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Mittwoch, 20. Februar 2013

téli időszámítás / Winterzeit



Nun  bin ich schon wieder fast zwei Monate hier, da wird es ja mal Zeit für ein kleines Lebenszeichen. Die Tage vergehen gemächlich und in relativem Gleichklang und eigentlich ist nicht viel Erzählenswertes passiert, nichtsdestotrotz fühle ich mich nach wie vor sehr wohl hier. Einen lustigen Abend habe ich – zusammen mit Doris und Stefan - bei einer ungarischen Familie in Kunadacs beim Wurstmachen geholfen; naja, viel geholfen nun auch nicht, aber ich weiß nun auch, wie man so etwas macht.
Michi-bacsi und Stefan präsentieren stolz das Ergebniss

ich auch :-)

Einige Abende saß ich an Agnes´ Spinnrad und habe mich im Spinnen geübt – „Du spinnst doch eh seit Jahren“ meinte meine Omi dazu :-), nun habe ich einiges an selbstgesponnener Wolle, gefärbt haben wir sie auch noch und das kann ich nun noch verstricken – und dann ist der Frühling da, vermutlich. So alte Handwerke, die früher fast jeder konnte, finde ich ja immer interessant und Spaß macht es auch.
 

Auch einen Ausflug in ein Thermalbad gab es endlich mal – das gehört ja zu Ungarn dazu wie die Salami – war aber nicht so mein Fall, das nächste Mal kann getrost bis zur Rente warten (außer vielleicht mal noch so ein schönes altes Bad in Budapest); bis dahin tut es die Badewanne, die hat man dann wenigstens für sich allein.

Der Winter hier war derweil nicht der Rede wert, es gab zwar hin und wieder mal Schnee – so hatte ich das gewünschte Vergnügen, die Puszta im weißen Kleid zu sehen – aber das war doch nur ein kurzes Zwischenspiel, sonst wechseln sich Regen und Frühlingswetter ab. Und so geruhsam bleibt das Leben erst mal noch bis Ostern….

Und auch der Film-Klassiker „Ich denke oft an Piroschka“ (von 1955) darf hier natürlich nicht fehlen und wurde schon mal als einmal geguckt, wir haben jedes Mal viel Spaß damit, jedes Puszta-Klischee wird darin getreulich abgearbeitet – hier passt er prima hin !

und sonst werden die Ziegen verwöhnt...
ich übe mich als Pferde-Dompteuse...
& meine Hauptarbeit ist gerade Stämme schälen, daraus bekommen die Ziegen im Frühjahr einen schicken neuen Zaun
und die Kleine wollte ich noch vorstellen - Inka, mein Stubenhund !
 So, nun wißt Ihr Bescheid, dass hier alles gut ist. Ihr habt hoffentlich auch alle eine gute Zeit. Bis bald wieder !
PS: Eins noch - die ungarische Version von Bärbel/ Barbara ist Borbala :-)

Montag, 11. Februar 2013

Spenden-Aufruf

Neeeein, nicht für mich, sondern Werbung in fremder Sache.

Ich bin - was sicher nur wenige wissen - seit einigen Jahren Mitglied im Verein Majirani. Dieser wurde durch eine Privatinitiative gegründet - ua. durch eine meiner Brieffreundinnen, daher weiss ich überhaupt davon. Der Verein unterstützt ein Waisenhaus in Uganda, hauptsächlich mit Schulpatenschaften für die Kinder dort. Und nun dachte ich mir, ich nutze den Blog mal, um einen Aufruf zu starten (so ein kleiner Verein hat es ja viel schwerer, bekannt zu werden und auf sich aufmerksam zu machen) - es warten nämlich noch einige Kinder auf einen Schulsponsor. Zu finden sind alle Infos auf der Internetseite majirani.org - und wenn ich mir das leisten kann, könnt Ihr das auch ! Und nun hoffe ich einfach, dass sich auf diesem Weg noch der eine oder andere findet. Danke im Namen von Ali, Esther, Jane, Anthony, Irene, Herbert etc.

