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Mittwoch, 19. Oktober 2011

Berggeflüster











Und wieder sind zwei abenteuerliche Wochen vorbei. Nachdem ich mit Mario/ Donne bereits 2008 die Pyrenäen zu Fuss überquerte, hatten wir uns diesmal die Alpen vorgenommen - die Gotthardroute. Spannend, anstrengend & sehr lustig war es. Wir begannen am Urner See - erst mal mit viel Bier zur Stärkung :-) - und an den ersten Tagen stand die optische Kulisse in stetem Widerspruch zur akkustischen - hohe Berge und teils ohrenbetäubender Lärm, denn der Weg zog sich in unmittelbarer Nähe der Gotthardbahnlinie und -autobahn entlang. Auch die Dörfer dort waren nicht direkt Schweiz wie man sie kennt, sondern eher schmuddelig und heruntergekommen. Aber interessant war es auch - Technik-Tourismus... viele Infotafeln zum Bau der Gotthardbahn & des Tunnels und der dabei zu lösenden techn. Schwierigkeiten. Ich staune ja sowieso immer, was es für eine grandiose Leistung gewesen sein muss, die Schweiz für den Verkehr zu erschliessen bei all diesen Bergen und Schluchten. Irgendwann verschwand die Blechlawine im Tunnel & die Natur kam zurück. Schöllenenschlucht, Teufelsbrücke, und schon war Andermatt erreicht - ein Stück weiter noch und wir standen unmittelbar vor der Pass-Strecke.... tja, und in dieser Nacht setzte der Schneesturm ein & so fand das geplante Highlight der Tour nicht statt und wir überquerten den Pass im Bus. Wir grämten uns zwar sehr darüber, aber wenn man dann auf der anderen Seite das kuschelig gewärmte Zimmer nicht bezahlen kann, erschien uns das dann doch zu heikel (wir haben die 2 Wochen gezeltet bzw. open-air geschlafen). Schade ! Der Schnee bleib uns auch auf der tessiner Seite noch einen Tag erhalten und wurde dann erst mal von Wind und Regen abgelöst. Trotzdem 3 Tage schöne Berg-Tour, unterbrochen von den typischen, schönen tessiner Dörfchen, teils uralte Häuser und herrliche knorkelige Kastanienbäume. Dann steiler Abstieg, ab da war auch die Sonne wieder mit dabei, toller klarer Bergblick und eine "Rennstrecke" schnurgerade bis Bellinzona. Nachtleben erforschen, die 3 Burgen bestaunen (UNESCO-Weltkulturerbe mal wieder) - danach wieder hoch hinauf. Um dort plötzlich im Militärgebiet zu stehen. Und genau da verlieren wir Trottel die Markierung und geraten beinahe ins gerade stattfindende Manöver. Maschinengewehrsalven, Granatendetonationen... Kriegsatmosphäre ohne Krieg. Uns wurde sehr mulmig, aber wir überlebten.... An diesem Abend gab es einen Deluxe-Zeltplatz auf einer Alp - deluxe wegen der herrlichen Aussicht auf die Berge hinter uns ! Und dann sah man schon Lugano und den See, malerisch eingebettet in die grünen Hügel ringsum & damit war das Ziel erreicht. Donne fuhr wieder nach Hause, ich blieb noch - für einen Kulturtag. Und fuhr nach Montagnola, um das Hermann-Hesse-Museum zu besuchen. Der Literaturnobelpreisträger verbrachte 40 Jahre seines Lebens in diesem Tessiner Dorf (heute eher Vorort von Lugano).
Ja und der Zug brachte mich dann in gerade mal 2 Stunden die ganze gelaufene Strecke wieder zurück und querte dabei 34 Tunnel !!! Und am Gotthard schien nun natürlich die Sonne... aber der Schnee liegt noch.
Aber es ging nicht direkt nach Märstetten zurück, sondern zunächst in das klitzekleine Dorf Mülchi (Nähe Bern). Dort weilt gerade die Uschi aus Bolivien (siehe Blog Mai/Juni 2010) zum Familienbesuch - und wir wollten uns gern sehen und hatten stundenlang Zeit zum Quatschen (nebenbei im Kuhstall ihrer Familie helfen). Nun bin ich also wieder bestens versorgt mit Neuigkeiten von der anderen Seite der Welt, schön war es.
Und nun zurück hier in Märstetten, habe mich gefreut meine Vierbeiner wieder zu sehen (die Zweibeiner auch :-)), also wieder im Alltag. Gestern gab es dann gleich noch einen Ueberraschungsbesuch - nämlich mein Bruderherz und Gattin, und heute abend/ nacht reisen Heike, Lotta und Peter an - es wird nicht langweilig :-)
Vergnügte Grüsse an Euch alle !!!! Bis bald & einen schönen Herbst !

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