In Leipzig kann man eigentlich fast genauso schön Kutsche fahren wie in der Puszta habe ich heute gelernt. Es war sehr schön, in Decken gekuschelt und mit Glühwein an Bord.
Und es ist - wie jedes Mal - schön, zu Hause zu sein und Familie und Freunde um sich zu haben und die Kulturgenüsse einer Großstadt zu genießen.
Euch allen wünsche ich gemütliche Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Für mich gehts im Januar dann gleich wieder nach Ungarn zurück ! Also bis bald wieder hier !
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Donnerstag, 20. Dezember 2012
Mittwoch, 14. November 2012
Der Luxus, Zeit zu haben
Das ist sicher nun schon eine der letzten Meldungen für dieses Jahr. Früher war der November der stressigste Arbeitsmonat (wegen der Weihnachtsdekorationen) und nun habe ich hier den Luxus von viel freier Zeit. Das Gefeiere allerorten ist vorbei (naja, fast), Winterruhe kehrt ein - man (auch frau) kuschelt sich lieber an den warmen Ofen, mit einem guten Buch natürlich, eine dampfende Tasse Tee dazu... wie man das halt macht im November ! Und ich genieße es.
Morgens versorge ich "meine" Ziegen und widme mich dem Käse, und abends noch mal melken und füttern. Und auch noch kochen und backen. Also genug zu tun, um sich nützlich zu fühlen und wenig genug, um den Tag zu genießen. Die Zeit vergeht trotzden wie im Flug.
Und Vorfreude macht sich breit - nämlich auf den Dezember-Besuch zu Hause. Erst gibt es einen Stopp auf dem Budapester Weihnachtsmarkt - um mich wieder an Großstadtatmosphäre zu gewöhnen, dann tuckere ich entspannt mit dem Zug quer durch halb Europa nach Leipzig.
Und um hier auch mal die inzwischen mehrfach gestellte Frage zu beantworten - Na klar will ich immer noch ans Schwarze Meer !!! Sobald der Winter vorüber ist, geht die Radtour weiter, immer an der Donau entlang. Derweil wird wohl keiner den Stöpsel gezogen haben, also ist es ja egal ob ich einige Monate später dort bin (wobei ich eigentlich auch nie geglaubt habe, dort bereits 2012 anzukommen - ich hatte halt nur nicht erwartet, schon in Ungarn kleben zu bleiben !). Bis dahin erfreue ich mich weiter an der Puszta, es gefällt mir noch immer sehr gut hier !
Und zuletzt noch einen Lesetipp für alle, die Reiseberichte mögen: Im Sommer kam hier in der Gegend ein Typ vorbei, zu Fuß - unterwegs von München nach Tibet ! 13.000 km, geschätzte Reisezeit 2 Jahre. Und er hat auch einen Blog - sehr spannend !!!
http://longtrailtotibet.blogspot.com
Der ist inzwischen schon in der Türkei....Auch der alte Franzose, von dem ich mal erzählte - der mit dem Esel, unterwegs nach Bethlehem - ist schon bis Serbien gekommen.... Ich bin mal wieder die "Langsamste". Kommt mir irgendwie bekannt vor :-), bei mir war wohl schon immer eher der Weg das Ziel .
Dienstag, 13. November 2012
Der Neue auf´m Hof
Das ist der neue Mann hier auf dem Hof, seit 2 Wochen wohnt er mit hier und wartet, daß seine Freundin kommt. Er gehört zur Rasse der ungarischen Zackelschafe. Früher waren diese Schafe typisch für die Puszta (wie auch die Graurinder mit ihren riesigen Hörnern), heute gibt es nicht mehr so viele davon.
Graurind |
und auch sehr pusztatypisch - die Rasta-Hütehunde (die müffeln natürlich etwas...) |
Mittwoch, 7. November 2012
Erfolgserlebnis !!!!
