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Freitag, 30. Januar 2015

Bewegte Bilder

Michél hat gestern abend ein Filmchen bei youtube eingestellt, den er nachmittags hier gedreht hat :-) - also die Farm in bewegten Bildern, für die, die es interessiert  - wenn man nix versteht ist ja nicht so schlimm, man sieht ja trotzdem etwas mehr als auf Fotos, wie es hier aussieht und zugeht :

https://www.youtube.com/watch?v=u9g8M6WFB7Y

und auch noch ein Film, der mal hier im ukrainischen TV lief über die Farm:

https://www.youtube.com/watch?v=zL42p2VCvSA#t=11

Schönes Wochenende Euch allen !!!

Sonntag, 25. Januar 2015

Die ersten Tage





Michel am Rechner und Kolja beim Sockenstricken

Grau und trüb ist es & sehr gemütlich. Bin ja nun etwas unerwartet in einen rein ukrainischen Herren-Haushalt geplatzt (Michel, ein ukrainischer Voluntär und drei ukrainische Mitarbeiter/ Hirten), aber es ist alles sehr relaxt, manchmal nur schade, dass ich nicht viel verstehe. Es ist, wie wohl im ganzen Land, auch hier fast ständig eine politische Diskussion zugange, es werden Online-Zeitungen studiert, Videos geschaut  - gerade über den Raketen-Beschuss von Mariupol mit über 30 Toten und vielen Verletzten (da wird einem dann doch mulmig, dass man da um die Ecke sitzt) - um über das Geschehen anderenorts im Land auf dem Laufenden zu bleiben..... Hier ist trotzdem alles friedlich, keine Sorge ! Melde mich die Tage wieder, schönen Sonntag Euch !   

Donnerstag, 22. Januar 2015

Landeskunde in Lviv


das Opern-Haus von Lviv

Open-Air-Gottesdienst im Stadtzentrum
im Open-Air-Museum, mit herrlichen alten Holzkirchen !


Mit einem sehr gemütlichen & sehr günstigem Nachtzug (ca. 7 Euro) ging es Freitagnacht nach Lviv. Bei dem stetigen und gleichförigem Rumpeln habe ich herrlich geschlafen. Und kam kurz nach 10 in Lviv an, wo ich von Ivanka – ebenfalls von Couchsurfing und Deutschlehrerin hier an der Uni – erwartet wurde. Es folgten drei sehr schöne Tage ! Wir haben fast die ganze Stadt abgewandert, die wesentlich übersichtlicher ist als Kiew und deren Altstadt zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, hübsche Gassen und Plätzen und vor allem sehr viele Kirchen hat. Die waren auch gerade sehr gut besucht, da am Sonntag und Montag “Christi-Tauffest” gefeiert wurde und es hier Tradition ist, sich gesegnetes Wasser aus der Kirche zu holen – so lief man durch die ganze Stadt mit Flaschen, Töpfen, Eimern, Kannen... dazu viele Gebete und Chorgesänge. Am Sonntagabend bereitet man ein besonderes Familienessen mit diversen Leckereien zu & Ivanka's Familie versorgte auch uns damit. Und während all der Tage erzählte mir Ivanka sehr viel über ihr Land – Traditionen, Kultur, Geschichte, die Berge, die Küche - & immer wieder führte das Gespräch auch zur aktuellen Situation - die Revolution des letzten Jahres, der Krieg im Osten des Landes, über die Angst einer Mutter um ihren gerade Anfang 20-jährigen Sohn, die Armee, die Ungewißheit über die Zukunft, das schwierige Leben durch den gravierenden Währungsverfall...
Am letzten Abend saßen wir noch mit ihrem Bruder zusammen, aßen gemeinsam, und er wiederum schwärmte von den ukrainischen Bergen und Wandertouren, zeigte herrliche Fotos... und stelle mit eine mögliche Radstrecke gen Polen zusammen :-), denn das wird ja das Frühlingsprojekt für mich.
Vielen Dnk Ivanka an Dich und Deine Familie !!! Ich hoffe. es klappt mit einem Wiedersehen !

Von Lviv ging es wieder per Nachtzug in den äußersten Südwestens des Landes, das Städtchen Khust – wo ich frühmorgens im Stockdunklen und bei strömendem Regen ankam, und erst mal kurz blöd rumstand – es wurde mir sofort geholfen, gerade noch der richtige Bus in meine Richtung aufgehalten und so war ich pünktlich zum Frühstück wieder im Dörfchen Steblivka, auf der Büffelfarm (siehe letzten Sommer). Und hier bleibe ich nun bis wieder Fahrradwetter ist :-), also eine ganze Weile... Gestern habe ich mich auch gleich das erste Mal im Büffelmelken versucht.

