Und auch diesmal sehr schoen ! Es fuehlte sich eigentlich an, als war ich nur mal kurz weg... und nicht 10 Monate. Ich habe mich sehr gefreut, wieder hier zu sein und all das Getier, die Hunde vor allem, wieder zu sehen. Hier hat sich in den letzten 10 Monaten mehr veraendert als vorher in 7 Jahren, zwischen meinem ersten und zweitem Besuch. Der Maurus lebt seit einigen Monaten nun schon alleine hier und Uschi ist letztes Jahr nach Europa zurueck gekehrt und baut sich dort nun ein neues Leben auf und freut sich darauf. Sie hatte beschlossen, sie moechte nicht hier alt werden, so abgelegen und mit soviel Arbeit, die das Ueberleben hier erfordert . Maurus schlaegt sich wacker alleine, will/ kann sich kein Leben in Europa mehr vorstellen und hat sich ueber Hilfe und Gesellschaft gefreut. Zu tun war genug, vieles geht ja einfach zu zweit besser von der Hand. Natuerlich begann auch diesmal der Tag mit melken (nein, zuallererst der Kaffee ! ), das Kleingetier versorgen, reparieren, raeumen, putzen, den ersten Kaffee ernten und schaelen, den letzten vom Vorjahr roesten, kochen, backen etc. - immer zu tun. Und es macht Freude - auch wenn natuerlich auch diesmal die Insekten genervt haben.
meine kleine graue Maus ist gross geworden |
Abendspaziergang |
Pako |
und Pako hat Nachwuchs |
die Strasse nach Cafetal, Wasser ueber Wasser |
Luana und Rosaly in Cafetal |
Rio Itenes |
der erste Kaffee wird reif |
die "Telefonzelle" |
All das immer mit einem Auge zum Himmel, jeder Regentropfen naehrte meine Angst, nicht rechtzeitig wieder zurueck nach Santa Cruz zu kommen. Beim taeglichen Abendspaziergang haben wir die Wasserstaende kontrolliert (von den "Fluessen" und Wasserloechern auf der Strasse). Die ersten beiden Wochen war es meist schoen und mit viel Sonne, und alles trocknete gut ab ... aber dann oeffnete der Himmel wieder seine Schleussen !!! Die letzte Woche goss es ploetzlich wieder taeglich. Der Bus nach der 2. Woche kam nie in der Gegend an, er kippte auf der Strecke komplett um, lag 2 Tage und fuhr dann kaputt direkt nach Santa Cruz zurueck...
so ab Mitte der 3. Woche begann ich mich sehr zu sorgen.
Und es regnete und regnete und alle Wasserpegel stiegen hoeher als sie bei meiner Ankunft waren. Donnerstag fuhr ein anderer Bus hierher los, am Samstag wusste kein Mensch, wo der ist (auch Montag fehlte noch jede Spur - letztendlich stellte sich raus, dass er erst am Sonntag ueberhaupt abgefahren war - und am Donnerstag lag er noch auf der Strecke im Schlamm fest), Regen ueber Regen... noch eine Woche Zeit bis zu meinem Abflug nach Europa. Am Wochenende brachten 2 Boote Lebensmittel von Brasilien (in der letzten 2 Doerfern an der Grenze wurden die Grundnahrungsmittel knapp - dort gibt es auch eine Militaerstation, mit ca. 150 Leuten, deren Lebensmittellaster ist umgedreht auf dem Weg hierher !!! ) - man riet mir, mit denen nach Brasilien zu fahren - 2 Tage - und dann von dort mit dem Bus ueber Umwege nach St. Cruz; aber das habe ich mir wegen der fehlenden Aus- und Einreiseformalitaeten nicht getraut - ich hatte Angst, ich darf dann nicht wieder ins Land... einer aus den letzten Doerfern lies sich und seine Familie ausfliegen, aber Maschine voll... Unruhe machte sich breit. Montag - keine Idee, aber statt dessen sehr viel Regen.
und danach war ueberall fliessend Wasser auf dem Weg |
das ist die Strasse ! Morgens war dort nur eine Pfuetze |
in dem Loch steckte der Bus vor 4 Wochen 2 Tage lang |
und Maurus war im Dorf, nach dem Regen kam er kaum zurueck |
Dienstag frueh kam Maurus vom Telefonieren zurueck (das geht ja auf Picacho nicht, nur auf dem Nachbarhof, oben auf dem Berg gibt es eine Stelle mit Empfang...) - morgen soll es einen Flug ab San Simon geben, da faehrt nachher einer vorbei (mit dem Motorrad, mit denen kommt man ja fast ueberall durch) und reserviert fuer Dich, wenn das stimmt. Wieder verging ein Tag mit bangem Warten. Dienstag abend - keiner kam. Traurig und nervoes ins Bett. Und kaum lag ich, rief es draussen... und der Herr kam doch noch und JA, es gibt einen Flug und ich hab nen Platz. Klasse. Alles gut. Und mal entspannt schlafen.
Da war gar keine Zeit fuer Abschiedskummer, ich war froh, dass sich ein Weg gefunden hatte, rechtzeitig.
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