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Samstag, 31. Juli 2021

Wie Ferien auf Bullerbü....


Die Atmosphäre ist inzwischen eine ganz andere;  oft ist es einfach wie im Kinderferienlager. Es quietscht, schreit, kichert, singt, tanzt, lacht und brüllt, heult und zettert. Oft lustig und sympathisch, und manchmal auch einfach nur nervig, laut vor allem  (wo ich doch vorher die Stille so idyllisch fand ). Unten am Strand ist es ähnlich, dort bin ich unverändert am liebsten sehr früh oder sehr spät am Tag. Das Wildgetier lässt sich hier natürlich nicht mehr blicken bzw. am ehesten nachts. Das Gute am Radau - der hat mich zu einigen herrlichen Radtouren verleitet;  wo ich sonst vielleicht mit einem Buch hier sitzen geblieben wäre und meinen Hintern nicht hoch gekriegt hätte. Zur Belohnung gab es unterwegs so manch traumhaftes Fleckchen , meist auf der Bodden - Seite. Was mich auf dem Rad immer wieder begeistert ist die landschaftliche Vielfalt der Insel . 






 Sonst gibt es gar nichts groß zu berichten , die Tage vergehen unspektakulär , ein bisschen Arbeit , immer mal ein Ausflug ,  viel Zeit mit einem Buch in der Hand , manchmal ein Schwätzchen mit einem der Feriengäste . Auf alle Fälle mal ein ganz anderer Sommer als sonst und mir gefällt es immer noch  ! Und es ist interessant, das Vermietungsgeschäft mal von dieser Seite zu erleben statt wie sonst als Gast.





Das Einzige was ich fast gar nicht tue, ist genau das ,  weswegen alle anderen hierher kommen - am Strand in der Sonne aalen & im Wasser planschen . .... Ich hüpf mal rein und dann gehe ich wieder. 

Ich hoffe, Ihr alle genießt irgendwo Wärme, Sonne und den Sommer.  Ich freu mich auf die, die ich heute und in  den nächsten Wochen  hier treffe  !


PS: Mitte des Monats gab es genau hier eine große Rettungsaktion am Strand , ein Mann ist ertrunken, 5 weitere mussten gerettet werden.  Lange kreiste der Hubschrauber und Rettungsboote. ....

PPS: Jedem, der seinen nächsten Urlaub auf der Insel Rügen plant, sei das Buch von Claudia Rusch "Mein Rügen " ans Herz gelegt;  eine lesenswerte Sammlung von Anekdoten, Geschichte und Geschichten,  Hintergrundwissen und Eindrücke einer in ihre HeimatInsel Verliebten. War ein Lese-Vergnügen. Gundula - vielen Dank für dieses Buch !

Sonntag, 25. Juli 2021

Bilder zum Samstag




 
Sonnenuntergangs-Picknick am Kap Arkona gab es . Prima Idee. Fast kein Mensch mehr dort am Abend (tagsüber ist es jetzt natürlich knackevoll am Insel-Wahrzeichen).
Dafür fielen mir zum ersten Mal die hunderten Schwalben um den Leuchtturm auf, die haben dort unter der Balkonbrüstung ihre Nester.  Als die ersten Sterne blinkten und das Leuchtfeuer schon eine Weile seine Signale aussandt, bin ich wieder zurück geradelt;  auch auf den Inselstraßen ist eher keiner mehr unterwegs, wenns dunkel ist :-)
Gute Nacht und Euch allen dann einen gutgelaunten sonnigen Sonntag  !

Mittwoch, 30. Juni 2021

Windland

 "Im Norden ist der Mensch Untertan des Windes..." A. M. Bössen 

"Mindestens die Hälfte von Beauforts wunderbarer Windskala ist hier Alltag."  C.Rusch


Ja, der weht teilweise kräftig, aber das gehört zum Meer doch irgendwie dazu. Irritierend finde ich bis jetzt die endlos langen, hellen Tage ! Kurz nach 4 am Morgen  schon hell und abends halb 11 immer noch . Ich war schon sehr lange nicht so weit im Norden im Juni und um die  Sommersonnenwende herum ! Aber nun geht es ja schon wieder "rückwärts " und bald muß man nicht mehr so lange abwarten,  um den Sonnenuntergang zu gucken, ein Tageshighlight. Zum Aufgang gucken habe ich es nur 1x geschafft bisher  - aber ein Morgenkaffee am Strand, das hat schon was ! 
 

