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Freitag, 27. Februar 2015
Umzug
Wenn nun nix mehr dazwischen kommt, dann ziehe ich am Montag mit allen 4 Hunden - und danach auch der einzigen Kuh - um; in die neue Außenstelle der Farm :-) An den Rand eines Tals, wo eine neue Büffelfarm gebaut werden soll. Und da wurde ein kleines Häuschen gemietet mit Land drumherum - die Obstbäume sind schon da, der Garten soll folgen. Und meine Aufgabe wäre es erst mal, in und um Haus Ordnung zu schaffen und den Garten zu beginnen. Die Jungs kommen dann regelmässig helfen. Rundrum Wiese, Wald und Stille, ein kleiner Bach und eine alte Omi als nächster Nachbar - dann lange keiner, 7 km zum nächsten Dorf und auch keinen Strom, demzufolge auch internetfreie Zone .... Einsamkeit & Abenteuer !!! Ich bin sehr gespannt, was das wird !!!! Und freu mich drauf !!!
Donnerstag, 26. Februar 2015
Wo Zeit keine Rolle spielt
Hirte Mischa heute |
Mihai und der Büffel-Kindergarten |
großer Ausflug letzten Sonntag |
... mit Picknick und Lagerfeuer |
auch heute, an der Theiß |
Jetzt bin ich schon
über einen Monat hier, da wird es mal Zeit für einen Lagebricht.
Also: Der Wecker bimmelt morgens kurz nach 6, nach einem Kaffee und
den aktuellen Nachrichten geht es in den Stall zum Melken. Büffel
melken kann ich jetzt ! Das ist viel anstrengender als bei einer
Ziege und sie sind auch “zickiger” - jede eine Diva – und das
Melken ist jedes Mal ein Wettlauf mit dem Futter-Eimer. Ich mag die
Mädels und das macht mir Spaß, auch das Käse und Jogurth machen
danach. Drumherum gibt es elend viel abzuwaschen und zu putzen –
all die Melkeimer, Käseformen, die Käseküche... Beim meist
ausgedehnten Frühstück gibt es – in gewöhnungsbedürftiger
Lautstärke – politische Debatten und werden die Tagesaufgaben und
Probleme besprochen. Hunde versorgen, Haushalt, den Ofen am Laufen
halten und Kochen ist meist mein Job. Und abends ist wieder Stall-
und Melkzeit. Dazwischen bleibt genug freie Zeit zum Wandern, lesen,
usw. Die Tage vergehen relativ gleichförmig – aber nicht
langweilig. Einen besonderen Ausflug oder ne Party gibt es auch immer mal...Letzte Woche gab es mal eine besondere Aufgabe – der
Büffelhirte hatte frei wegen Familienfest und so war Büffel-hüten
Voluntärsarbeit. Mihai aus Rumänien und ich haben das gemacht, erst
lief alles sehr gemächlich und die Viecher lagen lange wiederkäuend
und träge in der Sonne rum, aber nachmittags hatten sie dann keine
Lust mehr und wollten eher als sie sollten, wieder nach Hause und in
ihren Stall – und da begann das Geflitze und Geschrei :-),
unterbrochen von sehr viel Gelächter. Wir gaben bestimmt ein
lustiges Bild ab, wie wir da so um die großen grauen Kolosse herum
sprangen. Und seit einigen Tagen ist kein Pferdehirte mehr da (mit
dem letzten gab es Ärger wegen zu viel Alkohol) und nun machen wir
auch das, aber nicht als Ganztags-Job, die meisten Zeit weiden sie
draußen alleine. Das sind alles vergnügliche Aufgaben. Der
Wermutstropfen für mich bei der ganzen Sache ist der ukrainische
Männerhaushalt hier, in dem ich mich oft sehr isoliert fühle, wie
meine eigene Insel, die stumme Hausfrau im Hintergrund... (im letzten
Sommer wurde hier fast nur englisch + deutsch gesprochen wegen all
der Voluntäre und Gäste, die da waren... diesmal gibt es fast nur
ukrainisch). Jetzt sind auch sehr viele Gäste und Besucher da, aber
alles Ukrainer von um die Ecke, immer viel Trubel. Nach 2-3 Wochen
war ich deshalb an einem emotionalen Tiefpunkt und hatte keine Lust
mehr – inzwischen ist die Situation etwas besser oder ich hab mich einfach dran
gewöhnt, die Jungs geben sich schon auch Mühe, mich bei Laune zu halten. Nebenher hat ein mir unbekannter Amerikaner für Aufregung
gesorgt – der klaute nämlich meine Kreditkartendaten (mehr
allerdings nicht, die Karte wurde sofort gesperrt wegen Verdacht auf
Betrug – mein Glück) , nun hab ich keine funktionierende Karte
mehr deshalb; eine neue ist seit über 2 Wochen auf dem Weg – mal
sehen, ob und wann mich die Post hier findet.
Ohja, fehlt noch der
Essens-Exkurs (das Susi-Special :-)): Natürlich hausgemachter Käse
und Jogurth und Kascha mit der frischen Milch (Getreidebrei), sehr
viel rote Beete und Kohl, auch Kartoffeln und Möhren, die typischen
Wintergemüse eben, mehr bekommt man hier auch nicht ! Und viel
Selbstgeschlachtetes vom Mangalitza-Schwein, aus der Tiefkühltruhe.
Alles eher simpel, aber lecker !
Wie lange ich hier
noch bleibe hängt hauptsächlich vom Wetter ab – auf alle Fälle
noch bis Mitte/ Ende März und dann rauf aufs Rad und gen Polen ! Das
verkünde ich natürlich vorher hier.
