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Dienstag, 26. April 2011
Monte Verità - Berg der Wahrheit
Es gibt noch einsamere Dörfer in der Schweiz als Guttannen - Campo Vallemaggia zum Beispiel, im äussersten Zipfel des Tessins, oben in den Bergen. Die Strasse windet sich endlos lange in Serpentinen die Hänge hinauf, durch andere stille alte Dörfchen hindurch und durch Kastanienwälder, und dann erreicht man ein Nest, bestehend aus ca. 30 Häusern; nur 5 ständige Bewohner (zwei davon um die 90) - die anderen Häuser werden nur am Wochenende oder für die Ferien genutzt. Ziegen gab's auch - ganz viele ! Und dort haben wir Ostern verbracht. In einem alten umgebauten Stall, sehr schön und gemütlich; und mit einem Kamin, damit wir es abends schön kuschelig hatten. "Wir" waren dabei die Susi, der Torte, Hund Lenny und ich. 2 Tage ging es wandern - die alten Häuser und Kirchen bestaunen, versteckte einsame Sennhütten; dazu Wald, Berge, Flüsse, Wasserfälle, Schlangen und Gemsen; & hin und wieder auch Sonne. Am Samstag ging es, mal mit dem Auto, runter an den Lago Maggiore - da hat mich das Wetter etwas deprimiert, es war grau und regnerisch und so war der See nicht so eindrucksvoll wie immer auf Bildern. Wir waren in Ascona - der Ort war trotzdem hübsch (und das Wetter wurde am Nachmittag auch wieder besser), verwinkelte kleine Gassen, schöne alte Häuser, viele Palmen und Blumen. Unser Ziel war der Monte Verità - der Berg der Wahrheit. Dort hat sich um 1900 eine Gruppe Künstler, Vegetarier, Nudisten,Kommunisten, Anarchisten niedergelassen, um neue Formen des Zusammenlebens zu finden und zu erproben. Die Geschichte des Berges klang interessant, vor Ort war es nicht das erwartete Ambiente. Von der Geschichte ist nicht wirklich mehr etwas zu spüren - und das Museum hatte leider wegen Renovierung geschlossen; es ist einfach ein hübscher Park, es gibt noch einige der alten Häuser, ein bischen Kunst und einen neuen Zen-Garten mit Tee"plantage" (sehr klein). Wir waren schneller durchgeschlendert als gedacht, und hatten noch genug Zeit, um an der Strandpromenade in einem Café zu hocken und all die flanierenden Leute zu beobachten.
Insgesamt war die Zeit im Tessin viel zu kurz - für einen Ausflug nach Montagnola zu Hermann Hesse hat die Zeit leider auch nicht gereicht. Am Montag morgen habe ich den langen Rückweg nach Guttannen angetreten, noch mit Zwischenstopp in Locarno - ein bischen südliches Schicki-Micki-Flair atmen - viele Touristen, viele Palmen, viele Blumen, viele Restaurants und Cafés...(die alten kleinen stillen Dörfer waren mir lieber). Die Züge platzen bald aus den Nähten... aber meiner Freude am Zugfahren konnte ich in den Monaten hier ja schon genug fröhnen und eine lange Fahrt steht mir diese Woche noch bevor. Nämlich die nach Leipzig zurück. Am Donnerstag abend geht es los und Freitag früh bin ich da ! Zwei Arbeitstage hab ich noch vor mir - Zäune setzen auf der Sonmmerweide, dh. Hügel hoch und runter klettern... und noch mal die Aussicht geniessen und die Sonne und die Ruhe :-)
Also bis bald wieder live daheim. Hier im Blog wird es dann für ein/ zwei Monate sicher erst mal still - aber dann gehts weiter ! Versprochen ! Euch allen eine schöne Zeit....
Dienstag, 19. April 2011
Fröhliche Ostern
Freitag, 15. April 2011
Reisejubiläum & Architekturschau
Genau heute mittag vor 3 Jahren ging es los - auf die grosse Reise ! Damals konnte ich nicht ahnen, wie sich das alles entwickelt und das ich u.a. mal in Guttannen oder der Karibik landen werde und Freude an Ziegen und ländlichem Leben entdecke :-) - im Gegenteil, an dem Vormittag hab ich mir vor Angst dann plötzlich fast in die Hosen gemacht.... Also bis jetzt hat es sich alles gelohnt, finde ich - ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung von damals und werde den Tag heute noch ein bischen feiern. Rum & Cola stehen schon bereit. An Ideen für die nächsten 3 Jahre herrscht auch kein Mangel :-)
Und genau heute war die Eröffnung des Freilichtmuseums Ballenberg, gleich hier in der Nähe - auf den Tag warte ich, seit ich hier bin. Der Ausflug war es wert - kann ich jedem, der mal hier in der Gegend vorbei kommt, wärmstens empfehlen. Gezeigt werden dort hauptsächlich Häuser, alle aus dem 16./ 17. Jahrhundert - in allen Ecken der Schweiz zusammengetragen, abgebaut und auf dem Ballenberg originalgetreu wieder aufgebaut; dazu passend eingerichtet - also eine Demonstration der unterschiedlichsten Bau- & Lebensstile. Von kargen Sennhütten über Tagelöhner- und Winzerhäuser bis zum Prunk-Bauernhaus. Interessant war, dass viele Häuser von aussen sehr gross und imposant waren - aber die Wohnräume dann doch eher klein, eng, mickerig... die meisten Räume waren Ställe, Wirtschafts-/ Lagerräume oder Werkstätten. Viel Platz zum "wohnen" hatten die nach heutigen Masstäben alle nicht. Eins der Häuser war in diesem Zustand noch bis vor 10 Jahren von einem alten Mann bewohnt und wurde dann dem Verein Ballenberg geschenkt ! Für jemanden der alten Krempel mag, wie ich, ein optischer Genuss !
Ausserdem Schauwerkstätten für alle möglichen alten Gewerke: spinnen, weben, Körbe & Hüte machen, töpfern, käsen, schmieden,...etc. Wie eine Zeitreise. Und dazu werden auch noch alle möglichen, auch unbekannten, Haustierrassen vorgestellt und Pflanzen, insbesondere Heil- und Färbepflanzen, etc. Für jeden etwas dabei also. Ein schöner, kurzweiliger Tag war's !
Unterwegs habe ich einen witzigen Mutter-Kind-Dialog belauscht, den will ich Euch nicht vorenthalten:
Mutter: "Die hatten damals eben viele Kinder."
Kind: "Wieso, waren die zu irgendetwas nützlich ?"
Die Antwort habe ich nicht mehr mitbekommen....
So, und nun muss ich noch ein bischen feiern, bis in Kürze wieder hier und Euch allen ein schönes Wochenende !
Sonntag, 3. April 2011
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