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Montag, 31. März 2014

Götter, Gräber & Gelehrte

Abschiedsabend am Strand

Marion und Barbara im Hafen von Elea
Sascha liefert den Frappé während der Pferde-Wanderung


Weiber-Runde






Grab- & Schatzkammer in Mykene
das pompöse Grab von Heinrich Schliemann in Athen

Nafplio

der Besuchermagnet Athens

der Tempel des Zeus - von mal 104 Säulen stehen heute noch immer 16

ist der Titel eines herrlichen Schmökers von C.W.Ceram über die Archäologie. Ein langes Kapitel widmet sich den Ausgrabungen des Mecklemburgers Heinrich Schliemanns, der Troja wiederentdeckte und in Mykene, hier auf dem Peleponnes, die Königsgräber und die Goldmaske des Agamemnon fand. Und genau dort standen auch wir dieser Tage und liessen uns mal kurz ueber 3500 Jahre in der Zeit zurückversetzen....
Begonnen hat unsere Rundreise zu Fuss, ab Elea. In Gesellschaft von Barbara und ihren 4 Pferden. Wandertage - durch Oliven- und Orangenhaine, über so manchen Hügel, durch abgelegene stille Doerfer und auch mal am Meer entlang (die Pferde waren nicht die ganze Zeit dabei). Es folgte ein Abschiedsabend in Elea - der von Aufregung gepraegt war, da 2 Tage darauf die Tochter Lorena Griechenland verliess, um ihre Ausbildung nun in der Schweiz fortzusetzen. Es war auch hier wieder eine sehr schoene Zeit und der Abschied fiel mir schwer, wie ja schon oefter - aber wenn Freunde zur Gesellschaft da sind, ist es einfacher zu gehen :-) Vielen Dank für diese Zeit an Barbara & Roberto !
Die Nachbarn brachten uns per Auto in eine andere Ecke des Peloponnes, die per Bus nicht erreichbar gewesen waere - ueber das Parnon-Gebirge, eine eindrucksvolle Fahrt mit lauschigen Doerfchen dazwischen und einem tollen Felsenkloster. Vielen Dank noch mal dafuer an Hanni und Spiro !!! Ευχαριστώ πολύ! 
Dann am Meer rumliegen, mal (kurz) baden, einen Berg besteigen - um noch ein Kloster zu bestaunen, das sich in die Felswand drückt, mal in der Taverne schmausen - Urlaubstage eben. Und während wir selbst im T-Shirt oft schwitzten und ersten Sonnenbrand kassierten, trug so manch Grieche noch die Winterjacke ! Weiter gings in die angeblich schoenste Stadt Griechenlands - nach Nafplio (überall Burgruinen der Türken und Venezianer), dort waren wir auch während des Nationalfeiertags (zur griechischen Unabhängigkeit) - Parade, Markt, Gebete, Gesänge, Trubel überall. Noch nach Mykene und Alt-Korinth (wieder den Berg hoch zu einer tollen uralten Burg)... die 2 Wochen waren prall gefüllt mit Natur und Kultur und vielen Eindrücken, und sehr schoen ! Zum Abschluss noch Sightseeing in Athen (ein Kulturschock nach fast 3 Monaten Dorfleben - 4 Mio. Menschen leben hier; und auch unendlich viele Strassenkatzen und -hunde) und Bummel durch den Hafen von Piraeus. Und nun ist Schluss, das waren nun genug alte Steine ! 
Während der letzten Tage wunderten wir uns einige Male, wo die griech. Krise ist; auf Märkten, Shoppingmeilen und in Restaurants tummeln sich die Leute, als hätte keiner Geldsorgen - für den Tourist ist von der Krise hier nicht viel zu sehen.
Marion und Gundula stehen nun schon wieder in Leipzig - Schoen, dass Ihr da wart !!!! - ich lasse die Wochen hier noch mal Revue passieren und ausklingen; geniesse noch die Sonne, das Meer und all die leuchtenden Farben. Heute abend geht es dann wieder auf eine längere Busfahrt - auf nach Bulgarien ! Das Rad wartet.
Στο επανειδήν Ελλάς

Sonntag, 9. März 2014

Steine, Geschichte & Legenden

Fahrt ueber die Mani
 
das Ende der Mani
 
altes Wehrdorf
 
Mystras
 
 
 
beim arbeiten
 
 
Wiesen voller Anemonen
 
abenteuerliche Wanderung gleich hinter Elea
 
 

