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Samstag, 31. August 2013

km 4943 - Priselci


Martyna u. Mariusz aus Polen

Karmen Briag


der zweite Platten

das Kap Kaliakra


Melonen ohne Ende


Baltschik

auch in Baltschik


man lebt scheinbar gefaehrlich am Goldstrand


das Zigeuner-Viertel in Varna, unglaublich das mitten in Europa Menschen so leben muessen !!!


Das ist ein Dorf kurz nach Varna und ich bin zu Gast bei Bridget, einer alten und froehlichen Britin, die hier seit Jahren lebt und Behinderte betreut. Sie ist Mitglied beim Internet-Verein "Warmshowers", so etwas wie Couchsurfing, aber nur fuer Radreisende. Und bei ihr kann ich das Rad unterstellen fuer die kommenden Wochen.
Die vergangene Woche war mal wieder ziemlich ereignisreich und voll mit netten Begegnungen. Es ging, eher langsam, an der bulgarischen Nordkueste entlang, die erst sehr ruhig war - fast leere Straende, alte Leuchttuerme, Fischerboote - und jeden Tag belebter wurde. Die Steilkueste von Karmen Briag bestaunen, das Kap Kaliakra besuchen - dort war ich vor 10/12 Jahren schon einmal mit meinem Bruderherz und damals war das mit 96 km die laengstre Radtour unseres Lebens :-) - und bald darauf beginnt die touristische Ecke der Kueste. Am Montag traf ich ein Radler-Paar aus Polen auf dem Weg nach Istanbul und wir haben zwei Stunden verquasselt und Erlebnisse ausgetauscht (u.a. berichteten sie, das sie regelmaessige Platten haben und das war wie ein Omen und ich hatte am Tag darauf auch wieder einen...). Am Dienstag lernte ich zwei bulgarische Musiker-Brueder kennen, die seit 30 Jahren in Gera leben & am Mittwoch traf ich Andreas, er ist auch aus Gera, lebt allerdings mehrere Monate im Jahr hier in Bulgarien - im Zigeunerviertel von Baltschik und dort verbrachten wir einen lustigen Abend, quasselten viel, besuchten Nachbarn und beobachteten das Treiben rings herum. Tag darauf gab es noch einmal Camping beim Strand und gestern dann eine wieder eher unschoene Fahrt hierher (ich hatte mich allen Ernstes auf die Autobahn verirrt, weil ich einfach 2 anderen Radfahrern folgte - ich drehte um, aber die beiden sind dort einfach weitergeradelt, die Landstrasse schleppte sich statt dessen dann muehselig ueber Huegel) Und hier bei Bridget ist es unerwartet wieder mal sehr schoen und sie lud mich ein noch einen faulen Tag hier zu machen und das tu ich nun auch, ein bischen die Gegend erwandern, Nachbarn besuchen, mal an den Strand ... und morgen geht es dann wieder nach Varna und von dort - per Autobus - nach Istanbul und neuen Abenteuern entgegen !!!
Euch allen ein schoenes Wochenende und Gruesse von hier, bis bald wieder !

Montag, 26. August 2013

La Revedere România !

Vama Veche







und danach Ruhe in Durankulak


ein Paradies fuer alle Strandlaeufer und Muschelsammler
Das Rumaenien-Abschied-Wochenende gab es in Vama Veche, dem suedlichsten Kuestenort, der mir mehrfach empfohlen wurde. Party und Chaos !!! Der alljaehrliche Sommer-Treffpunkt fuer Vagabunden, Chaoten und Spinner, Strassen-Kuenstler und fliegende Haendler, Nudisten, Alternative, Tanzwuetige, Punker und Hippies... tanzen und trinken am Strand, bis die Sonne wieder aufgeht ! Und damit ist meine Rumaenien-Zeit fuer diesmal vorbei. Am Sonntag ging es nur 10 km weiter hinter die bulgarische Grenze nach Durankulak, Natur pur, das Zelt direkt am Strand und nichts zu hoeren ausser die Wellen, der Wind und die Moewen... 

Donnerstag, 22. August 2013

km 4621 - Constanţa


„Wenn ihr wüsstet, wie schön mein Land ist!”
der rumänische Maler Nicolae Grigorescu über sein Land ...