Ich habe gerade meinen allerersten selbstgemachten Ziegen-Schnittkäse angeschnitten - der reift seit 2 Wochen und ich war SEHR neugierig.... und er ist saulecker !!!
Yiepppppiehhhhhh.... oh ich freu mich wie ein kleines Kind :-)
Vorher habe ich Frisch- und Weichkäse gemacht und vor 2 Wochen beschlossen, mich nun mal an so einen zu wagen.
So, bis die Tage noch mal...
Yiepppppiehhhhhh.... oh ich freu mich wie ein kleines Kind :-)
Vorher habe ich Frisch- und Weichkäse gemacht und vor 2 Wochen beschlossen, mich nun mal an so einen zu wagen.
So, bis die Tage noch mal...
Samstag, 20. Oktober 2012
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Hof-Ansichten
Und von hier aus habe ich nun mindestens 11 km Weg, um einen Briefkasten zu erreichen ! Und das mir... aber man bzw. frau kann auch dem Postboten auflauern., der nimmt auch alle Briefe und Karten mit (wenn Marken drauf sind...)
Montag, 8. Oktober 2012
Umzug
Gestern habe ich meinen Umzug ins neue Quartier absolviert und wohne nun ein Dorf weiter, in der Tanya (=Hof) von Agnes. Sie ist ursprünglich aus der Gegend von Stuttgart und wohnt seit 6 Jahren hier in Ungarn. Ausser ihr gibt es hier 5 Pferde, 5 Ziegen + Bock, 5 Hunde, Hühner und Gänse. Den ersten Tag habe ich auch erfolgreich hinter mich gebracht und hatte ua. den ersten Kurs im Käsen, dass darf ich hier nun endlich mal richtig selber machen.
Und der Herbst hält nun auch hier mit Macht Einzug. Grüsse an alle Mitleser und bis bald wieder hier !
und noch was aus der Rubrik völlig unnützes aber interessantes Wissen :-) Der Kugelschreiber wurde von einem Ungarn erfunden, nämlich von László József Bíró und auch das Streichholz, von János Irinyi.... habe ich gerade gelesen :-)
Sonntag, 7. Oktober 2012
Szüretibal
Hier jagt ein Highlight das nächste - gestern war Szüretibal (Weinfest) hier in Kunadacs. 72 Kutschen, Reiter, hunderte Pferde, massenhaft Leute, eine Band, Tanzgruppen, kreisende Palinka-Flaschen, Sonnenstrahlen... ein sehr schönes Fest. So etwas erwartet man gar nicht in so einem kleinen Dorf ! Und nachdem das Kutschenflanieren im Dorf vorbei war, wurde in der Schulturnhalle kräftig weitergefeiert und getanzt was das Zeug hielt.... (Und heute zum Sonntag hockt man verkatert in der Kneipe und wertet den Tag aus :-)...)
4 Hexen im Kessel
Wir hatten eine herrliche und sehr fröhliche Woche. Ein bischen Wellness war auch dabei wie man sieht...
Zusammen mit dem Vezer, einem staatlichen Kaltblut, & der Ines, Heike und Gundula ging es im Planwagen quer durch die Puszta. Das Wetter dazu war noch bestens (hat sich genau danach geändert), der Vezer baute einige Überraschungen in den Tagesablauf ein - so sprang er z.B. einmal vor Schreck mit uns hinten dran in den Strassengraben - ebenso Stefan und Doris mit Überraschungspäckchen am Wegesrand. An allen abendlichen Stationen wurden wir kulinarisch bestens versorgt, so dass jetzt bei allen der Hosenbund etwas enger sitzt :-) Die meiste Zeit steuerte natürlich Ines die Kutsche, da sie als einzige damit Erfahrung hat. Aber Heike und ich versuchten uns auch mal und Vezer nahm´s gelassen hin. Gundula hielt sich lieber an die anderen anfallenden Arbeiten. Und so verging der Tag mit viel Gequassel, Nebenher-Wandern, ausgiebigen Mittags-Picknicks, Bestaunen der Landschaft und Geniessen der Ruhe. Als großes Abschiedsfinale gab es auf den letzten km ein großes Gewitter mit viel Blitz und Donner und wir kamen klitschnass aber rundherum zufrieden wieder am Ausgangspunkt an. Und dort erwartete uns ein dampfender Kessel lecker Pörkölt (Gulasch). Eine schöne Woche war es, Ausklang war in Budapest mit Bootsfahrt, Markt- und Stadtbummel.