Euch allen derweil eine schöne Zeit und bis demnächst wieder mit einem Lagebericht von hier.

Samstag, 17. Januar 2015

Goldene Kuppeln am Dnjepr

Pechersk Lavra - das Höhlenkloster von Kiew (in den Höhlen selbst ist Fotografierverbot)



der Dnjepr

die Sophienkathetrale
überall im Stadtzenrum Mahn- & Gedenk-Inseln

der Maidan
Gigant-Statue "Mutter Erde"

im Pirohovo-Freilicht-Architektur-Museum





Nun also schon 2015 und Ihr seit hoffentlich alle gut ins neue Jahr gekommen – ich schon, noch in Leipzig, mit lecker Essen, lecker Rum und guten Freunden. Und gleich danach ging es los in die Welt – zunächst, mal wieder , in die Puszta, wo ich mit offenen Armen und übersprudelnder Gastfreundschaft bei Doris-neni und Istvan-bacsi empfangen wurde... endlos schnattern über die vergangenen Monate/ Erlebnisse/ Ereignisse; nebenbei ausschlafen, lecker schmausen & alle Hunde und Katzen kraulen; die Agnes besuchen & mit ihr eine lange, eiskalte Puszta-Wanderung unternehmen (alles ganz leer und ganz leise, herrlich !) und schwupps waren die Tage wie im Flug  vorbei (aber ein baldiges Wiedersehen ist in Sicht und im Kalender eingetragen). Köszönöm szepan & Viszontlátásra !
Szechenyi-Bad in Budapest

Nach Budapest, Themalbad-Stopp (nach dem etwas enttäuschenden Besuch des Gellert-Bads 2013 gabs diesmal das Szechenyi-Bad, schön war es und auf alle Fälle sauberer ) & los zum Bus. Eine 20-stündige Tour nach Kiew stand an. Und so recht hatte ich plötzlich gar keine Lust auf Erkundung, sondern hatte Heimweh – war wohl zu lange zu Hause und muß mich erst wieder an das Alleine-Rumreisen gewöhnen (letztlich bin ich ja selten wirklich alleine ). Der Bus rollte unbeeindruckt von meinen Gedanken Kilometer um Kilometer und dann stoppte er in Kiew. Raus, den übervollen Rucksack schultern und  losgestapft zum Treffpunkt mit Nastiia und Ostap von Couchsurfing. 2-3 Kaffee später hatten sie Feierabend und waren da. Wir drei haben uns in den Tagen gar nicht sehr viel gesehen, es waren ja Werktage – um kurz nach 8 aus dem Haus, um 19 Uhr wieder da; nach 10 Stunden war ich völlig hinüber vom Rumwandern (mal wieder richtig Muskelkater), sehr müde und durchgefroren auch. 3 Tage Stadterkundung... und das ist ja mal eine richtig große Großstadt :-) Alles riesig – monumentale Gebäude und Denkmäler, große Boulevards, riesige Plattenbau-Viertel... und im Zentrum große teure Autos, Highheels und Pelzmäntel (an einem Tag mehr als man bei uns den ganzen Winter über zu sehen bekäme...); dazwischen überall Gedenk-Inseln voller Fotos, Kerzen, Blumen für die Opfer der Revolution 2014 und hin und wieder weinende Menschen davor; viele Kirchen – mit glänzend goldenen Kuppeln, sehr viele Bettler und an jeder Ecke einen Kaffee-Tee-Stand (Klasse bei der Kälte – schade nur, das die Wc's nicht ebenso häufig sind). Um von einer entfernten Ecke zu einer anderen zu kommen, nimmt man die Metro, die nur 2 Griwna kostet – dh. 10 Cent – und meist knackevoll ist (und voller Technikbegeisterter, fast jeder 2. hat einen ebook-Reader, I-pad oder neuestes Telefon in der Hand :-)) & zum Berufsverkehr gleichen die Metrostationen einer Massendemo, unglaubliches Gedränge. Und wenn frau das alles zu viel wird, fährt sie in das Freilichtmuseum Pirohovo, lässt sich in eine alte Zeit versetzen und ist dort im Winter fast alleine – wie auch bei einem langen Spaziergang am vereisten Dnjepr (danach hat sie aber Schnupfen, weil frau bei Frost nicht stundenlang draussen rumstapfen müßte). Alles in allem würde ich zusammenfassen: In Kiew war mir von allem zu viel & , falls überhaupt, würde ich im Sommer wiederkommen, dann ist es sicher schöner und halt nicht so grau.