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Donnerstag, 27. Mai 2021

Geschafft !

Am Pfingstmontag war es geschafft - von Wernigerode im Harz nach Priwall/ Travemünde an den Strand.

 




Von dort lief ich zum Ausklang noch einen Tag am Meer entlang - es stürmte und regnete regelmässig - und nun ist Schluss ! Wieder ein Abenteuer zu Ende.  Schön war es und sehr interessant (aber hätte ich vorher den genauen Wetterbericht gekannt, hätte ich es vielleicht auf einen anderen Frühling verschoben !)


 Am Strand gab es noch ein längeres, nettes Gespräch mit Irina, einer Deutsch-Russsin, die an einer Fußreise in den Kaukasus plant, auf der Spuren ihrer Familie ! Leute gibt´s :-)

Zum Schluß auch noch mal ein großes Dankeschön an alle, die mir mit einem Schlafplatz weiter geholfen haben und für die Frühstücke, Duschen und Gespräche !!!

Und nun geht es zur Insel Rügen weiter. Was ich dort tue steht sicher auch bald hier. Lasst es Euch gut gehen derweil und genießtdie Tage !

Wo Störche klappern, Kraniche rufen & Wildgänse schnattern

"Ohhh,  ein Pfützen -Paradies  ! " brüllte letzten Dienstag ein kleines Mädchen auf dem Rad begeistert, um dann mit Volldampf durch selbige zu brettern. Ja, an Schlamm und Pfützen war kein Mangel und das Wetter gab die letzten Tage noch einmal alles  ! Sturm, Regen, Gewitter. .. aber bei "alles" ist auch ein bisschen Sonne mit drin; nicht viel, aber immerhin. Warum sollte es am Ende auch anders sein  ?

Ich tapste trotzdem tapfer weiter ,  über Waldwege , Wiesenwege, Trampelpfade, Beton -Lochplatten (der alte Kolonnenweg, wo er halt noch existiert ), auch mal am Straßenrand und Radwege und altes Kopfsteinpflaster.  Die Strecke war noch mal richtig schön.  Besonders im BiosphärenReservat Schaalsee. Dort traf ich auch einige Hobby-Ornithologen, die mit gespitzen Ohren und Feldstecher Vögel beobachteten und bestimmten - ich selbst erfreute mich ganz unwissenschaftlich an all den Piepsern und den häufigen großen Vögeln und all ihre Gesang und ihre Rufe begleiteten die Tage (und eröffneten sie meist morgens kurz nach 4).


am Schaalsee


Hin und wieder stutzt man an einer Waldlichtung - Flieder ? ein blühender Apfelbaum ? im Wald ? - schaut genauer und sieht ein paar alte, vermooste Mauerreste, kurz danach kommt eine größere Lichtung, eine Erinnerungstafel oder Gedenkstein... wieder ein geschleifter Hof oder ein verschwundenes Dorf. Einige Orte standen der DDR-Grenze im Weg oder zu nah dran, die Menschen wurden zwangsumgesiedelt und die Orte abgerissen. All diese Schiksale gäben wohl genug Stoff ab für mehrere Romane ! Und auch immer wieder ein Gedenkstein, der an einen gescheiterten Fluchtversuch erinnert, der tödlich endete.


In den kleinen Dörfern, die ich so kreuzte hatte ich mir angewöhnt, nach Restens des Grenzzauns Ausschau zu halten - das Material (was übrigens meist aus dem Westen kam, habe ich gelernt) wurde scheinbar oft weiterverwendet. Als Gartenzaun, fürs Hühnergehege, als Verbiss-Schutz um Bäume... Und ich erfreite micch an den immer öfter zu sehenden reetgedeckten Häusern und Scheunen. Schön !

alter Grenzzaun um den Garten (der untere Teil)


Ebenfalls erfreute mich, daß oft Buchtauschregale auftauchten. Denkt man gar nicht in so kleinen Nestern. Da hab eich einiges schönes entdeckt. Und zum Lesen war insbesondere abends im Zelt viel Zeit. Das Zelt ist ja so mini, dass frau darin echt nur liegen kann - also schlafend oder eben lesend. Besonders passend war hier im Norden von Dörte Hansen "Altes Land". Tolles Buch !

Am Pfingssonntag traf ich dann tatsächlich den einzigen anderen Wanderer der Strecke, aus Halle. Er hatte erst seinen zweiten Tag und läuft die Strecke andersherum, gen Süden. Da standen wir ne halbe Stunde schnatternd im Wald herum. Und dann kam der Montag und ich war einfach da...



