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Sonntag, 22. Dezember 2024

Weihnachts-Pause

 

Haha, ja, schon Pause ! Über die Weihnachts- Tage alleine da draußen durch die Pampa zu stiefeln, das konnte ich mir von vornherein nicht vorstellen.  Das ist doch doof ! Und so traf es sich hervorragend,  dass ich schon im Oktober über das Gesuch von Ellen und Richard stolperte, sie wünschten sich jemanden,  der Weihnachten nach ihren Tieren schaut.  Damit sie zur Familienfeier können - die in England stattfindet. Der jemand bin nun ich :-). Direkt nach dem ersten Telefonat waren wir uns einig & nun habe ich es trocken,  kuschelig warm und gemütlich zwischen Pablo,  Luigi , Luna, Betty ,  Ozi und Nougatine (2 Hunde, 2 Katzen ,  2 Pferde ). Vor allem über mal wieder Pferde freue ich mich. Die beiden probten gleich in der ersten Nacht die Revolution und brachen aus - letzte Nacht war das. Mal sehen,  wer sich heute was einfallen lässt an Unsinn....

 

Oft ist dazu ein richtiges Matsch-Wetter (ich bin öfter heilfroh,  dass ich jetzt nicht da draußen unterwegs bin !). Nicht immer,  wie man an den Bildern sieht. Während der Einarbeitungs-Tage war auch mal Zeit zum wandern   !

im Rücken die Berge....


und vorn weiter unten das Meer


So, und nun machen wir uns hier fröhliche Feiertage und Ihr alle Euch hoffentlich ebenso  ! Bis nächstes Jahr dann wieder hier  !


Bäume voller Vitamine unten im Garten

Freitag, 13. Dezember 2024

Der ultimative Pech-gehabt-Tag

 Noch viel blöder kann ein Tag eigentlich kaum sein, als dieser heute.  Morgen habe ich meine "Weihnachts-Verabredung" auf der anderen Seite der Insel und wollte, da auf dieser Seite eh nur noch Regen angesagt war, schon mal los fahren in die Richtung.  Der Wecker klingelte halb 7, um 9 stand ich in Nicolosi rum und wartete auf den Bus gen Großstadt Catania . 30-40 Minuten später erklären mir ein paar Herren, da könnte ich heute lange warten,  da kommt heute nix, ich sollte es lieber mit Autostop versuchen... noch ne Weile später glaubte ich es und stiefelte los. Es regnete natürlich.  Und natürlich hält niemand freudig an, um diesem tropfenden Wesen zu helfen.  Ca. 15 km gen Stadt, Straße,  viel Verkehr,  nicht ungefährlich und natürlich kein schönes Wandern.  In den zwei Orten dazwischen mal nachgefragt,  man zeigte mir die Haltestellen,  keiner wusste, ob und wann ein Bus kommen könnte... weiter, weiter,  der Regen natürlich genauso.  Und dann kurz vor Catania kreuzte die Landstraße die Autobahn und war auch Zufahrt,  dort getraute ich mich nicht weiter.  Lebensmüde bin ich nicht.  Inzwischen gab es neue Haltestellen,  von den Stadtbus-Linien, und dort wartete ich ergeben,  wütend, fix und alle, wieder so 30-40 Minuten,  während sich eine endlose,  stockende Blechlawine an mir vorbei wälzte.  Und dann kam tatsächlich ein Bus.  Der fuhr zwar nicht direkt in die Stadt,  sondern erst mal in eine andere Richtung gen Endstelle,  aber dann von dort gen Stadt , um sich dann im Freitags-Nachmittags-Stau ins Zentrum zu quälen.  Erleichtert dort angekommen,  raste ich zum Busterminal und erwischte noch ein Ticket nach Palermo.  Und musste erfreulicherweise nur ca. ne halbe Stunde warten.  Das alles hätte normalerweise nur eine gute Stunde ab Nicolosi gedauert- nun waren es schon 6 Stunden.  Knapp 3 Stunden bis Palermo,  dort wieder viel Stau und genau 2 Minuten zu spät,  um noch den kleinen Zug ins richtige Viertel am äußersten Stadtrand zu erwischen.  Nächster in einer Stunde... naja, nun auch egal... oder doch nicht,  der wurde dann nämlich gestrichen,  der übernächste auch.... 

Letztlich erreichte ich den Campingplatz , zu dem ich wollte, statt 14/14:30 Uhr, erst nach 22 Uhr... kurz bevor die Tür geschlossen wurde. 
Und warum das alles, soviel Pech an einem Tag ? GENERALSTREIK war das Lösungswort,  nur hatte ich davon nix gewusst.  Sonst wäre ich einfach liegen geblieben am Morgen......
Das war nun mit Abstand der beschissenste Tag,  den ich je in Italien hatte ! Ich hatte mich eigentlich auf schöne Natur gefreut hier....
 
PS: das heute ein Freitag,  der 13. war, habe ich erst jetzt hier beim Schreiben bemerkt.....

Donnerstag, 12. Dezember 2024

Am Feuerberg




Mein Zelt steht in der Nähe von Nicolosi, das Dorf betitelt sich selbst als "Tor zum Ätna ", dort war Herr Seume ebenfalls. 