Mittwoch, 9. Januar 2013

Visszatérés - Rückkehr

Ócsa

Eger

Schloß Gödöllö

verschneite Puszta
So, nun sitze ich also wieder in der Puszta als war ich nie weg und sehr schön ist es. Nach der langen Zugfahrt nach Budapest gab es noch 3 Erkundungstage. Den ersten verbrachte ich zum Teil in Ócsa, zu Weihnachten gab es nämlich einen Puszta-Bildband und darin waren tolle Fotos vom alten Friedhof dort mit interessanten Holzstelen - vor Ort war selbiger regelrecht unheimlich und sehr verfallen, die meisten Stelen stehen inzwischen im Freilichtmuseum. Schön war der Ausflug trotzdem. Der Bildband ist second-hand & schon fast 30 Jahre alt - insofern hatte ich schon gedacht, dass wohl manches nicht mehr so ist.  Am folgenden Tag ging´s zunächst nach Eger, dort wo István Dobó 1552 seine siegreiche Schlacht gegen die Türken führte - ich wollte unbedingt die Burg sehen, seit ich "Die Sterne von Eger" gelesen hatte... und auf dem Heimweg hielt ich noch in Gödöllö (was für ein schöööner Name :-)) und besah mir dort das Schloß. Einst war es ein Lieblingssitz von Sissi, später besetzten es die Russen, dann wurde es Altersheim und verfiel über den Köpfen der dort wohnenden Alten - nun ist es generalsaniert, hübsch anzusehen und beherbergt ein Museum zur eigenen Geschichte. Und am letzten Tag noch ein ausgiebiger Budapest-Bummel mit Besuch des Kerepesi-temetö (noch ein Friedhof), wo viele Größen der unagrischen Geschichte begraben liegen, einige in sehr monumentalen Bauwerken. Und dann ab zum Zug und auf in die Puszta, Doris und Stefan standen winkend am Bahnhof und ich freute mich, wieder da zu sein. Wir hatten einen gemütlichen faulen Tag zusammen, abends natürlich mit Bad im beheizten Bottich auf der Terrasse - da wehen einem Minus-Grade um die Nase, und man sitzt gemütlich im heißen Wasser. Sehr schön ! Am Dienstag ging es dann zu Agnes weiter und nun sind alle Taschen wieder ausgepackt.
Und pünktlich mit meiner Ankunft kam auch der Schnee - und so ist jetzt eine weiß-graue, nebelige Suppe vor der Tür. Aber das stört ja nicht, wenn drin der Ofen bullert und man meist an diesem sitzt :-)

Oh, und natürlich muß ich noch Bücher erwähnen - es gab ein sehr spannendes während der Zugfahrt. Nämlich "Abgefahren" von Claudia Metz & Klaus Schubert. Die beiden brachen 1981 zu einer Morradfahrt nach Japan auf - geplant war ein freies Jahr - und kamen nach 16 Jahren zurück nach Hause und hatten während dieser Jahre die ganze Welt umrundet (auf den Motorrädern) und natürlich viel erlebt. Ein schier unglaubliches Buch. Sehr lesenswert - zumindest für Reisefreaks.
Und nun gibts es erst mal ungarsiche Literatur - Miklós Vamós (Buch der Väter - eine 12 Generationen umspanndes Familiensaga, sehr schön), Sándor Marai natürlich & Imre Kertész. Ich habe ja hier viel Zeit zum Lesen :-)))

So, das waren die Neuigkeiten von hier. Nun ist "Winterschlaf", aber wenn es etwas Berichtenswertes gibt, melde ich mich natürlich wieder. Euch allen derweil eine schöne Zeit !

