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Hirte Mischa heute |
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Mihai und der Büffel-Kindergarten |
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großer Ausflug letzten Sonntag |
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... mit Picknick und Lagerfeuer |
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auch heute, an der Theiß |
Jetzt bin ich schon
über einen Monat hier, da wird es mal Zeit für einen Lagebricht.
Also: Der Wecker bimmelt morgens kurz nach 6, nach einem Kaffee und
den aktuellen Nachrichten geht es in den Stall zum Melken. Büffel
melken kann ich jetzt ! Das ist viel anstrengender als bei einer
Ziege und sie sind auch “zickiger” - jede eine Diva – und das
Melken ist jedes Mal ein Wettlauf mit dem Futter-Eimer. Ich mag die
Mädels und das macht mir Spaß, auch das Käse und Jogurth machen
danach. Drumherum gibt es elend viel abzuwaschen und zu putzen –
all die Melkeimer, Käseformen, die Käseküche... Beim meist
ausgedehnten Frühstück gibt es – in gewöhnungsbedürftiger
Lautstärke – politische Debatten und werden die Tagesaufgaben und
Probleme besprochen. Hunde versorgen, Haushalt, den Ofen am Laufen
halten und Kochen ist meist mein Job. Und abends ist wieder Stall-
und Melkzeit. Dazwischen bleibt genug freie Zeit zum Wandern, lesen,
usw. Die Tage vergehen relativ gleichförmig – aber nicht
langweilig. Einen besonderen Ausflug oder ne Party gibt es auch immer mal...Letzte Woche gab es mal eine besondere Aufgabe – der
Büffelhirte hatte frei wegen Familienfest und so war Büffel-hüten
Voluntärsarbeit. Mihai aus Rumänien und ich haben das gemacht, erst
lief alles sehr gemächlich und die Viecher lagen lange wiederkäuend
und träge in der Sonne rum, aber nachmittags hatten sie dann keine
Lust mehr und wollten eher als sie sollten, wieder nach Hause und in
ihren Stall – und da begann das Geflitze und Geschrei :-),
unterbrochen von sehr viel Gelächter. Wir gaben bestimmt ein
lustiges Bild ab, wie wir da so um die großen grauen Kolosse herum
sprangen. Und seit einigen Tagen ist kein Pferdehirte mehr da (mit
dem letzten gab es Ärger wegen zu viel Alkohol) und nun machen wir
auch das, aber nicht als Ganztags-Job, die meisten Zeit weiden sie
draußen alleine. Das sind alles vergnügliche Aufgaben. Der
Wermutstropfen für mich bei der ganzen Sache ist der ukrainische
Männerhaushalt hier, in dem ich mich oft sehr isoliert fühle, wie
meine eigene Insel, die stumme Hausfrau im Hintergrund... (im letzten
Sommer wurde hier fast nur englisch + deutsch gesprochen wegen all
der Voluntäre und Gäste, die da waren... diesmal gibt es fast nur
ukrainisch). Jetzt sind auch sehr viele Gäste und Besucher da, aber
alles Ukrainer von um die Ecke, immer viel Trubel. Nach 2-3 Wochen
war ich deshalb an einem emotionalen Tiefpunkt und hatte keine Lust
mehr – inzwischen ist die Situation etwas besser oder ich hab mich einfach dran
gewöhnt, die Jungs geben sich schon auch Mühe, mich bei Laune zu halten. Nebenher hat ein mir unbekannter Amerikaner für Aufregung
gesorgt – der klaute nämlich meine Kreditkartendaten (mehr
allerdings nicht, die Karte wurde sofort gesperrt wegen Verdacht auf
Betrug – mein Glück) , nun hab ich keine funktionierende Karte
mehr deshalb; eine neue ist seit über 2 Wochen auf dem Weg – mal
sehen, ob und wann mich die Post hier findet.
Ohja, fehlt noch der
Essens-Exkurs (das Susi-Special :-)): Natürlich hausgemachter Käse
und Jogurth und Kascha mit der frischen Milch (Getreidebrei), sehr
viel rote Beete und Kohl, auch Kartoffeln und Möhren, die typischen
Wintergemüse eben, mehr bekommt man hier auch nicht ! Und viel
Selbstgeschlachtetes vom Mangalitza-Schwein, aus der Tiefkühltruhe.
Alles eher simpel, aber lecker !
Wie lange ich hier
noch bleibe hängt hauptsächlich vom Wetter ab – auf alle Fälle
noch bis Mitte/ Ende März und dann rauf aufs Rad und gen Polen ! Das
verkünde ich natürlich vorher hier.
Euch allen derweil
eine schöne Zeit und Grüße aus der ukrainischen Pampa !