Samstag, 22. Mai 2021

kleine Bilder-Galerie

 Nur ein paar Bilder der letzten Tage.  Bericht folgt noch. 





Lauenburg an der Elbe


ich hab keine getroffen...

so nett und lieb war man zu mir







Grenzmuseum Schlaggsdorf



Buddenbrook-Haus in Lübeck


Samstag, 15. Mai 2021

Fußgänger mit Erkundungsdrang ....

 

Nun bin ich schon über 3 Wochen unterwegs, da wird es Zeit für ein kleines Lebenszeichen hier. Ich komme gut voran, aber jetzt hab ich einfach 2 Tage Pause bei Schulfreundin Ines, die hier oben im Norden wohnt. Wir haben uns jahrelang nicht gesehen und es ist trotzdem wie früher :-)
 
fast immer dem alten Kolonnenweg folgen

Die Landschaften ziehen Tag für Tag an mir vorüber und es könnte alles herrlich sein.... wenn das Wetter nicht so wäre, wie es ist. Das ist echt der Haken an der Sache ! Es begann ja alles noch ziemlich frostig und leider ist nun auch der Wonne-Monat Mai fast ohne Wonne und statt dessen mit viel Sturm, mit Gewittern und Regen. Das kann einem den Spaß schon verderben, wenn man den ganzen Tag nur draußen ist und dann auch nicht die Aussicht auf ein kuschelig warmes Zimmer am Abend lockt. Vergange Woche habe ich zweimal ernstlich überlegt, die ganze Wanderung abzubrechen. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so hoffe ich nach wie vor, dass es doch irgendwann einfach mal schöner werden muss. Zu gucken gibt es derweil trotzdem viel, viel Natur und viel Getier. Und auch viel über die alte Grenze, zumindest in manchen Ecken - da stehen noch alte Grenzanlagen und es gibt oft Informationstafeln, wie das früher dort so ablief und auch wie man in diesen kleinen Dörfern direkt hinter dem Zaun lebte. So manches Mal gab es auch einen Plausch mit Menschen, die schon ewig dort vor Ort leben - das ist interessant. Und auch so manche Gedenktafel über verschwundene Dörfer, zwangsumgesiedelte Familien und über gescheiterete Fluchtversuche. An manchen Tagen könnte ich gerade nicht mehr sagen, ob ich die Natur oder die Grenzgeschichten spannender finde...
 
das nächste Gewitter rückt heran

 
 

 
Elbe erreicht in Schnackenburg
 
im "NaturLyrikGarten" der Burg Lenzen

Festungsanlage Dömitz; wegen Corona geschlossen

2 Tage war die Sonne dabei - da sind die Pausen viel schööööner

Hitzacker/ Elbe

Am überraschensten sind die Leute - mir wird mit soviel Gastfreundschaft und Herzlichkeit geholfen... DAS hätte ich nicht zu träumen gewagt vorab. Es gibt immer problemlos einen Zeltplatz (nein, einmal gab es eine Abfuhr, aber echt nur ein einziges Mal), manchmal auch eine Couch in seperaten Räumlichkeiten oder ein Wohnwagen, fast immer einen Kaffe und ein Schwätzchen am Morgen und manchmal gar ein Frühstück und auch ziemlich regelmäßig eine Duschmöglichkeit. Das ist großartig. IHR unterwegs, IHR seid alle großartig !!! Vielen, vielen Dank an Euch alle !

Und Besuch kam zweimal von daheim, mit Schlafplatz im Auto und nem Berg lecker Essen und einer Flasche Rum natürlich ! Auch Euch Dreien vielen, vielen Dank !

Und der Heike in Ulm Dank für die Überraschungs-Post am Weg :-) - abzuholen beim Pfarrer in Ahrendsee !

Und natürlich auch ein großes Danke an Ines und Rico für die 2,5 Tage lecker Essen, Bequemlichkeit & Luxus und für die Waschmaschine :-))) Da bin ich nun gut gestärkt für das letzte Stück des Weges !

herrliche Zeltplätze gibt es !

tagelang auf dem Elbe-Deich

Dorf-Reste... nach der Zwangsumsiedlung

unsere Elbe

Und so ziehen die Tage und Wochen also unterhaltsam dahin, 10 Tage stehen mir nun noch ungefähr bevor bis zur Ostsee. Drückt mir die Daumen, dass das Wetter mitmacht und es so herzlich weiter geht ! Vergnügte Grüße zu Euch allen. Bis demnächst wieder. Habt es auch alle gut !