Der See Yssykul ist riesig, angeblich 11x so groß wie der
Bodensee, auf schon 1600 m Höhe und eingerahmt von den teils noch sehr verschneiten Gipfeln des Thien Shan Gebirges, . Ein
tolles Panorama - diese riesige Wasserfläche und dann die Berge dahinter, nur
leider meistens im Dunst.
Der allererste Ort, an dem ich hielt, war eigentlich kein
besonderes Highlight (im Gegenteil, die Reiseführer raten eigentlich alle davon
ab, dort überhaupt nur anzuhalten), ich hatte einfach keine Lust noch länger zu
fahren. Erwähnenswert ist er nur seiner Skurrilität wegen, Lenin-Bilder, rote
Sterne, verlassene Fabriken, verrammelte Werft, kleine schiefe Häuschen,
geschlossene Läden, alles ziemlich trostlos und trotzdem auch interessant … als
hätte die hiesige „Wende“ gerade erst stattgefunden. Für einen Tag dort
rumzuschnüffeln war dann doch spannend. Aber auch ausreichend.
Weiter ging es
zum angeblichen „Mallorca“ von Kirgistan, auch da war alles irgendwie so, als
hätten die besten Zeiten vor vielen Jahren stattgefunden. Gäste kommen ja
vielleicht noch, aber noch nicht jetzt, es war nix los. Dafür war das Gästehaus
sehr schnuckelig, ich mag ja überall diese kleinen alten Häuschen (genauer
gesagt – ich werde da sehr neidisch !) und ein sehr schöner Garten dazu, da blieb
ich sogar einen extra Tag und habe einfach mal wieder so ganz in Ruhe ein
ganzes Buch am Stück gelesen. Herrlich !
Von
dort wieder ein paar km weiter am See entlang (der ist irgendwas um die 200 km lang) zum Dorf Grigorievka. Und dort
traf ich auf Maut und Tjeerd aus Holland. Sie waren 2019 auf Hochzeitsreise in
Kirgistan und jetzt leben sie hier und produzieren Gouda ! Wie cool … Aber
ohne eigene Tiere, sie kaufen die Milch und machen „nur“ Käse. In den Käse“keller“
durfte ich auch mal schauen und dann schnatterten wir die halbe Nacht.
Und so
erfuhr ich das eine oder andere, was den Verlauf der nächsten Tage beeinflussen
sollte. U.a. erwähnte ich, dass ich wandern gehen möchte – durch die
Grigorievka-Schlucht. „Ach da oben, da ist doch auch der Jürgen. 73 Jahre alt.
Ein deutscher Rentner. Im Jurtencamp.“ Aha. Wo denn ? Na dann wandere ich doch
genau da hin. Gesagt, getan und schwupps war ich 3 Tage in den Bergen. Es war
dann weiter als ich ursprünglich geplant hatte und ich war sehr knülle als ich
endlich ankam, das Wetter war leider auch eher lala beim Aufstieg (inkl. Regen am höchsten Punkt), aber oben
dann war es klasse. Unterwegs wurde ich ein bisschen verwundert beäugt von den
Kirgisen. Also wenn man hier von A nach B will und das nicht mit dem Auto
macht, dann sitzt man natürlich auf einem Pferd und LÄUFT nicht ! An Jurten war (wie an Pferden)
unterwegs kein Mangel. Aber nicht von Nomaden, sondern einfach zum essen und/
oder übernachten. Und der Jürgen betreut ein kleines, sehr idyllisches
Jurtenlager mit dem schönen Namen „Besh Karagai“, zwischen leuchtenden Birken
und mit großartiger Aussicht. Er ist als Radtourist (mit über 60 auf den
Pamir-Highway und so was !!!) mal hier kleben geblieben und fährt nur noch im
Winter für 2-3 Monate nach Deutschland. Und es waren gerade noch 4 Leute da,
zwei Paare, jeweils auch mit dem Fahrrad in dieser Weltgegend unterwegs. So gab es
Lagerfeuer, Wodka und verdammt viel zu erzählen und auszutauschen. Für einen
Tag blieb ich mit da oben und half ein bisschen mit, die letzten Vorbereitungen
für die Saison. Und dann bei brütender Hitze wieder runter und noch mal zu Maut
und Tjeerd, die Hälfte meines Gepäcks hatte ich dort gelassen.
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so auf 2000, 2500 m hat alles eher Schweiz-Feeling :-)
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keine Reise durch Kirgistan ohne mindestens ein Buch vom "Poet der Steppe", Tschingis Aitmatow, der wohl bekannteste Autor des Landes
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... und wie in der Schweiz hütet man im Sommer hier oben sein Vieh
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Besh Karagai
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hunderte Pferde überall und die werden auch gemolken, aus der Milch wird dann Kumis gemacht,irgendein vergorenes Getränk, gab es überall am Wegesrand, aber ich habe mich noch nicht getraut.... alle, die es probiert haben, haben von Durchfall erzählt... angeblich ist es sehr gesund... einmal wage ich mich schon irgendwo
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woanders heizt die Jugend auf Mopeds rum - hier auf´m Pferd...
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Am ersten Abend war ebenfalls Gesprächsthema, dass es hier schwierig ist,
Bauernhöfe zum mal mithelfen zu finden. „Ach, da fragen wir doch mal Ular und
seine Familie.“ . Danach schrieb ich diesem Ular selbst und ruckzuck hatte ich einen
Hof gefunden… noch mal ein Stück weiter am See entlang. Sie haben soetwas noch
nie gemacht, aber finden es interessant und würden dieses Experiment mal wagen.
Klasse. Gleich werde ich abgeholt … ich bin aufgeregt, neugierig und vofreudig
!
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auf dem sonntäglichen Viehmarkt von Karakol, einer der größten Zentralasiens
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früh um 7, der Markt öffnet um 5 und mittag ist alles vorbei
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kirgisische Musik abends im Gästehaus in Karakol
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und die muss ich einfach auch mal hier zeigen - kirgisische Filzteppiche, Shyrdak genannt; die hatten es mir schon in Rot Front angetan, das erste was mir aus Filz sehr, sehr gefällt ! Passt natürlich nicht in den Rucksack...
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Spannend,spannend
AntwortenLöschen...danke fürs teilhaben an deinen abenteuern!