Und auch eine Woche auf dem Rad liegt nun schon wieder
hinter mir. Pünktlich mit dem Start begann der Hochsommer und es war
anstrengend, weil heiß. Erst mal bis zur Theiß, selbiger bis zum Theiß-See
folgen - begleitet von Froschgequake. Dort war es sehr schön, so eine richtige
Urlaubsgegend, aber ohne Urlauber. Abends traf ich leider nur auf 3
geschlossene Campingplätzte - am 3. war aber jemand anwesend und hatte Erbarmen
und ich durfte bleiben. Auch auf den Plätzen die anderen Tage, die eigentlich
geöffnet hatten, war ich gewöhnlich der einzige Gast - nur auf einem war es
voll, der war an ein Thermalbad angeschlossen und voller deutscher Senioren.
Diese hockten dann dort im warmen Wasser und tauschten sich darüber aus, wie
sie ihrer Krankenkasse Geld für diesen Urlaub entlocken.... Vom Theiß-See
startete ich noch bei morgendlicher Kühle und erreichte in der Mittagshitze die
Hortobagy-Puszta - der bekannteste Teil der Puszta. Darauf hatte ich mich vorab
doll gefreut und dann war ich enttäuscht... Von Puszta-Feeling keine Spur, kaum
Tiere zu sehen, dafür viele SchnickSchnack-Souvenirbuden - man muss wohl auch
dort länger bleiben, um die Schönheiten zu entdecken. Kurzweilig war es aber im
dort befindlichen Hirtenmuseum. Dort singt man Loblieder auf die gute, alte
Zeit, die Traditionen der Puszta-Hirten und ihre Tiere. Morgens beschloß ich,
des Verkehrs wegen, die Stadt Debrecen lieber weiträumig zu umfahren und eierte
statt dessen über sehr löcherige und schattenlose Sträßchen, viel zu gucken gab
es auch nicht. Begeistert haben mich dann hauptsächlich die Störche – aus allen
Horsten ragen derweil 3-4 hungrige kleine Schnäbel und warten auf „Essen auf
Flügeln“ – und das Meer aus Rosen in fast allen Dörfern, in –zig Farben und in
verschwenderischer Fülle. Sehr schön ! Und da es jeden Tag heißer wurde, machte
ich aus einer langen Etappe lieber zwei kurze und hatte so ein tolles
Pfingstwochenende mit viel Zeit zum Baden und Lesen.
Montag stand der Grenzübertritt in die Ukraine an (und ich
war etwas nervös, wie jedes Mal, wenn ich in ein unbekanntes, ganz neues Land –
für mich – komme und ja erst mal ganz auf mich allein gestellt bin). Noch 62 km…
Schlagartig wurden die Straßen noch viel schlechter (davor hatte mich schon
vergangenes Jahr andere Radler gewarnt) und prompt hatte ich auch 5 km vorm
Ziel noch einen Platten. Und die ersten Hügel kamen dran - und der Horizont wartet mit richtigen Bergen auf, hier sind schließlich noch die Karpaten ! Und da soll ich dann später drüber... ohje...(nein ich SOLL ja gar nicht, aber ich will ... nach Polen weiter, später) Die Straßennamen erheiterten mich und erinnerten an
früher – Straße der Freundschaft, Juri-Gagarin-Straße, Tolstoj-Straße… etc. Und
dann war es geschafft und ich erreichte bei wiederum Gluthitze das Dorf
Steblivka…
Fortsetzung folgt ...
(Bilder kommen noch, die Internetverbindung ist sehr wackelig, und ich bin froh, wenn erst mal der Text drin und gespeichert ist...)
es ist und bleibt so : wenn einer eine reise tut, dann kann er/sie was erleben...auch wenn es 'nur' holprige strassen sind...freu mich auf Fotos... :) und danke für den bericht... :D
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