Mittwoch, 2. Januar 2013

ma po dou fu - Tofu nach Art der pockennarbigen Alten


So hieß ein Gericht beim Abschiedsessen heute :-) Nämlich bei einem Chinesen in Leipzig, bei dem ich bis dato noch nie war. Es hat nicht alles geschmeckt, aber das meiste und wir hatten viel Spaß. Das Jahr begann mit viel Gelächter und das kann eigentlich nur ein gutes Omen sein.
Und überhaupt gab es die Wochen zu Hause wieder einem prallvollen Kultur-Kalender, vielen Treffen mit Freunden und natürlich auch vielen Stunden gemütlich in Familie, welche nun um ein Mitglied reicher ist - nämlich mein neuer Neffe Lenny !
Und morgen geht es mit dem Zug zurück nach Budapest ! Und ich freue mich schon auf die lange Fahrt und die Rückkehr in die Puszta.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Jahresende

In Leipzig kann man eigentlich fast genauso schön Kutsche fahren wie in der Puszta habe ich heute gelernt. Es war sehr schön, in Decken gekuschelt und mit Glühwein an Bord.
Und es ist - wie jedes Mal - schön, zu Hause zu sein und Familie und Freunde um sich zu haben und die Kulturgenüsse einer Großstadt zu genießen.
Euch allen wünsche ich gemütliche Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Für mich gehts im Januar dann gleich wieder nach Ungarn zurück ! Also bis bald wieder hier !

Mittwoch, 14. November 2012

Der Luxus, Zeit zu haben


Das ist sicher nun schon eine der letzten Meldungen für dieses Jahr. Früher war der November der stressigste Arbeitsmonat (wegen der Weihnachtsdekorationen) und nun habe ich hier den Luxus von viel freier Zeit. Das Gefeiere allerorten ist vorbei (naja, fast), Winterruhe kehrt ein - man (auch frau) kuschelt sich lieber an den warmen Ofen, mit einem guten Buch natürlich, eine dampfende Tasse Tee dazu... wie man das halt macht im November ! Und ich genieße es.
Morgens versorge ich "meine"  Ziegen und widme mich dem Käse, und abends noch mal melken und füttern. Und auch noch kochen und backen. Also genug zu tun, um sich nützlich zu fühlen und wenig genug, um den Tag zu genießen. Die Zeit vergeht trotzden wie im Flug.
Und Vorfreude macht sich breit - nämlich auf den Dezember-Besuch zu Hause. Erst gibt es einen Stopp auf dem Budapester Weihnachtsmarkt - um mich wieder an Großstadtatmosphäre zu gewöhnen, dann tuckere ich entspannt mit dem Zug quer durch halb Europa nach Leipzig.
Und um hier auch mal die inzwischen mehrfach gestellte Frage zu beantworten - Na klar will ich immer noch ans Schwarze Meer !!! Sobald der Winter vorüber ist, geht die Radtour weiter, immer an der Donau entlang. Derweil wird wohl keiner den Stöpsel gezogen haben, also ist es ja egal ob ich einige Monate später dort bin (wobei ich eigentlich auch nie geglaubt habe, dort bereits 2012 anzukommen - ich hatte halt nur nicht erwartet, schon in Ungarn kleben zu bleiben !). Bis dahin erfreue ich mich weiter an der Puszta, es gefällt mir noch immer sehr gut hier !

Und zuletzt noch einen Lesetipp für alle, die Reiseberichte mögen:  Im Sommer kam hier in der Gegend ein Typ vorbei, zu Fuß - unterwegs von München nach Tibet ! 13.000 km, geschätzte Reisezeit 2 Jahre. Und er hat auch einen Blog - sehr spannend !!!
http://longtrailtotibet.blogspot.com
Der ist inzwischen schon in der Türkei....Auch der alte Franzose, von dem ich mal erzählte - der mit dem Esel, unterwegs nach Bethlehem - ist schon bis Serbien gekommen.... Ich bin mal wieder die "Langsamste". Kommt mir irgendwie bekannt vor :-), bei mir war wohl schon immer eher der Weg das Ziel .

Dienstag, 13. November 2012

Der Neue auf´m Hof

Das ist der neue Mann hier auf dem Hof, seit 2 Wochen wohnt er mit hier und wartet, daß seine Freundin kommt. Er gehört zur Rasse der ungarischen Zackelschafe. Früher waren diese Schafe typisch für die Puszta (wie auch die Graurinder mit ihren riesigen Hörnern), heute gibt es nicht mehr so viele davon.

Graurind

und auch sehr pusztatypisch - die Rasta-Hütehunde (die müffeln natürlich etwas...)