Sonntag, 15. Februar 2015
Колочава
das dritte Open-Air-Museum in diesem Jahr :-) |
diese Häuser gehören nicht zum Museum, sondern stehen einfach im Ort und sind bewohnt ! |
da wohnt die Familie eines Hirten und wir waren sie besuchen - Zeitreise !!! |
Euch allen wünsche ich einen schönen Tag. Ich geh jetzt mal mit dem neuen Voluntär Mihai aus Rumänien an meinem Rad rumbasteln, damit es startklar ist, wenn der Frühling da ist !
Donnerstag, 5. Februar 2015
Schnappschüsse der Woche
Freitag, 30. Januar 2015
Bewegte Bilder
Michél hat gestern abend ein Filmchen bei youtube eingestellt, den er nachmittags hier gedreht hat :-) - also die Farm in bewegten Bildern, für die, die es interessiert - wenn man nix versteht ist ja nicht so schlimm, man sieht ja trotzdem etwas mehr als auf Fotos, wie es hier aussieht und zugeht :
https://www.youtube.com/watch?v=u9g8M6WFB7Y
und auch noch ein Film, der mal hier im ukrainischen TV lief über die Farm:
https://www.youtube.com/watch?v=zL42p2VCvSA#t=11
Schönes Wochenende Euch allen !!!
https://www.youtube.com/watch?v=u9g8M6WFB7Y
und auch noch ein Film, der mal hier im ukrainischen TV lief über die Farm:
https://www.youtube.com/watch?v=zL42p2VCvSA#t=11
Schönes Wochenende Euch allen !!!
Sonntag, 25. Januar 2015
Die ersten Tage
Michel am Rechner und Kolja beim Sockenstricken |
Grau und trüb ist es & sehr gemütlich. Bin ja nun etwas unerwartet in einen rein ukrainischen Herren-Haushalt geplatzt (Michel, ein ukrainischer Voluntär und drei ukrainische Mitarbeiter/ Hirten), aber es ist alles sehr relaxt, manchmal nur schade, dass ich nicht viel verstehe. Es ist, wie wohl im ganzen Land, auch hier fast ständig eine politische Diskussion zugange, es werden Online-Zeitungen studiert, Videos geschaut - gerade über den Raketen-Beschuss von Mariupol mit über 30 Toten und vielen Verletzten (da wird einem dann doch mulmig, dass man da um die Ecke sitzt) - um über das Geschehen anderenorts im Land auf dem Laufenden zu bleiben..... Hier ist trotzdem alles friedlich, keine Sorge ! Melde mich die Tage wieder, schönen Sonntag Euch !
Donnerstag, 22. Januar 2015
Landeskunde in Lviv
das Opern-Haus von Lviv |
Open-Air-Gottesdienst im Stadtzentrum |
im Open-Air-Museum, mit herrlichen alten Holzkirchen ! |
Mit einem sehr gemütlichen & sehr günstigem Nachtzug (ca. 7 Euro) ging es Freitagnacht nach Lviv. Bei dem stetigen und gleichförigem Rumpeln habe ich herrlich geschlafen. Und kam kurz nach 10 in Lviv an, wo ich von Ivanka – ebenfalls von Couchsurfing und Deutschlehrerin hier an der Uni – erwartet wurde. Es folgten drei sehr schöne Tage ! Wir haben fast die ganze Stadt abgewandert, die wesentlich übersichtlicher ist als Kiew und deren Altstadt zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, hübsche Gassen und Plätzen und vor allem sehr viele Kirchen hat. Die waren auch gerade sehr gut besucht, da am Sonntag und Montag “Christi-Tauffest” gefeiert wurde und es hier Tradition ist, sich gesegnetes Wasser aus der Kirche zu holen – so lief man durch die ganze Stadt mit Flaschen, Töpfen, Eimern, Kannen... dazu viele Gebete und Chorgesänge. Am Sonntagabend bereitet man ein besonderes Familienessen mit diversen Leckereien zu & Ivanka's Familie versorgte auch uns damit. Und während all der Tage erzählte mir Ivanka sehr viel über ihr Land – Traditionen, Kultur, Geschichte, die Berge, die Küche - & immer wieder führte das Gespräch auch zur aktuellen Situation - die Revolution des letzten Jahres, der Krieg im Osten des Landes, über die Angst einer Mutter um ihren gerade Anfang 20-jährigen Sohn, die Armee, die Ungewißheit über die Zukunft, das schwierige Leben durch den gravierenden Währungsverfall...
Am letzten Abend
saßen wir noch mit ihrem Bruder zusammen, aßen gemeinsam, und er
wiederum schwärmte von den ukrainischen Bergen und Wandertouren,
zeigte herrliche Fotos... und stelle mit eine mögliche Radstrecke
gen Polen zusammen :-), denn das wird ja das Frühlingsprojekt für
mich.
Vielen Dnk Ivanka an
Dich und Deine Familie !!! Ich hoffe. es klappt mit einem Wiedersehen
!
Von Lviv ging es
wieder per Nachtzug in den äußersten Südwestens des Landes, das
Städtchen Khust – wo ich frühmorgens im Stockdunklen und bei
strömendem Regen ankam, und erst mal kurz blöd rumstand – es
wurde mir sofort geholfen, gerade noch der richtige Bus in meine
Richtung aufgehalten und so war ich pünktlich zum Frühstück wieder
im Dörfchen Steblivka, auf der Büffelfarm (siehe letzten Sommer).
Und hier bleibe ich nun bis wieder Fahrradwetter ist :-), also eine
ganze Weile... Gestern habe ich mich auch gleich das erste Mal im
Büffelmelken versucht.
Euch allen derweil
eine schöne Zeit und bis demnächst wieder mit einem Lagebericht von
hier.
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