Nun ist wirklich Schluss hier in Kirgistan und große Wehmut macht sich gerade breit . Das ist wirklich ein Land nach meinem Geschmack (naja, nicht alles, aber vieles)! Und wer weiß schon, ob und wann man wiederkommt und wie das Leben so spielt. ... ich hoffe doch, hier bin ich bald mal wieder !
Die letzten Tage gab es wie erwähnt noch einmal mitarbeiten auf dem Ziegenhof. Jeden Morgen bimmelte halb 6 der Wecker, Kaffee und Zigarette und den Hund wieder anleinen (mein kleiner Kumpel durfte, wie schon im August, wenigstens jede Nacht frei rumlaufen, heimlich ) und ab in den Stall zum Ziegen melken und füttern. Das mochte ich - in Stille und Ruhe, alle anderen noch im Bett und draußen wird es nebenher hell. Und abends die gleiche Runde noch einmal, während es draußen finster wurde. Die letzten beiden Tage gab es ein für mich gänzlich unerwartetes Extra'Programm. Ich sollte dem neuen Arbeiter zeigen,/ erklären wie das morgens und abends alles so läuft. Haha... auf russisch. Fand ich gar nicht gut und auch nicht meine Aufgabe - aber letztlich war es ziemlich lustig.
Herbst -Spaziergang |
Familie ausgeflogen und dafür Hunde-Spass ohne Kette |
Aber der Hauptgrund, weshalb ich entschied, nochmal dort Station zu machen, war der Hund, der sein Leben dort an der Kette fristet. Er sollte es noch mal richtig schön haben. Hatte er ! Stundenlang durch die Gegend stromern , rum toben, kuscheln. Und nun sind wir alle beide traurig.. Er an seiner Kette und ich hier. Es ist mir nicht gelungen, die Familie zu überzeugen, ihn (zeitweise) frei laufen zu lassen. Aber eine Laufleine gibt es seit Dienstag , was seinen Bewegungs-Spielraum ein kleines bisschen erweitert. Aber kaum ein Trost. Auch kaum ein Trost, dass es hier wohl jedem 2. Hund so geht. Das er nachts frei rumlaufen durfte, habe ich "gebeichtet " - eventuell darf er das nun weiterhin.... aber wer weiß, vielleicht sollte diese Aussage nur mich beruhigen.
Und wie man auf den Bildern sieht - es gibt noch einen neuen Hund.
Das ist nun wirklich nicht Sinn und Zweck des Voluntär-Daseins , daß man sich danach schlecht fühlt.
In ein paar Stunden startet mein Bus, quer durch die Nacht und nach Taschkent, von dort gleich noch ein paar Stunden mit dem Zug weiter - um hoffentlich nach ca. 24 Stunden insgesamt in Samarkand zu abend zu essen. Ich finde, das klingt nach einem guten Programm :-). Euch allen einen schönen Start ins Wochenende und Grüße von weit weg !
PS: Diese Meldung verbreitete sich dieser Tage hier wie ein Lauffeuer in der Presse und den sozialen Netzwerken -Italien will 100 kirgisische Schäfer anwerben und mit ihren Familien auf der Insel Sardinien ansiedeln, um die Landwirtschaft dort wiederzubeleben....
PS2: Und was ich auch noch gar nicht erwähnt habe, obwohl es schon oft auffiel - in fast allen günstigen Gästehäusern hier leben (und arbeiten online) junge Männer aus Russland, die wegen des Krieges ihr Land verlassen haben. Oft sitzen Frau und Kinder noch daheim.