Kein Wecker klingelt am Morgen – trotzdem habe ich meistens die Augen auf, wenn die Sonne sich erhebt und über dem Meer alles so schön orange-gelb und dann hell wird. Erst mal einen Kaffee machen, nebenbei mit den Hunden und Katzen quasseln, ein Kapitel lesen oder Podcast hören und danach mal im Stall vorbei schauen und den Eseln und Ziegen (die sind neu, die waren letzten Winter noch nicht hier) ein kleines Frühstück servieren. Auch sie freuen sich über die Sonne, und stehen dann lange gemütlich in selbiger rum, um sich nach der langen, kalten Nacht wieder aufzuwärmen. Ich geh gewöhnlich noch mal zurück ins Bett und lese noch eine Weile. Herrlich ! Wie zur Kur.
Und nebenbei rauscht das Meer, dazu hört man statt dem zu erwartendem Gekreisch der Möwen ein stetiges dumpfes Brummen und Tuckern, die Boote der Muschelfischer. Die ganze Bucht ist voller Muschelbänke. Die Flamingos stehen derweil ganz still im flachen Wasser. An manchen Tagen kreisen auch riesige Vogelschwärme und manchmal sind ein paar Pelikane da, in der Nähe gibt es ein großes Vogelschutzgebiet. Und an manch anderen Tagen ist es auch gar nicht so idyllisch und es stürmt wie verrückt oder regnet, aber die letzten Tage war es einfach bestens.
Natürlich machen wir schon auch was, lassen lediglich den Tag sehr langsam angehen. Ich kümmere mich, wie schon im letzten Winter hier, vor allem ums Getier und habe Freude daran; und so ein bisschen Kleinkram, der halt noch anfällt. So habe ich schon viele, viele Gläser mit Marmeladen und Gelees gefüllt – Berge von Orangen, Mandarinen, Quitten und Kiwis verarbeitet; mich um die Weihnachtsplätzchen gekümmert, diverse Laubhaufen zusammengerecht und verbrannt , mehrfach die Weide umgesteckt… irgendwas zu tun ist bekanntlich immer. Und wo ist nun eigentlich „hier“ ? – ein kleines Feriendorf zwischen Thessaloniki und dem Olymp, eine Handvoll Ferienhäuser, jetzt ohne Gäste, hinter dem Strand und eben ein paar Tiere dazu; drum herum nichts weiter, und auch letzten Winter und im Frühjahr war ich schon hier – und weil es schön war, ich mich sehr wohl gefühlt habe und die Tiere es hier super haben, nun eben einfach noch mal. Nach all den kirgisischen Kettenhunden und den vielen, einzeln irgendwo angebundenen Eseln ist es sehr schön, sie hier alle frei und wesens-gerecht leben und toben zu sehen. Wie ein Esel sich freut, wenn er rum rasen kann J
So vergingen die ersten Wochen hier recht still und vergnügt und so bleibt es einfach noch eine Weile. Die Feiertage stehen vor der Tür (in Weihnachts-Stimmung bin ich gar nicht); vermutlich werden die nun anders als gedacht – wir sind einfach alle drei krank und sehr erkältet (so ein Quatsch bei diesem herrlichen Wetter !) … naja, wird schon wieder. Ihr habt es hoffentlich alle recht frohgestimmt, heimelig und kuschelig über die Feiertage ! Kommt gut ins neue Jahr ! Bis bald wieder mit neuen Berichten !
von Karins Weihnachts-Foto-Session :-) |
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