Hut-Filzkurs bei Nachbarin Esther
 
der Nachwuchs bei den Ziegen
 
Frauentagsfeier gestern abend am Strand
Die Woche mit Heike, Peter und Lotta war sehr schoen, netterweise musste ich kaum arbeiten und die Sonne gab auch ihr Bestes & wir hatten Sommerwetter und konnten sogar mal ins Meer springen (naja, zugegeben: nur kurz :-)...). Und es gab natuerlich viele Ausfluege - am schoensten war die Rundfahrt ueber die wilde Mani (der "Nachbarfinger"). Eine sehr kurvige Kuestenstrasse, herrliche Ausblicke ueber Berge und Meer, eine ganz karge Landschaft & Doerfchen voller mittelalterlicher Wehr- und Wohntuerme (das erinnerte mich sehr an Georgien) und ganz am Ende soll sich - laut alten Legenden - der Eingang zur Hoelle befinden ! Ebenfalls beeindruckend war die verwinkelte Ruinenstadt Mystras (gleich neben Sparta), die seit Jahren rekonstruiert wird & im Mittelalter Zentrum des Peloponnes war und ueber 40.000 Einwohner gehabt haben soll. Oben auf dem Berg die Ruinen eines venezianischen Kastells, darunter stand der Palast, viele Kirchen und Kloester (eins davon ist heute wieder in Betrieb) und viele Reste von Handels- und Wohnhaeusern - und all das zwischen Felsen und bluehenden Baeumen und vor der Kulisse des Taygetos-Gebirges. Klasse !
Abends gemeinsam kochen, grillen, Wein und Ouzo schluerfen, singen, auch mal in der Hafentaverne hocken... ruckzuck war die Woche vorbei. Schoen, dass Ihr da wart !!!
Die Olivenernte war ungefaehr zur gleichen Zeit vorbei, seitdem sind die Arbeitstage gemaechlicher (es regnet auch oft). Viel im Garten rumbuddeln, saeen, pflanzen, Renovierungsarbeiten, Fruehjahsputz, Olivennetze flicken... und einige Tage hoch auf den Berg, wo Roberto noch ein Stueck verwildertes Land besitzt. Das soll wieder nutzbar gemacht werden & das hiess viele grosse Feuer machen und stacheliges Gestruepp verbrennen; ein Lebensprojekt bis man dort Feigen und Oliven ernten kann.
Und was mir hier auch gerade sehr gefaellt: Zu Hause geht man Kartoffeln stoppeln - hier geht man Orangen nachlesen, auf all den abgeernteten Hainen kann man noch saeckeweise sammeln, die vergessen oder weggeworfen wurden (weil sie nicht der Normgroesse entsprechen) und so gibt es taeglich literweise frischen Orangensaft bei uns :-) Die ersten Orangenbaeume fangen jetzt wieder an zu bluehen. Auch sonst gibt es lecker Zeug zu sammeln draussen - naemlich viel wilden Spargel und Horta, ein loewenzahn-aehnliches Kraut, das man kocht und mit viel Knoblauch, Olivenoel und Zitrone geniesst (das war jetzt der kleine Essens-Exkurs fuer Susi :-))
Und nun ist meine Zeit hier - leider - schon fast vorbei, in ein par Tagen kommen Gundula und Marion aus Leipzig zum Wanderurlaub & das ist dann der Abschluss des griechischen "Winters", danach ist Bulgarien dran, wo mein Fahrrad auf mich wartet.
Euch allen wuensche ich einen sonnigen Fruehling, bis bald wieder hier !

Dienstag, 11. Februar 2014

Griechischer Winter

Rad-Ausflug an der Kueste entlang


neben dem Meer alles voller Gestein und Gestruepp

Rad-Ausflug nach Monemvasia - wunderschoen




unser "Chef" Roberto

Barbara

Tochter Lorena

der internationale Chor in der Dorfkneipe



es geht arbeiten...


tolle alte Baeume

die letzten Ruinen vom alten Sparta


Fruehling ist schon da

das Haus vom alten Schaefer oben auf dem Berg -
ohne Strom, Waser aus dem Brunnen, dafuer eine irre
Aussicht


Nun bin ich schon ueber einen Monat hier und die Zeit vergeht mal wieder wie im Flug. Und Tag um Tag fuellt sich Sack um Sack mit Oliven, schon tausende Kilos geerntet (Roberto erntet auch bei Nachbarn). Diese Woche sollten wir fertig werden. Sonst werden die meisten Sachen (also die Oliven und Orangen) hier von Pakistanern geerntet, die bekommen dann laecherliche 2 Euro die Stunde....
Wir Helfer haben wohl alle eine prima Zeit hier. Das Wetter ist oft schon fast sommerlich, aber es gibt auch graue, kalte, regnerische Tage - was nicht so schlimm ist - wenn es regnet, ist frei :-) und Zeit zum lesen (natuerlich passend zur Gegend alles, was ich an deutschsprachiger Literatur ueber und aus Griechenland hier finden kann und das ist nicht wenig) etc. Aber auch an Schoen-Wettertagen ist mal frei - zum Gegend erkunden und Fahrraeder sind auch vorhanden (ich glaube, die sind besser als mein Reise-Rad...) und es macht Spass hier rumzuduesen, wenn es auch ziemlich anstrengt der Huegel wegen. Wenn man dafuer die schoen Kueste geniessen kann, ist es die Muehe schon wert. Sparta fand ich am uninteressantesten bis jetzt, vom alten Sparta ist eigentlich nichts mehr zu sehen. Den Besuch einer Ruinenstadt in der Naehe habe ich des Wetters wegen mal noch verschoben. Das so bekannte Sparta ist heute einfach eine moderne Kleinstadt ohne historische Kulisse.
Ein bis zwei Mal in der Woche trifft sich der Chor (wir und einige Nachbarn) in der Kueche und es wird froehlich getraellert und Barbara begleitet uns am Klavier und vor 2 Wochen gab es Gesangs-Abend in der Dorfkneipe, was sehr sehr lustig war :-) (fuer uns Saenger, fuer die Zuhoerer vielleicht nicht immer). Fuer mich - die ich doch sonst nie singe - ist das mal eine sehr lustige Erfahrung. Und was mich hier noch beeindruckt, sind die Sprachen, die alle durch den Raum fliegen - Roberto und Barbara sprechen ausser deutsch und griechisch, auch englisch, franzosisch, italienisch und spanisch. Die Tocher Lorena auch bereits drei Sprachen.
So, das war mal ein Lebenszeichen von hier. Ich freue mich wie verrueckt auf das Ende der Woche - da kommt naemlich der erste Besuch - Heike, Peter und Lotta aus Leipzig !!!! freufreu...

Ich hoffe, auch alle Leser haben eine schoene Zeit, Gruesse an Euch alle und bis bald mal wieder hier !