"Es ist vielleicht in ganz Europa keine Gegend mit so vielfältigen Schönheiten als die Umgebung dieses Berges." so schrieb Seume über den Vulkan Ätna und das Drumherum.  Er kletterte bis ganz hoch an eine Kraterkante  und fror unterwegs gewaltig,  mir reichte mein Kurz-Ausflug,  ich fand es unbehaglich und unheimlich da oben,  trotz schönstem Wetter und einer super Aussicht.  Da halte ich mich besser an die "Umgebung " und sehe DEN großen Berg lieber mit Abstand. 

und mit Blümchen-Wiese im Dezember,  herrlich  !

schon von Catania aus ist er zu sehen hinter der Via Etna

er war scheinbar auch mal hier

Montag, 9. Dezember 2024

Draußensein - Tag 4



meine tägliche Dosis Vitamin C ist gesichert

da unten am Meer will niemand mehr wandern,  immer schön durch's Hinterland... die Sorgen hatte Herr Seume noch nicht

So, der Anfang ist gemacht.  Und es ist nicht nur räumlich, sondern auch emotional ein auf und ab. Es hat mir ja niemand einen schönen Weg bereitet,  ich (er)finde meinen "Seume-Weg" ja quasi beim laufen. Und es war bisher definitiv zuviel Straße dabei.  Kleine Wege, die es auf der Karte gibt,  sind live mit Toren,  Zäunen,  privat-Schildern versperrt. Und das bedeutet dann plötzlich wieder viel zu viele Kilometer an einer Straße entlang.  Die größte Enttäuschung hatte ich vorm Zugang zum internationalen Fernwanderweg E1.... verschüttet,  zugewachsen,  unbegehbar.  Einfach zum heulen  !!! Total demotivierend  !!!

 Natürlich musste es dann auch genau dort mal richtig schütten von oben... ja, das Wetter ist eher April-ig.... also auch mal sehr schön dazwischen  ! Wenn ich dann einmal einen guten Weg hatte, dann war es sehr schön  ! Ungeplant gab es noch ein UNESCO Erbe,  die Nekropolen von Pantalica und uralte Höhlen-Siedlungen, von vor fast 3000 Jahren,  mega ! Der schönste Tag war das - aber hörte blöd auf,  eben vor diesem E1. Den fand ich tags darauf doch, an einer der späteren Straßenkreuzungen war er plötzlich da. Aber auch da geht's immer wieder an Straßen entlang und manchmal,  wie heute, verschwindet er.... und taucht oben auf dem Berg wieder auf....


 

da werden vielleicht gerade die geerntet, die Ihr Weihnachten esst :-)


Ein ganz anderes Sizilien jetzt,  leerer, ärmer....

Morgen ist die erste Etappe schon geschafft.


Freitag, 6. Dezember 2024

Schnaps-Ideen & ihre Folgen

 

Genau genommen war gar kein Schnaps schuld,  sondern ein Buch .  Naja, vielleicht gab es auch mal den einen oder anderen  Schnaps beim Lesen,  möglich. Lange schon hatte mir Gundula dieses Buch empfohlen und vor 3 Jahren, in diesem lustigen Ostsee-Sommer, hatte ich es dann endlich gelesen. Von F.C.Delius "Spaziergang von Rostock nach Syrakus ", eine unglaubliche und wahre Geschichte (wirklich eine Lese-Empfehlung !),  die sich wiederum auf ein Buch bezieht - nämlich auf den Reisebericht von Johann Gottfried Seume. Den Sachsen bekannt,  weil allerorten eine Straße nach ihm benannt ist, weil bei Leipzig geboren , Dichter, Schriftsteller,  Denker.... und er "spazierte" am 6.12.1801 los, von Grimma (bei Leipzig) nach Syrakus auf Sizilien. 

Auch heute ist ein 6. Dezember, ich bin in Syrakus...

Die ersten ahnen,  was ich sagen will....  Eine Idee war geboren ! Diese Geschichte hat sich heimlich ,  still und leise in  meinem Kopf festgefressen. Und ich laufe gern, auch gern ein längeres Stück... und da ich nun mal bereits im Süden saß ,  warum das Ganze nicht einfach umkehren.  Und nun laufe ich halt mal wieder,  ohne rechten Plan - eben von Syrakus gen Grimma.  Und bin gespannt,  was der Weg und die nächsten Wochen und Monate so bringen. Der Herr Seume brauchte um die 4 Monate,  ich habe ca. 6 Monate Zeit, er lief mit Minimal-Gepäck (und schlief in Gasthäusern) , ich habe eher das maximale Fassungsvermögen meines Rucksacks ausgeschöpft (wie immer,  Minimalist beim Gepäck werde ich wohl nie) - trotzdem bleibt auch damit alles auf das allernötigste reduziert,  einfach inklusive Camping -Equipment; er nahm die Fähre nach Neapel,  ich möchte auch dieses Stück (haha, von wegen "Stück ", um die 900 km oder mehr) laufen, weil ich Süditalien so gar nicht kenne.

Ein wenig werde Euch hier teilhaben lassen,  so völlig ohne müde Beine, ohne Fussweh und Erschöpfung ,  an hoffentlich guten Eindrücken und Erlebnissen und schönen Anblicken. Ach, ich bin aufgeregt, neugierig und gespannt wie ein Flitzebogen:-) Drückt mir die Daumen  - insbesondere auch für's Wetter ! 

Los geht's  ..... Start Syrakus.  Ende... ungewiss... aber die erste längere Pause ist schon geplant :-)

PS: ich will nicht verhehlen,  dass ich sehr Freude an der Planung hatte, es sich aber nun im allerletzten Moment wie eine völlig hirnrissige Idee anfühlt :-). Aber aufs Laufen freue ich mich schon,  leider lacht keine Sonne dazu heute ... bekanntlich muss man einfach anfangen und dann wird alles gut  !

Tschüss,  bis die Tage...