Soviel Pferdekontakt wie zur Zeit hätte ich mir selbst noch vor 2 Jahren nicht zugetraut :-)
Und falls jetzt jemand Lust auf einen solchen Urlaub bekommen hat, dann schaut mal bei puszta-kutsche.de nach :-)
Zusammen mit dem Vezer, einem staatlichen Kaltblut, & der Ines, Heike und Gundula ging es im Planwagen quer durch die Puszta. Das Wetter dazu war noch bestens (hat sich genau danach geändert), der Vezer baute einige Überraschungen in den Tagesablauf ein - so sprang er z.B. einmal vor Schreck mit uns hinten dran in den Strassengraben - ebenso Stefan und Doris mit Überraschungspäckchen am Wegesrand. An allen abendlichen Stationen wurden wir kulinarisch bestens versorgt, so dass jetzt bei allen der Hosenbund etwas enger sitzt :-) Die meiste Zeit steuerte natürlich Ines die Kutsche, da sie als einzige damit Erfahrung hat. Aber Heike und ich versuchten uns auch mal und Vezer nahm´s gelassen hin. Gundula hielt sich lieber an die anderen anfallenden Arbeiten. Und so verging der Tag mit viel Gequassel, Nebenher-Wandern, ausgiebigen Mittags-Picknicks, Bestaunen der Landschaft und Geniessen der Ruhe. Als großes Abschiedsfinale gab es auf den letzten km ein großes Gewitter mit viel Blitz und Donner und wir kamen klitschnass aber rundherum zufrieden wieder am Ausgangspunkt an. Und dort erwartete uns ein dampfender Kessel lecker Pörkölt (Gulasch). Eine schöne Woche war es, Ausklang war in Budapest mit Bootsfahrt, Markt- und Stadtbummel.
Soviel Pferdekontakt wie zur Zeit hätte ich mir selbst noch vor 2 Jahren nicht zugetraut :-)
Testfahrt für Ines mit zwei stürmischen Friesen |
Heike und "Bob" |
Puszta-Kitsch :-) |
von den gewaltigen Graurindern gab es auch einige zu sehen |
Kutschfahrt in Kunadacs bei Hans, mit Island-Ponies |
die Fahrt begann & endete in der Dombi-Tanya |
Mittwoch, 19. September 2012
Zurück in Ungarn
Nun bin ich wieder in Kunadacs - und hatte keine anstrengende Fahrt zurück, sondern der gute Stefan hat mich in Timisoara abgeholt, um mir die gruselige Landstrasse zu ersparen. Und diese Fahrt haben wir dann gleich noch mit einem Besuch bei Stefans Freund Robert verbunden, noch etwas weiter drin in Rumänien - nämlich im Dorf Pestere, bei Caransebes. Und da hatte ich dann auch mal ein paar Ziegen um mich und die Berge schon am Horizont.
Und nun freue ich mich wieder hier zu sein und alle Hunde um mich zu haben - und als Zuwachs in der tierischen Gemeinde hier gibt es nun auch noch zwei Alpakas. Und nächste Woche ist Urlaub und der Leipzig-Besuch kommt !!!!
Nachtrag
das Haus vom Nachbarn in Stanciova |
Letzte Woche stand ein interessanter Artikel in der deutschsprachigen Zeitung Rumäniens, und das muss ich hier einfach noch erwähnen: Bis 2016 sollen alle rumänischen Dörfer an das Stromnetz angeschlossen werden !!!!! Derzeit gibt es wohl noch über 2000 Dörfer, die eben noch keinen Strom haben und ungefähr die Hälfte aller rumänischen Haushalte sind nicht an die Wasserversorgung angeschlossen.... und so etwas mitten in Europa.... fand ich unglaublich.