Das frau sehr im Norden ist, merkt sie dann manchmal auch beim Radio einschalten - hin und wieder kommen da einfach nur dänische Sender . Auch das Telefon sendete schon unerwartete SMS " Willkommen in Schweden ".


Der 1. Monat ist nun schon rum, wie im Flug - was hauptsächlich an den Leipziger Freunden lag, die hier schon urlaubten. Da war immer Trubel & gab schöne Rad- und auch mal Fähre-Ausflüge und Wanderungen .  Und allabendlich Lagerfeuer und Gequassel. Schön war das !
 
Die Arbeit nimmt täglich nur sowenig Zeit in Anspruch ,  daß ich mich noch immer wie im Urlaub fühle (abgesehen vom frühen Aufstehen im Gegensatz zu den echten Feriengästen). Nun füllt es sich hier in der Anlage und auch am Strand, in den Restaurants,  Kneipen und Fisch-Buden. Ferienzeit -Start  !
 
Heute ist mal eine Unwetter-Warnung, es stürmt und die Ostsee brodelt für ihre Verhältnisse mächtig vor sich hin. Auch das ist mal schön ! NUR schönes Wetter ist ja langweilig . 
Bis jetzt ist hier also alles bestens . Nun bin ich gespannt , was der Juli bringt  !






 
 

Mittwoch, 2. Juni 2021

Wie die Ruhe vorm Sturm

 

Nun also Rügen und Ostsee & das 4 Monate lang laut Plan  (und Arbeitsvertrag ). Zuallererst freute ich mich einfach über das Bett - nach so vielen Nächten auf der Isomatte im Zelt  ist es toll, wieder weicher zu liegen und mehr Raum um sich zu haben. Auch wieder eine Küche zu haben ist toll. Es gab ja unterwegs fast nur Brot mit was drauf. Beim ersten Großeinkauf konnte ich mich kaum entscheiden, was von der Ess-Wunschliste so zuerst dran ist & schlemme die Tage gerade fröhlich vor mich hin !


Meine Hütte steht im abgelegenen Nordwest-Zipfel der Insel,  in einem kleinen Feriendorf und hier bin ich über die Saison das "Mädchen für alles" , putzen, Rasen mähen, nett zu den Gästen sein :-), aber all das nur in Teilzeit.  Vermutlich werde ich mich einfach auch wie in den Sommerferien fühlen. Bis jetzt tu ich das,  obwohl ich schon die ersten beiden Arbeitstage absolviert habe  (und nebenbei in allen 35 Bungalows in den Bücherregalen das "Lese-Futter" für die kommenden Wochen heraus gepickt). Vor der Tür ist direkt der Strand und das Meer,  drumherum viel Wald und Wiese und auch diverse andere Feriensiedlungen. Sonst nicht viel bzw. eigentlich nix ! (nur 5-6 km von hier, am Rande eines Naturschutz-Gebietes, ist der Bau der größten Ferienanlage Europas geplant.  Das lässt hier gerade sehr die Emotionen hoch kochen und sorgt in der Region für Viel Protest und Unverständnis. Aber noch ist es ziemlich still in dieser Ecke der Insel .)
Ruhig wird es wohl trotzdem nicht bleiben. Jetzt hat frau den Strand und das Hinterland noch fast völlig für sich allein .  Vermietungen sind erst ab dem kommenden Wochenende wieder erlaubt.  Also sehr still und idyllisch im Moment und das genieße ich fleißig mit langen Spaziergängen und abends kann ich die Rehe beobachten, 50 Meter vor meiner Hütte  ! Ich bin gespannt, wie es weiter geht. 





Donnerstag, 27. Mai 2021

Geschafft !

Am Pfingstmontag war es geschafft - von Wernigerode im Harz nach Priwall/ Travemünde an den Strand.

 




Von dort lief ich zum Ausklang noch einen Tag am Meer entlang - es stürmte und regnete regelmässig - und nun ist Schluss ! Wieder ein Abenteuer zu Ende.  Schön war es und sehr interessant (aber hätte ich vorher den genauen Wetterbericht gekannt, hätte ich es vielleicht auf einen anderen Frühling verschoben !)


