag

Vermutlich würde kein fremder Mensch in diesem verschlafenen Dorf vorbei kommen, wäre nicht genau hier 1928 der mit Sicherheit bekannteste Schriftsteller des Landes geboren worden - eine Ikone schon zu Lebzeiten. Und hätten die Bewohner nicht ihm zu Ehren vor Jahren ein Museum eröffnet. Das wollte ich mir auch nicht entgehen lassen, wenn ich nun schon mal hier im Land bin. Tschingis Aitmatov. seine Novelle "Dschamila" lasen wir schon in der Schule. Tatsächlich ist er auch jetzt noch der einzige kirgisische Autor, den ich überhaupt kenne. 


unser Alpabzug in der Schweiz war auf jeden Fall idyllischer... aber an diesem Pass war neben der Straße absolut kein Platz mehr...

 Es war eine sehr lange, aber auch schöne Fahrt durch das halbe Land. Als ich hier ankam im Mai zogen die ersten Tiere nach oben in die Berge, auf die endlosen Hochebenen und die ersten Jurten wurden aufgebaut, jetzt ist die Saison schon wieder vorbei und große Herden Pferde, Schafe, Kühe werden wieder hinab in die Dörfer getrieben, Jurten abgebaut, Wohnwagen abtransportiert... Man kommt nicht bis nach Scheker mit dem Marschrutka, öffentlichen Transport gibt es nur bis in eine noch 40 km entfernte Kleinstadt. Dort wurde ich relativ schnell von einem Herrn angesprochen, der nach dem "Wohin ?" fragte - und sich dann lustigerweise als der Museumsdirektor von Scheker vorstellte und er und seine Frau nahmen mich sofort unter ihre Fittiche und letztlich auch gleich mit nach Hause, wo ich für einen sehr symbolischen Betrag übernachten durfte und Vollverpflegung bekam und Rund-um-Betreuung :-) Die ganze Familie, inkl. der 90-jährigen Babuschka, hatten offensichtlich Freude an Besuch. Und so ging es am nächsten Tag zusammen mit Zamat zum Museum (und ich wurde in jeder Ecke fotografiert für die Museumschronik), hauptsächlich gab es viele Fotos und ein paar Utensilien des großen Stars des Dorfes zu begucken. In einer anderen Ecke gibt es noch einen kleinen Skulpturen-Park, die Steine standen eher wie fallen gelassen zwischen ein paar Bäumen und stellten verschiedene Roman-Figuren Aitmatovs dar. 




eine Bibliothek gab es ebenfalls - mit Büchern von z.B. Breschnew aus den 70-ern... länger "durfte" ich nicht gucken, da ging die Führung weiter :-)

bitte auch etwas in unser Gästebuch schreiben !


die Plastik zu Dschamila


So lange hat das Anschauen all dessen nicht gedauert, die restliche Zeit schlenderte ich durch die Gegend und lies mich dann am Fluß nieder zum lesen. Lustigerweise sah es um mich rum plötzlich aus wie in der Puszta. Theoretisch hätte es auch hier Berge, aber die Sicht war so trübe, dass alles nach Flachland aussah, sandig, staubig. 


nix los hier


 Am Abend dann wieder holperige Kommunikation und worüber ich mit Aigyl, Zamats Frau, am allermeisten lachen musste war das Kinderlied "Пусть всегда будет солнце" - wir lernten das im Russich-Unterricht und ein paar Brocken weiß ich noch - und sie lernten nämlich früher hier deutsch in der Schule (und wussten fast kein Wort mehr) und dabei lernten sie genau dieses Lied, aber eben auf deutsch... ich hatte den deutschen Text, glaube ich, noch nie gehört - und so trällerten wir eine Weile lustig vor uns hin, mit viel "lalala" dazwischen, wo uns der Text entfallen war. Die Oma zeigte mir kichernd ihre "Jugendsünde", eine ziemlich große Herzchen-Tätowierung am Arm von vor über 60 Jahren und war sehr interessiert an meinem Körperschmuck :-) Wir hatten es also ganz schön lustig ! Und gestern früh wurde ein Auto für mich organisiert, das mich wieder bis zum Bus brachte und die lange Fahrt ging wieder zurück bis zur Hauptstadt. Morgen geht´s noch mal ein paar Tage zu den Ziegen ! Danach ist meine Zeit hier leider rum. Ich werde schon wehmütig ...