Mittwoch, 12. September 2012
km 1945 - Stanciova - Bunâ ziua
rumänische Jung-Bäuerin :-) |
Und nun also schon die zweite Woche rumänische Povinz. Der Hof von Teodora ist so schön wie erwartet - insbesondere das tolle alte Haus mit Holzveranda und Wandmalereien hatte es mir schon vorab auf Fotos angetan. Toll ist auch die OpenAir-Sommerküche. Und alles ein bischen improvisiert, ich fühle mich sehr an das Leben früher im Garten erinnert. Hauptproblem ist, daß ich fast immer mit der 72-jährigen Mutter Teodoras alleine bin, und sie spricht nur rumänisch. Da ist mein Sprachschatz bei allen Bemühungen natürlich sehr begrenzt. Und so bin ich also zur Sprachlosigkeit verdammt. Aber wir geben uns beide Mühe und haben hin und wieder auch sehr viel Spaß damit.
Die Arbeiten sind wie erwartet - vor allem sehr viel Einkochen. Alles aus Paprika und Tomaten, und natürlich alles in Großmengen, immer gleich so 10 kg von allem, also stundenlang putzen und schnippeln. Aber auch diverse Renovierungsarbeiten, wie Fenster abschleifen und neu streichen; Feuerholz sägen und stapeln, endlos im Garten gießen - da stehen alleine über 100 Tomatnpflanzen und alle brechend voll - und die Karnickel versorgen. Ja, leider nur die, Ziegen gibt es nicht mehr... Dafür haben die Langohren Nchwuchs in verschiedenen Stadien und das ist schon auch sehr niedlich zu beobachten. Am letzten Dienstag lag dann abends plötzlich eins der größeren ohne Jacke im Kühlschrank... da mußte ich mich dann erst etwas überwinden, aber geschmeckt hat es doch ! In Tomaten-Paprika-Soße mit schwarzen Oliven...
Tomaten und Paprika sind natürlich derzeit der Hauptbestandteil dessen, was auf den Tisch kommt. Gut das hier meine heimische Paprika-Unverträglichkeit schweigt... Und auch Salată de Vinete - die rumänische Auberginencreme, sowie Zacuscă. So, und das Dorf selbst ist einfach sehr ärmlich finde ich. Den Nachbarn fällt fast das Haus über dem Kopf zusammen und auch sonst sieht es nicht so aus, als hat irgendjemand von irgendetwas zuviel - wohl eher nicht mal alle gnug. Keine Ahnung, ob das der rumänische Durchschnitt ist. Eine der Nachbarinnen geht im 3-Schicht-System Vollzeit arbeiten und verdient damit 250 Euro.....
Stanciova für die Ohren: Vogelgezwitscher, krähende Hähne, die grunzenden Schweine von nebenan, kreischende Kinder gegenüber, Pferdegetrappel und Klappern von Pferdekarren - davon sieht man viel mehr als Autos-, mal das Muhen einer Kuh und Schnattern von unendlich vielen Gänsen - die sind die Hauptnutzer all der Wege im Dorf, Leute sieht man dagegen wenig-, im Hintergrund die Stimmen diskutierende Nachbarn, abends Gezirpe von Grillen und Gekläff der Hunde überall
und Stanciova für die Nase: regelmässig der geruch von holzfeuern, weil immer irgendjemand Paprika und Auberginen grillt für die zwei Nationalgerichte Salată de Vinete und Zacuscă; und manchmal auch der Geruch nach diversen anderen Verbrennungsakten....
Alles in allem ist es eine interessante, wenn auch nicht ganz einfache Erfahrung. Aber ich bin sicher auch nicht allzu traurig, wenn ich am Sonntag den Rückweg nach Ungarn antrete.
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