 Am Strand gab es noch ein längeres, nettes Gespräch mit Irina, einer Deutsch-Russsin, die an einer Fußreise in den Kaukasus plant, auf der Spuren ihrer Familie ! Leute gibt´s :-)

Zum Schluß auch noch mal ein großes Dankeschön an alle, die mir mit einem Schlafplatz weiter geholfen haben und für die Frühstücke, Duschen und Gespräche !!!

Und nun geht es zur Insel Rügen weiter. Was ich dort tue steht sicher auch bald hier. Lasst es Euch gut gehen derweil und genießtdie Tage !

Wo Störche klappern, Kraniche rufen & Wildgänse schnattern

"Ohhh,  ein Pfützen -Paradies  ! " brüllte letzten Dienstag ein kleines Mädchen auf dem Rad begeistert, um dann mit Volldampf durch selbige zu brettern. Ja, an Schlamm und Pfützen war kein Mangel und das Wetter gab die letzten Tage noch einmal alles  ! Sturm, Regen, Gewitter. .. aber bei "alles" ist auch ein bisschen Sonne mit drin; nicht viel, aber immerhin. Warum sollte es am Ende auch anders sein  ?

Ich tapste trotzdem tapfer weiter ,  über Waldwege , Wiesenwege, Trampelpfade, Beton -Lochplatten (der alte Kolonnenweg, wo er halt noch existiert ), auch mal am Straßenrand und Radwege und altes Kopfsteinpflaster.  Die Strecke war noch mal richtig schön.  Besonders im BiosphärenReservat Schaalsee. Dort traf ich auch einige Hobby-Ornithologen, die mit gespitzen Ohren und Feldstecher Vögel beobachteten und bestimmten - ich selbst erfreute mich ganz unwissenschaftlich an all den Piepsern und den häufigen großen Vögeln und all ihre Gesang und ihre Rufe begleiteten die Tage (und eröffneten sie meist morgens kurz nach 4).


am Schaalsee


Hin und wieder stutzt man an einer Waldlichtung - Flieder ? ein blühender Apfelbaum ? im Wald ? - schaut genauer und sieht ein paar alte, vermooste Mauerreste, kurz danach kommt eine größere Lichtung, eine Erinnerungstafel oder Gedenkstein... wieder ein geschleifter Hof oder ein verschwundenes Dorf. Einige Orte standen der DDR-Grenze im Weg oder zu nah dran, die Menschen wurden zwangsumgesiedelt und die Orte abgerissen. All diese Schiksale gäben wohl genug Stoff ab für mehrere Romane ! Und auch immer wieder ein Gedenkstein, der an einen gescheiterten Fluchtversuch erinnert, der tödlich endete.


In den kleinen Dörfern, die ich so kreuzte hatte ich mir angewöhnt, nach Restens des Grenzzauns Ausschau zu halten - das Material (was übrigens meist aus dem Westen kam, habe ich gelernt) wurde scheinbar oft weiterverwendet. Als Gartenzaun, fürs Hühnergehege, als Verbiss-Schutz um Bäume... Und ich erfreite micch an den immer öfter zu sehenden reetgedeckten Häusern und Scheunen. Schön !

alter Grenzzaun um den Garten (der untere Teil)


Ebenfalls erfreute mich, daß oft Buchtauschregale auftauchten. Denkt man gar nicht in so kleinen Nestern. Da hab eich einiges schönes entdeckt. Und zum Lesen war insbesondere abends im Zelt viel Zeit. Das Zelt ist ja so mini, dass frau darin echt nur liegen kann - also schlafend oder eben lesend. Besonders passend war hier im Norden von Dörte Hansen "Altes Land". Tolles Buch !

Am Pfingssonntag traf ich dann tatsächlich den einzigen anderen Wanderer der Strecke, aus Halle. Er hatte erst seinen zweiten Tag und läuft die Strecke andersherum, gen Süden. Da standen wir ne halbe Stunde schnatternd im Wald herum. Und dann kam der Montag und ich war einfach da...



Samstag, 22. Mai 2021

kleine Bilder-Galerie

 Nur ein paar Bilder der letzten Tage.  Bericht folgt noch. 





Lauenburg an der Elbe


ich hab keine getroffen...

so nett und lieb war man zu mir







Grenzmuseum Schlaggsdorf



Buddenbrook-Haus in Lübeck