Die Donau liegt nun also hinter mir. Weiter ging es durch kleine Dörfer und am riesigen See "Lacul Razim" entlang Richtung Metropole Constanţa. Und Sonntag abend stand ich im Dorf Sarichioi und war auf Anhieb begeistert, als wäre man plötzlich nach Russland versetzt ! Sarichioi ist eine große Lippowaner-Siedlung (altgläubige Russen, die in Russland verfolgt und vertrieben wurden - wer mehr dazu wissen möchte, dem sei wärmstens das Buch " Die Vergessenen der Taiga" empfohlen - die einen versteckten sich hier im Delta und viele andere in Sibieren). Gleich die erste Frau, die ich wegen Unterkunft ansprach, antwortete mir auf Russisch :-) (schade doch, daß ich von Schulzeiten fast alles vergessen habe und immer zu faul bin zum üben). Jedenfalls gab es einen kleinen herrlichen Zeltplatz genau am Wasser und ich blieb 1,5 Tage, um das Dorf zu erforschen, den langwierigen Gottesdiensten und Gesängen zu lauschen, die Leute dort zu begucken (am Montag war Feiertag im gregorianischen Kalender und das ganze Dorf war in Festtracht in der Kirche) & - wie immer - all die schmucken, kleinen Häuschen und Gärten zu bestaunen und ich fühlte mich mal wieder wie in einen Film über die alten Zeiten versetzt. Da hat es mir sehr, sehr gefallen.
Danach gab es gleich noch mal ein Leckerli für die Augen - die Burgruine Enisala, einsam und sehr schön gelegen. Ebenso die Halbinsel auf der die Reste der antiken Stadt Histria liegen (eigendlich einfach nur noch alte Steine...) - hier finden sich überall Reste frühester römischer Besiedlung - viel Schilf und Millionen Wasservögel. Dem folgte eine tolle Nacht direkt am Strand - legales Gratis-Camping on the beach gibt es sicher auch fast nur in Rumänien :-). Tja und danach wurde es so richtig häßlich ! Die Einfahrt nach
Constanţa. Erst mal an einem riesigen Chemiewerk-Komplex vorbei, gleich danach kommt das s.g. "Touristen-Ghetto" Mamaia und dann die Stadt - derzeit eine Großbaustelle, viele herrliche Gebäude dazwischen, aber fast alles Ruinen... Dort hat es mir überhaupt nicht gefallen ! (in 10 Jahren ist es sicher sehr schön).
Nun geht es weiter gen Süden, die Küste entlang - was nicht annähernd so schön ist, wie es klingt, da es nur eine große Hauptstraße gibt (also wieder eine große Dosis Adrenalin und Abgase) - damit alle schön mit dem Auto bis an den Strand fahren können, um dort frische Luft zu tanken.... Na abwarten....
Nächste Woche bin ich schon wieder in Bulgarien, nächstes Ziel ist Varna, dort bekommt das Rad Erholungs-Urlaub !
Und mal so am Rande - nach all den emotionalen Auf und Ab's dieses Jahr, des "das-Alleine-Reisen-satt-haben" und der Ueberlegungen, ob es nicht langsam an der Zeit ist, nach Hause zurück zu kehren (bzw. sonstwo Wurzeln zu schlagen) , macht es gerade mal wieder so richtig doll Spaß und ich bin voller Abenteuer-Lust :-) und die Leute hier begegnen mir alle sehr fröhlich, freundlich und hilfsbereit. Kein Gedanke mehr an Aufhören !!! :-)... 2014 gibt es auf alle Fälle noch etwas zum Lesen hier ...
Fröhlich-sonnige Grüße an alle Mitleser, bis bald wieder. Macht Euch noch einen schönen Sommer !

Das Delta und das Meer

und heute sehen wir.... DAS MEER !


die Hauptstraße von Sfantu Gheorghe - AUTOfrei !!!!


denen ist wurscht, dass sich hier die Donau & das Meer treffen....

Pferdekarren am Hafen bei Ankuft des neuen Schiffs


alles was man außer Fisch in Sf. Gheorge braucht, kommt auch mit dem Schiff

der Hafen von Tulcea

Letzte Woche Mittwoch war es geschafft  & ich saß am Schwarzen Meer und neben den letzten Metern der Donau. Und obwohl das, rein sportlich betrachtet, nach fast 1,5 Jahren nun keine besondere Leistung ist, war ich trotzdem ein bischen stolz.
Worte wie " Endspurt" und "geschafft" legen nahe, es wäre jetzt zu Ende - NEIN, keineswegs :-). Jetzt geht es weiter gen Süden, die Schwarzmeer-Küste entlang.
Aber zunächst hockte ich also im Fischerdorf Sfantu Gheorghe, das erreicht man - wie viele Orte im Donau-Delta - nur noch per Boot. Und trotzdem war es gut besucht, weil gerade in diesen Tagen das alljährliche Filmfestival stattfand - so kam ich unerwartet auch noch zu Kulturgenuss. Dafür vermisste ich die erwartet Idylle und Ruhe. Hätte nicht gedacht, daß das Delta touristisch SO sehr erschlossen ist (es ist doch eigentlich ein riesiges Naturschutzgebiet) & wenn man dann noch genau in der Hauptsaison ankommt,..... Nach 2 Tagen wurde mir all der Trubel zuviel, zurüch auf's Schiff und nach Tulcea (dort wartet das Rad auf mich).